Aufstieg und Fall des IS in Syrien
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Präsident der Islamischen Republik Iran Seyed Ebrahim Raisi reiste vergangene Woche nach Syrien, wo er von der Regierung und verschiedenen Gruppen und Bevölkerungsschichten herzlich begrüßt wurde.
(last modified 2025-01-01T16:20:18+00:00 )
May 29, 2023 07:25 Europe/Berlin

Präsident der Islamischen Republik Iran Seyed Ebrahim Raisi reiste vergangene Woche nach Syrien, wo er von der Regierung und verschiedenen Gruppen und Bevölkerungsschichten herzlich begrüßt wurde.

Obwohl Syrien und Iran zweifellos zwei Verbündete in der westasiatischen Region sind, hängt  jedoch   der herzliche Empfang  von Raisi  in dem arabischen Land  mit der Leistung von General Qassem Soleimani während der internen Krise in Syrien und dem Kampf gegen die IS-Terroristengruppe in diesem Land zusammen.

IS, eine Terrorgruppe im Dienste der Islamophobie des Westens

Zweifellos war die Terrorgruppe  „Islamischer Staat“ (IS/Daesh) eines der seltenen Phänomene in der westasiatischen Sicherheitsszene. In der westasiatischen Region haben sich viele Terrorgruppen gebildet und operiert, aber nur wenige Gruppen  haben wie IS Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen. IS war eigentlich die organisatorische Fortsetzung der salafistischen Dschihadistengruppen im Irak unter der Führung von Abu Musab Zarqawi. Einer der wichtigen Unterschiede zwischen IS und anderen Terrorgruppen bestand darin, dass IS sich immer als Staat verstand  und die westasiatische Region als Ort der Staatsgründung betrachtete. Eines der wichtigen und herausragenden Merkmale der Terrorgruppe IS war die Anwendung der Strategie von ungeheuerlicher      Gewalt gegen Zivilisten.

IS-Terrormiliz in Syrien

Wie in den meisten arabischen Ländern kam es 2011 auch in Syrien zu Volksprotesten gegen das herrschende Regime. Die Bedeutung Syriens besteht darin, dass es eine strategische Präsenz in der Widerstandsfront hat, eines der Länder an vorderster Front im Kampf gegen Israel ist und eine wichtige Rolle bei der Verteidigung Palästinas spielt. Aus diesem Grund entwickelte sich die interne Krise Syriens bald zu einem neuen, umfassenden Krieg mit der Intervention der USA, gewisser  europäischer und  arabischer Länder sowie  der Türkei und Israels. Dies war eine andere Art von Krieg, denn die syrische Armee stand nicht der Armee eines anderen Landes gegenüber, sondern terroristischen Gruppen, deren Mitglieder Teil des syrischen Volkes und Staatsangehörige von mehr als 80 Ländern waren. Aus diesem Grund meinten manche, dass Syrien zum Schauplatz eines neuen Weltkriegs geworden sei.

Mit Beginn der Syrienkrise im März 2011 entstanden auch dort verschiedene Terrorgruppen, die „Al-Nusra-Front“ und die sogenannte Freie Syrische Armee,  gehörten zu den ersten Terrorgruppen in diesem Land, die mithilfe  der USA, Saudi-Arabiens, Katars, der Vereinigten Arabischen Emirate, der Türkei und des israelischen  Regimes entstanden. IS gehörte auch zu den Terrorgruppen, die sich etwas  später als andere Gruppen in Syrien bildeten.

