Iran wird auf Grundlage der Taten der Gruppe über Interaktionen mit Taliban entscheiden
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Teheran (ParsToday/PressTV) - Teheran werde basierend auf die Aktionen der Taliban über die Einladung der Gruppe zur Amtseinführung der neuen afghanischen Regierung entscheiden, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums.
(last modified 2025-01-01T16:20:18+00:00 )
Sep 13, 2021 13:52 Europe/Berlin
  • Iran wird auf Grundlage der Taten der Gruppe über Interaktionen mit Taliban entscheiden

Teheran (ParsToday/PressTV) - Teheran werde basierend auf die Aktionen der Taliban über die Einladung der Gruppe zur Amtseinführung der neuen afghanischen Regierung entscheiden, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums.

„Es ist noch zu früh, über dieses Thema zu sprechen“, sagte Saeed Khatibzadeh am Montag auf einer Pressekonferenz, als er gebeten wurde, die Einladung der Taliban an Iran, für die Teilnahme an der Amtseinführung der neuen Regierung, und die Möglichkeit der Anerkennung der Taliban zu kommentieren.

„Wir sollten die Bildung der künftigen Regierung Afghanistans abwarten und dann über andere Fragen entscheiden. Wir werden über ihre Anfrage und Einladung basierend auf den Taten der Taliban entscheiden“, antwortete Khatibzadeh.

Er betonte, dass die von den Taliban letzte Woche angekündigte Übergangsregierung nicht das sei, worauf Iran und die internationale Gemeinschaft zählen könnten, und bekräftigte Teherans Forderung nach einer „inklusiven Regierung“.  

Die Ankündigung der Regierung löste weltweite Kritik an der mangelnden Vielfalt aus, während die Taliban zugesagt hatten, alle Gruppen in die neue Regierung aufzunehmen. 

Der Hauptrivale der Taliban in dem vom Krieg zerstörten Land, die Nationale Widerstandsfront (NRF), hat die Übergangsregierung als „illegitim“ abgelehnt und zu landesweiten Protesten aufgerufen.

Letzte Woche verurteilte Khatibzadeh die Angriffe der Taliban auf das Panjshir-Tal, wo Anti-Taliban-Gruppen, einschließlich der NRF, ihren Sitz haben, aufs Schärfste und forderte die militante Gruppe auf, ihren Verpflichtungen nachzukommen.

Auch der Ständige Vertreter Irans bei den Vereinten Nationen, Majid Takht-Ravanchi, tadelte die Angriffe als „ungerechtfertigten und zu verurteilenden Brudermord“, der der einheitlichen Position der internationalen Gemeinschaft zuwiderläuft.

„Minderheitsregierung kann Afghanistan nicht regieren'

Auf seiner Pressekonferenz am Montag sagte Khatibzadeh, Iran habe wiederholt betont, dass jede Aktion, die zu einem „Brudermord“ führt, nicht der richtige Weg sei.

„Krieg und Gewalt sind keine Lösung, und niemand kann den Dialog durch Krieg und Gewalt ersetzen“, sagte er. „Wir haben entschieden erklärt, dass nur eine inklusive Regierung Frieden und Stabilität zur Folge haben kann. Keine Minderheitsregierung kann auf Dauer ein Höchstmaß an Frieden, Stabilität und Ruhe erbringen.“

In ähnlichen Äußerungen am Samstag sagte der Vorsitzende der parlamentarischen Freundschaftsgruppe Iran-Afghanistan, die politische Zukunft einer jeden Regierung in Afghanistan hänge von der Einbeziehung aller afghanischen Gruppen ab. „Eines der Hauptprobleme Afghanistans ist, dass die dort gebildeten Regierungen nie integrativ war“, sagte Ali Jeddi gegenüber ICANA.

Der hochrangige Gesetzgeber erklärte, dass auch die Übergangsregierung der Taliban nicht inklusiv sei, und sagte voraus, dass die militante Gruppe Probleme bekommen werde, wenn sie sich in Zukunft der Bildung einer allumfassenden Regierung widersetze.

An anderer Stelle während der Pressekonferenz sagte Khatibzadeh, dass Iran ernsthaft bestrebt sei, seine Beziehungen zum afghanischen Volk zu stärken und den unterdrückten, aber stolzen und eifrigen Menschen in Afghanistan zu helfen, ihren Willen und ihre Wünsche zu erfüllen.

Der Sprecher verwies auf die kürzlich erfolgte Bildung einer Abteilung für afghanische Angelegenheiten im iranischen Außenministerium und sagte, Teheran habe alle Anstrengungen unternommen, damit der afghanischen Bevölkerung der notwendige Zugang zu den konsularischen Diensten Irans ermöglicht wird.

Auf die Frage, ob Teheran die Taliban anerkennen werde, betonte er, dass die Islamische Republik zu den wenigen Akteuren gehöre, die enge Beziehungen zu fast allen Seiten in Afghanistan unterhalte.

Mit Bezug auf die jüngsten innerafghanischen Gespräche in Teheran sagte Khatibzadeh, Iran habe versucht, alle afghanischen Gruppen neben der afghanischen Regierung und den Taliban in die Gespräche einzubeziehen.

Seit die Taliban Mitte August die Kontrolle über Kabul übernommen haben, fordert Iran von afghanischen Gruppen die Bildung einer allumfassenden Regierung. Teheran warnte auch vor ausländischer Einmischung in die Angelegenheiten Afghanistans und sagte, Washingtons demütigende Niederlage im Land habe einmal mehr gezeigt, dass das afghanische Volk jede Form ausländischer Einmischung entschieden ablehne.

Der Zusammenbruch der afghanischen Regierung am 15. August wird weithin auf den überstürzten Abzug der amerikanischen Truppen aus dem Land zurückgeführt, deren Präsenz seit dem Einmarsch der USA 2001 in Afghanistan die Lage dort verschlimmert hatte.

In den letzten Wochen haben Menschenrechtsaktivisten die internationale Gemeinschaft aufgerufen, die USA für die Kriegsverbrechen, die sie während ihrer 20-jährigen Besetzung Afghanistans begangen haben, zur Rechenschaft zu ziehen.