Welche Ergebnisse brachte der Besuch von Präsident Pezeshkian in Armenien?
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ParsToday – Masoud Pezeshkian, Präsident der Islamischen Republik Iran, reiste am Montag, den 18. August, auf offizielle Einladung des armenischen Premierministers an der Spitze einer hochrangigen politischen und wirtschaftlichen Delegation von Teheran nach Jerewan.
(last modified 2025-08-21T19:24:43+00:00 )
Aug 21, 2025 21:21 Europe/Berlin
  • Masoud Pezeshkian, Präsident der Islamischen Republik Iran und Armeniens Premierminister Nikol Paschinjan
    Masoud Pezeshkian, Präsident der Islamischen Republik Iran und Armeniens Premierminister Nikol Paschinjan

ParsToday – Masoud Pezeshkian, Präsident der Islamischen Republik Iran, reiste am Montag, den 18. August, auf offizielle Einladung des armenischen Premierministers an der Spitze einer hochrangigen politischen und wirtschaftlichen Delegation von Teheran nach Jerewan.

Wie IRNA berichtet, erklärte Pezeshkian vor seiner Abreise, dass die Entwicklung und Vertiefung der Zusammenarbeit mit Nachbar- und gleichgesinnten Staaten zu den zentralen Prioritäten der iranischen Außenpolitik gehören. Der Besuch in dem befreundeten und benachbarten Land Armenien sei daher ein weiterer Schritt zur Stärkung der bilateralen Kooperation.

Mehdi Sanaei, politischer Berater des iranischen Präsidenten, betonte, dass insbesondere die Intensivierung der Handelsbeziehungen sowie die Unterzeichnung entsprechender Abkommen zu den wichtigsten Zielen der Reise gehören.

In Jerewan wurde Pezeshkian von Vizepremierministern und dem Außenminister Armeniens empfangen. Nach der offiziellen Begrüßung durch Premierminister Nikol Paschinjan folgte ein bilaterales Gespräch, anschließend eine Sitzung der hochrangigen Delegationen beider Länder zur Erörterung zentraler Kooperationsfelder.

Im Beisein der Spitzenvertreter unterzeichneten Iran und Armenien zehn Abkommen in den Bereichen Politik, Gesellschaft, Kultur, Tourismus, Industrie, Bildung, Bauwesen, Kunst sowie Gesundheit. Zudem wurde eine gemeinsame Erklärung des Staatsbesuchs verabschiedet.

Premierminister Paschinjan kündigte bei der anschließenden Pressekonferenz an, dass Iran und Armenien die Errichtung einer zweiten Brücke über den Grenzfluss Aras vereinbart haben. Angesichts des wachsenden Handelsvolumens zwischen Teheran und Jerewan sei dieser Schritt notwendig. Er erklärte, das bilaterale Handelsvolumen habe inzwischen die Marke von einer Milliarde US-Dollar erreicht und solle auf drei Milliarden ausgeweitet werden. Dabei spiele die Kooperation Irans mit der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) eine zentrale Rolle. Paschinjan betonte, das Freihandelsabkommen zwischen Iran und der EAWU eröffne neue Chancen für Unternehmer beider Länder.

Der Besuch Pezeshkians im August 2025 stellte somit einen bedeutenden Meilenstein zur Vertiefung der bilateralen Beziehungen und regionalen Zusammenarbeit dar. Er sendete zudem eine klare Botschaft über die außenpolitische Linie Irans im Südkaukasus und darüber hinaus.

Zentrale Ergebnisse des Besuchs

Strategische Vereinbarungen und bilaterale Kooperation

  • Abschluss wegweisender Abkommen in den Bereichen Wirtschaft, Kultur und Politik.
  • Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung sowie zahlreicher Kooperationsdokumente zwischen den hochrangigen Delegationen.

Diplomatische und kulturelle Begegnungen

  • Treffen mit dem armenischen Präsidenten Vahagn Khachaturyan, in dem die jahrhundertealten zivilisatorischen und freundschaftlichen Beziehungen hervorgehoben wurden.
  • Gespräch mit armenischen Iranisten und Treffen mit in Armenien lebenden Iranern als Zeichen kultureller Diplomatie.
  • Besuch der Blauen Moschee in Jerewan als Symbol der historischen Präsenz Irans in Armenien.

Regionale und internationale Positionen

  1. Unterstützung der territorialen Integrität Armeniens
    • Iran bekräftigte eindeutig seine Unterstützung für die Unabhängigkeit und territoriale Integrität Armeniens.
    • Dieses klare Signal richtete sich gegen Versuche, Grenzen im Südkaukasus mit Gewalt zu verändern.
  2. Ablehnung der Präsenz der USA und der NATO im Kaukasus
    • Präsident Pezeshkian bezeichnete die Einmischung der USA als destabilisierend und unterstrich, dass regionale Fragen ausschließlich von den Staaten der Region gelöst werden sollten.
    • Diese Haltung stärkt den Ansatz „regionale Sicherheit ohne ausländische Einmischung“.
  3. Vertiefung der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit mit Armenien
    • Vereinbarung über engere sicherheits- und nachrichtendienstliche Kooperation im Kampf gegen Terrorismus, Schmuggel und äußere Bedrohungen.
    • Diese Zusammenarbeit kann zur Schaffung gemeinsamer Sicherheitsmechanismen im Südkaukasus führen.
  4. Irans Rolle in Transitkorridoren und Grenzsicherheit
    • Iran bekräftigte seine Schlüsselrolle im Korridor Persischer Golf–Schwarzes Meer als Garant regionaler Stabilität.
    • Der Ausbau grenzüberschreitender Infrastruktur trägt zur Deeskalation und Sicherheit in sensiblen Grenzgebieten bei.
  5. Botschaft von Frieden und Koexistenz
    • Der Besuch vermittelte durch Dialog, gegenseitigen Respekt und kulturelle Kooperation eine friedensorientierte Botschaft Irans.
    • Dieser Ansatz ergänzt die strategischen Positionen und trägt zur Entspannung ethnischer und politischer Spannungen bei.

Fazit:
Der Staatsbesuch von Präsident Pezeshkian hat die bilateralen Beziehungen zwischen Iran und Armenien erheblich gestärkt und die Rolle Irans als aktiven, ausgewogenen und friedensorientierten Akteur im Südkaukasus untermauert.