Mit dem Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien und der Ankunft von Al-Qaida-Kräften aus der ganzen Welt in diesem Land zog  Al-Qaida im Irak, die unter dem Namen „Islamischer Staat“ operierte, nach Syrien um, eroberte Städte und versuchte,  die Autorität der legitimen Regierung von Bashar al-Assad  in diesen Städten zu schwächen. Der Name Abu Bakr al-Baghdadi war  erstmals 2010 im Irak zu hören, dann zogen er und seine Leute Anfang 2012 nach Syrien und seitdem drang die Takfiri-Terroristengruppe IS (Daesh)  in die Region ein und der Name Abu Bakr al-Baghdadi wurde mit Hilfe des Westens und der reaktionären arabischen Länder als Anführer dieser Terroristengruppe internationalisiert.  Bei ihrer ersten  Aktion im März 2013 eroberte die IS-Terrorgruppe  die Stadt Raqqa, die Hauptstadt der syrischen Provinz Raqqa.  Darüber hinaus wuchs mit dem Einmarsch des IS in den Irak und der Besetzung der geografischen Lage des Landes die Macht dieser Gruppe auch  in Syrien, und   Straßen- und Stadtkriege breiteten sich aus. Nach der Besetzung des Irak und in Syrien erhöhte der IS die Zahl und Intensität  seiner Verbrechen. Zivilisten, insbesondere Frauen, waren die Hauptopfer der IS-Terrorgruppe  in Syrien. Diese Takfiri-Gruppe hat unbekannte und beispiellose Massaker in der Geschichte der Menschheit organisiert und neue Mittel und Instrumente  zur Folter und Hinrichtung eingesetzt. Enthauptung war die bekannteste Methode des IS, bis zu dem Punkt, an dem er den Slogan „Wir sind gekommen, um zu köpfen“ skandierten und viele Videos dieser Aktionen veröffentlichten. Das Verbrennen war auch eine der vielen Methoden des IS, mit der er  Erfahrund hatte.  IS-Takfiri-Terroristen verbrannten einen syrischen Piloten namens „Azzam Eid“ und veröffentlichten 58 Minuten lang die Szenen dieses unmenschlichen Verbrechens. IS hat auch  der syrischen Kultur und insbesondere den antiken Werken dieses Landes schweren Schaden zugefügt. Berichten der UNESCO zufolge erlitt die antike Stadt Aleppo in Nordsyrien, die auf der Liste der antiken Stätten der Welt steht, den größten Schaden durch die US-Verbrechen. Diese  und andere Terrorgruppen wurden schließlich 2017 nach vier Jahren umfangreicher Terroroperationen in Syrien und im Irak und der Besetzung großer Teile dieser beiden Länder besiegt. Seine Kerne und Überreste operierten  jedoch immer noch  gegen Zivilisten und Sicherheitskräfte im Irak und in Syrien.  Laut Sicherheits- und Medienquellen wurden in der Provinz Idlib im Nordwesten Syriens und nördlich von Aleppo sowie nahe der Grenze dieses Landes zur Türkei fast 100.000 Terroristen mit ihren Familien, darunter relativ viele Ausländer, angesiedelt.

 

Die Rolle des Märtyrers Soleimani beim Sieg über den  IS in Syrien

Mit Beginn des Krieges bestand das große Problem in Syrien darin, dass die  Infrastruktur, einschließlich Organisation, Einrichtungen und Arbeitskräfte in diesem Land, nicht in einem geeigneten Zustand war, um dem umfassenden Angriff der Terrorwelle standzuhalten. Eine der Schwachstellen der syrischen Regierung war die mangelnde Erfahrung im Einsatz von Volkskräften in einer Krise. In einer solchen Situation intervenierte die Islamische Republik Iran auf die  Bitte der syrischen Regierung, half diesem Land, und der gemarterte Generalleutnant Qassem Soleimani organisierte den Kampf gegen den Terrorismus in diesem Land. General Soleimani ging  auf Einladung der Regierung in Damaskus nach Syrien,  und   stelle seine Kriegspläne  in Anlehnung an die Macht des syrischen Volkes  vor  und gelang es ihm somit, das  Vertrauen des syrischen Volkes in die Regierung von Baschar al-Assad wiederherzustellen.

General Soleimani entwarf und leitete mehr als 32 Operationen gegen IS im Irak und entwarf, leitete   und kommandierte  mehr als 100 Operationen in Syrien, um IS zu besiegen.

