Erster Vizepräsident Irans: Die Lösung regionaler Fragen erfordert keine Einmischung ausländischer Staaten
https://hochdeutsch.ir/news/iran-i98776
ParsToday – Der Erste Vizepräsident der Islamischen Republik Iran erklärte am Freitagmorgen Ortszeit in Russland: Die Strategie der Islamischen Republik sei es, eine Einmischung ausländischer Staaten und Kräfte – insbesondere in der Geopolitik der Region – zu verhindern.
(last modified 2025-08-17T09:46:31+00:00 )
Aug 15, 2025 21:35 Europe/Berlin
  • Erster Vizepräsident Irans: Die Lösung regionaler Fragen erfordert keine Einmischung ausländischer Staaten
    Erster Vizepräsident Irans: Die Lösung regionaler Fragen erfordert keine Einmischung ausländischer Staaten

ParsToday – Der Erste Vizepräsident der Islamischen Republik Iran erklärte am Freitagmorgen Ortszeit in Russland: Die Strategie der Islamischen Republik sei es, eine Einmischung ausländischer Staaten und Kräfte – insbesondere in der Geopolitik der Region – zu verhindern.

Laut der iranischen Nachrichtenagentur IRIB betonte Mohammad Reza Aref bei einem Treffen mit dem russischen Premierminister Michail Mischustin am Rande des Gipfels der Regierungschefs der Eurasischen Wirtschaftsunion die Bedeutung einer Vertiefung der bilateralen Beziehungen im Bereich der regionalen Fragen.

Aref bekräftigte, dass Iran bereit sei, die bilaterale, multilaterale und regionale Zusammenarbeit mit Russland umfassend auszubauen. In Bezug auf die Nuklearverhandlungen sagte er, dass Teheran stets den Dialog und den Aufbau von Vertrauen in Bezug auf seine friedlichen Nuklearaktivitäten gesucht habe, während westliche Staaten das iranische Atomthema von Beginn an zu einem politischen Projekt gemacht hätten.

Mit Blick auf die Entwicklungen im Kaukasus betonte Aref, dass Iran jede Verständigung und Zusammenarbeit zur Deeskalation und zur Pflege freundschaftlicher und herzlicher Beziehungen zwischen den Staaten der Region und den Nachbarn begrüße. Die iranische Strategie bestehe jedoch darin, eine Einmischung ausländischer Staaten und Kräfte zu verhindern, da die Probleme der Region keine ausländischen Kräfte erforderten. Alle Länder des Kaukasus und Zentralasiens könnten in Frieden, Stabilität und Sicherheit miteinander leben.

Aref stellte klar, dass Iran niemals eine nicht-friedliche Nutzung von Technologien – insbesondere der Nukleartechnologie – angestrebt habe. Das zionistische Regime habe jedoch in Zusammenarbeit mit den USA während der indirekten Verhandlungen einen Angriff auf Iran verübt, für den es keinerlei logische oder juristisch haltbare Begründung gegeben habe – und das, obwohl der Verhandlungsprozess aus Sicht der USA gerade auf eine Phase des Vertrauensaufbaus zusteuerte.

Der Erste Vizepräsident verurteilte zudem die Verbrechen des illegitimen zionistischen Regimes im Gazastreifen und betonte, dass dieses Regime weiterhin der Welt sein unmenschliches und unterdrückerisches Verhalten demonstriere. Es versuche, seine Aggression in Gaza zu festigen und den Bewohnern ihr Recht auf Leben zu nehmen. Um solche Verbrechen zu verhindern, müsse die internationale Zusammenarbeit verstärkt werden.

Aref hob hervor, dass Iran – ebenso wie Russland – die einseitige Hegemonie der USA in der Welt ablehne. Vielmehr müsse eine Strategie des Multilateralismus sowie von Sicherheit und Stabilität in der Region mit Hilfe der regionalen Staaten verfolgt werden. Die Lösung regionaler Fragen erfordere keine Einmischung von außerhalb, da die Länder in der Lage seien, ihre Probleme selbst zu lösen.

Er erklärte weiter, dass Iran an einer ernsthaften, kontinuierlichen und umfassenden Vertiefung der Zusammenarbeit in allen Bereichen mit dem befreundeten und brüderlichen Russland festhalte. Das Potenzial der Zusammenarbeit zwischen Teheran und Moskau liege weit über dem derzeitigen Niveau und müsse im Rahmen eines umfassenden strategischen Plans – insbesondere in den Bereichen Energie, Tourismus, Transport, Eisenbahn und Korridore – genutzt werden.

Russlands Premierminister Michail Mischustin betonte seinerseits, dass der Handels- und Wirtschaftsverkehr zwischen Teheran und Moskau in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen habe. Die Umsetzung des Freihandelsabkommens zwischen Iran und der Eurasischen Wirtschaftsunion wirke sich positiv auf das Volumen der Beziehungen Teherans zu den Ländern der Region in verschiedenen Bereichen aus. In diesem Zusammenhang komme dem Aufbau des Nord-Süd-Korridors eine zentrale Bedeutung zu.

Mit Blick auf die Entwicklungen im Kaukasus bekräftigte Mischustin, dass alle Länder der Region ihre Beziehungen auf der Grundlage guter Nachbarschaftspflege gestalten sollten. Gemeinsam könne man die Zukunft der Region aufbauen.