Iran ruft Schwedens Gesandten wegen lebenslanger Haftstrafe für ehemaligen Beamten vor
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Teheran - Das iranische Außenministerium hat Schwedens Geschäftsträger einbestellt, um gegen die lebenslange Haftstrafe zu protestieren, die gegen einen ehemaligen iranischen Beamten wegen seiner angeblichen Rolle bei der Hinrichtung einiger MKO-Mitglieder in Iran in den 1980er Jahren verhängt wurde.
(last modified 2025-01-01T16:20:18+00:00 )
Dez 21, 2023 11:26 Europe/Berlin
  • Iran ruft Schwedens Gesandten wegen lebenslanger Haftstrafe für ehemaligen Beamten vor

Teheran - Das iranische Außenministerium hat Schwedens Geschäftsträger einbestellt, um gegen die lebenslange Haftstrafe zu protestieren, die gegen einen ehemaligen iranischen Beamten wegen seiner angeblichen Rolle bei der Hinrichtung einiger MKO-Mitglieder in Iran in den 1980er Jahren verhängt wurde.

Ein schwedisches Berufungsgericht bestätigte am Dienstag die im Juli letzten Jahres gegen den 62-jährigen Hamid Nouri wegen angeblicher Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und Mord verhängte Gefängnisstrafe.

Am Mittwoch äußerte der Generaldirektor für Westeuropa im iranischen Außenministerium sein Bedauern darüber, dass das Gericht Behauptungen der berüchtigten Mujahedin-e-Khalq-Organisation als Beweismittel angeführt hatte.

„Es ist bedauerlich, dass leere Behauptungen von Einzelpersonen und einer Gruppe, die seit Jahrzehnten die abscheulichsten terroristischen und menschenfeindlichen Taten gegen die Menschen in Iran, im Irak und in Europa begangen haben, vor einem Gericht mit Mindeststandards für ein faires und rechtliches Verfahre angeführt werden, bei dem rechtliche Mechanismen missbraucht werden dürfen, um die politischen Ziele toxischer und destruktiver Strömungen zu verfolgen“, heißt es in der Erklärung, wie der Beamte des Außenministeriums bei dem Treffen sagte.

„Das schwedische Gericht hat bei der Anhörung dieses fabrizierten und gefälschten Falles den falschen Weg eingeschlagen, indem es unwahre Behauptungen aufgestellt hat, ohne auf die Kriterien des Gerichtsverfahrens zu achten“, sagte er.

Der hochrangige iranische Diplomat erklärte, das Urteil beweise erneut die Doppelmoral der westlichen Länder, die behaupten, sich weltweit für Menschenrechte einzusetzen.

„Die Verfolgung der Ziele antiiranischer Terroristen- und Separatistengruppen und einer Gruppe, deren Hände mit dem Blut von mehr als 17.000 Iranern befleckt sind, hat einmal mehr die Doppelmoral von Menschenrechtsaktivisten bewiesen“, sagte er.

Der Beamte versprach, dass Iran alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel nutzen werde, um zur Befreiung seiner Bürger beizutragen.

„Die Islamische Republik Iran ist entschlossen, die verlorenen Rechte ihres Bürgers weiter zu verfolgen, bis er vollständig aus den Fängen der Ungerechtigkeit befreit ist, und behält sich das Recht vor, geeignete Schritte zu unternehmen“, sagte er.

Das Urteil fällt nachdem Nouri vor vier Jahren auf einem Stockholmer Flughafen aufgrund von Beschwerden antiiranischer Gruppen in Schweden wegen seiner angeblichen Rolle bei der Hinrichtung mehrerer MKO-Mitglieder in Iran in den 1980er Jahren festgenommen wurde.

Er wurde wegen Vorwürfen der MKO vor Gericht gestellt, die behaupteten, Nouri sei an der Hinrichtung und Folterung der Mitglieder der Gruppierung im Jahr 1988 beteiligt gewesen.

Nouri und sein Verteidigungsteam haben die Vorwürfe vehement zurückgewiesen, während die iranischen Behörden wiederholt erklärt haben, dass dem Fall politische Motive zugrunde lägen.

Der Fall hat zu Spannungen zwischen Iran und Schweden geführt und in Iran eine antischwedenische Stimmung geweckt.