Die letzte Hochburg des IS in Syrien war die Stadt Al-Bukamal. Viele Analysten bezeichnen den Märtyrer Soleimani als den Architekten des Sieges über  den IS im Irak und in Syrien. Mit der syrischen Grenzstadt Al-Bukamal hat die IS-Terrormiliz  ihre letzte große Hochburg in ihrem einstmals riesigen Gebiet im Irak und in Syrien verloren. Es war die jüngste in einer ganzen Serie von Niederlagen für die Extremisten. Gut eine Woche davor   hatten die Streitkräfte des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad die Einnahme der Stadt Der  az-Zoor im Osten Syriens bekannt gegeben. Und der irakische Ministerpräsident Haidar al-Abadi verkündete die Rückeroberung der Stadt Kaim an der Grenze, der letzten Großstadt der Extremisten im Irak, auf der anderen Seite der Grenze von Al-Bukamal. Die Militäroffensiven auf beiden Seiten der Grenze vertrieben viele der verbliebenen Extremisten in die Wüste östlich und westlich des Euphrat. Der IS kontrolliert nun nur noch einige kleinere Ortschaften an der Grenze sowie eine kleinere Stellung außerhalb von Damaskus.

„Amin Hatit“, ein Stratege und Analyst für libanesische militärische und strategische Angelegenheiten, sagt: „Der Märtyrer Soleimani spielte in Syrien eine besondere Rolle und konnte die Widerstandsgruppen in diesem Land im Kampf gegen den Terrorismus zusammenbringen und vereinen, und das ist  auch ein wichtiger Faktor für das Scheitern  von Verschwörungsplänen gegen Syrien.“  General Soleimani gilt als Gewinner des Aleppo-Krieges in Syrien. Er war derjenige, der  dem IS  in Syrien die Niederlage verpasst hat.

John Maguire, ein ehemaliger CIA-Offizier, sagte: „Die Schlacht von al-Qasir in Syrien, die zur Rückeroberung dieser strategischen Stadt durch die syrische Armee führte und einen Wendepunkt im Krieg darstellte, stand unter der Aufsicht und dem Kommando des Generals Soleimani.“

Dazu schrieb die in London erscheinende elektronische Zeitung „Rai Al Youm“:

„IS tauchte in Syrien auf und eroberte nach und nach verschiedene Regionen dieses Landes, bis er angeblich zwei Drittel Syriens unter seine Kontrolle gebracht hatte. Dann zog er in den Irak, besetzte die Provinz Mosul und begann, seine Präsenz im Irak auszuweiten, war sogar  auch bis vors Tor der irakischen Hauptstadt vorgedrungen. Das Merkwürdige war, dass sich Washington  trotz des Abkommens mit  dem Irak  nicht beeilte, die Iraker zu unterstützen, sondern die US-Medien sehr entmutigende Positionen verbreiteten, darunter die Aussage, dass IS nicht in weniger als zwanzig Jahren besiegt werden könne. Diese Berichte und Äußerungen  deuteten darauf hin, dass der US-Geheimdienst vorhatte, die Region 20 Jahre lang im völligen Chaos zu halten, eine Zeitspanne, in der er seine Fähigkeiten wiedererlangen und schließlich die Region und die Welt kontrollieren wollte. Der Kampf des Märtyrers Soleimani gegen IS und seine große Unterstützung für die irakischen Streitkräfte, al-Hashd al-Shaabi und andere irakische und syrische Gruppen sowie die Aufstellung von Militärbataillonen in Syrien und darüber hinaus seine Überzeugungsarbeit,  Moskau für seine  Intervention in Syrien zu gewinnen, waren all das notwendig, um die amerikanischen Expansionspläne zunichte  zu machen 

Damit sind wir – liebe Hörerinnen und Hörer – am Ende unseres heutigen Beitrags angekommen und sagen Ihnen alles Gute, bis zu einem weiteren Beitrag.