Irakische Kurden beantragen Beitritt zum Internationalen Strafgerichtshof
Erbil (ParsToday) - Gleichzeitig mit dem Jahrestag des Massakers an den Jesiden haben die Menschenrechtsorganisationen in der irakischen Kurdenregion den Beitritt des Irak zum Internationalen Strafgerichtshof (ICC) beantragt.
Laut der Nachrichtenagentur "Kurd Press" forderten Menschenrechtsorganisationen am Sonntag in einer Erklärung die Regierung in Bagdad auf, notwendige Maßnahmen zur Untersuchung des Massakers an den Jesiden zu ergreifen.
Sie bezeichneten den Beitritt des Irak zum Internationalen Strafgerichtshof (ICC) als ein Weg, um den weitgehenden und ständigen Völkermord in diesem Land zu verhindern.
Die IS-Terrormiliz hatte am 3. August 2014 die von den Kurden bewohnte Region Sindschar in der irakischen Provinz Nineveh besetzt. Dort begangen sie Verbrechen gegen irakische Bürger, darunter Kurden, Jesiden, Christen, Türken und Schiiten. Der IS entführte damals über 6.400 Frauen und Mädchen, vorwiegend in Sindschar. Obwohl die Stadt nach einiger Zeit von den Peschmerga-Kämpfern befreit wurde, blieb eine große Zahl Jesiden in Gefangenschaft der Terroristen.
Das lokale Parlament in der irakischen Kurdenregion hat den Jahrestag des Massakers an den Jesiden, den 3. August, zum Tag des Völkermords an die Jesiden ernannt.
Der Internationale Strafgerichtshof ist ein ständiges internationales Strafgericht mit Sitz in Den Haag, außerhalb der Vereinten Nationen. Seine Zuständigkeit umfasst Kernverbrechen des Völkerstrafrechts, Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen.