Rohani: Muslimische Welt muss sich von Fesseln des US-Finanzsystem befreien
Kuala Lumpur (ParsToday) – Der iranische Präsident Hassan Rohani kritisierte die USA, wegen der Ausnutzung von Sanktionen und wirtschaftlichen Drohungen, um anderen Ländern ihren eigenen Willen aufzuzwingen. Die muslimischen Nationen sollten sich zusammenschließen, um dem „wirtschaftlichen Terrorismus“ der USA entgegenzutreten, indem sie ihre Bankverbindungen stärken und den Dollar bei ihren Transaktionen ersetzen.
Auf der Eröffnungssitzung des Kuala Lumpur-Gipfels 2019 in der malaysischen Hauptstadt am Donnerstag skizzierte Rohani die zahlreichen Herausforderungen, denen sich die muslimische Welt in den Bereichen Wirtschaft, Sicherheit, Kultur und Identität gegenübersieht, und warnte, dass solche Probleme den Fortschritt der islamischen Nationen behindern, sowohl im Inland als auch auf der internationalen Bühne.
Er kritisierte Sanktionen und den "wirtschaftlichen Terrorismus" als die wichtigsten Instrumente in den Händen der USA, um ihren dominanzstrebenden Kurs voranzutreiben und "anderen Ländern ihre eigenen illegitimen Forderungen aufzuerlegen".
Die muslimische Welt sollte daran arbeiten, "Maßnahmen zu entwickeln, um sich von der Dominanz des Dollars und das amerikanische Finanzsystem zu befreien“, so Rohani.
Laut Rohani hätten muslimische Länder von Nordafrika bis Ostasien mit einer Reihe „schwerwiegender“ Sicherheitsherausforderungen zu kämpfen, darunter die von den USA und Israel ausgehenden Probleme sowie Extremismus und Terrorismus, die den Weg für ausländische Einmischungen geebnet hätten. Die Gefahr, der Schwächung der nationalen und islamischen Identität und die Dominanz fremder Kulturen, sei die größte Bedrohung für die islamische Welt.
Der Krieg in Syrien und im Jemen sowie die Unruhen im Irak, im Libanon, in Libyen und in Afghanistan seien das Ergebnis einer Kombination von „inländischem Extremismus und ausländischen Interventionen“.
Rohani nannte die Zusammenarbeit und Interaktion zwischen islamischen Ländern ein "unersetzbares Prinzip" und hob hervor: "Die Kombination von politischen und wirtschaftlichen Fähigkeiten macht die islamische Welt zu einem wichtigen Machtblock auf der internationalen Bühne, und die Ansammlung von wissenschaftlichen und technologischen Fähigkeiten in islamischen Ländern könne die bestehende Rückständigkeit kompensieren und jegliche Entstehung einer Grundlage für die Herrschaft der Fremden verhindern.
Rohani verwies auf die vier Jahrzehnte "erfolgreichen Erfahrungen" Irans bei der Bewältigung einer Vielzahl von Herausforderungen, insbesondere gegenüber den USA. Die muslimische Welt könne heute dem Beispiel der Islamischen Republik folgen, um ihre Probleme zu lösen.
Die Islamische Republik sei „heute als Vorbild für Widerstand und Standhaftigkeit bekannt. "Ich glaube, dass dieses Modell im Dienst der muslimischen Welt stehen kann", betonte er.
Ferner hob Rohani hervor, die islamische Welt solle sich weiterhin auf die Bewältigung ihrer wichtigsten Herausforderungen konzentrieren und sich nicht mit unwichtigen oder Zwietracht säende Themen befassen. Dabei stehe die Besetzung Palästinas durch Israel ganz oben auf der Tagesordnung. Die Krisen im Jemen, in Syrien, im Libanon, in Afghanistan und in Libyen seien das Ergebnis einer „unverantwortlichen und Zwietracht säende Politik“.
Rohani betonte, um zur Lösung der Konflikte beizutragen, sollten muslimische Staaten die Grundlage für „Dialog und Interaktion“ schaffen, die auf islamische Lehren zur Achtung der Souveränität der Länder basieren.
Der Präsident verwies auf seinen Vorschlag für die Welt gegen Gewalt und Extremismus, WAVE, der 2013 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommen wurde, als eine gute Grundlage für die Bemühungen zur Beendigung der Feindseligkeiten und zur Förderung von Frieden, Dialog und Freundschaft zwischen den islamischen Nationen.
Rohani schlug außerdem vor, ein "Kuala Lumpur Joint Venture Fond zur Finanzierung der technologischen Zusammenarbeit zwischen islamischen Ländern", eine "Gemeinsame Forschungsstelle für Technologien der künstlichen Intelligenz und Cybersicherheit" sowie ein "Binnenmarkt der Islamischen Staaten für digitale Wirtschaft" als drei umsetzbare Konzepte für Zusammenarbeit und Interaktion zwischen islamischen Ländern zu errichten.