Iran, China und Russland halten gemeinsames Seemanöver ab
Teheran (ParsToday) - Iran, China und Russland würden iranischen Militärkreisen zufolge am Freitag ein gemeinsames Seemanöver zur Verstärkung der Sicherheit des internationalen Handels im Indischen Ozean und im Oman-See abhalten. Dies teilte der oberste Sprecher der iranischen Streitkräfte General Abolfazl Shekarchi am Mittwoch mit.
"Die gemeinsamen Übungen von Iran, Russland und China werden ab Freitag für vier Tage im nördlichen Indischen Ozean und im Oman-Meer stattfinden", sagte Brigadegeneral Abolfazl Shekarchi auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. Er sagte, die Übungen seien von großer Bedeutung, da "der Indische Ozean und das Oman-Meer zu den wichtigsten Handelsrouten der Welt gehören und viele Länder diese Regionen überqueren. Daher sei die Schaffung von Sicherheit dort sehr bedeutend."
Die Islamische Republik habe bisher gezeigt, dass sie sich stets darum bemühe, die Sicherheit der internationalen Wasserstraßen insbesondere im Indischen Ozean und im Oman-See zu gewährleisten, hieß es weiter. Der Erfahrungsaustausch zwischen Iran, Russland und China sowie die Bekämpfung des Terrorismus und der Piraterie zählen laut dem obersten Sprecher der iranischen Streitkräfte zu den wichtigsten Zielen dieser gemeinsamen Übung. Die Übungen überbringen die Botschaft von Sicherheit und Stabilität für alle Länder der Welt, sagte er und fügte hinzu, dass der Erfahrungsaustausch bei Seerettungseinsätzen auch während den Manövern fortgesetzt würde.
Sergej Lawrow, der die Teilnahme Russlands bestätigte, sagte: "Wir, die Volksrepublik China und Iran bereiten gerade Marinemaßnahmen zur Bekämpfung von Terroristen und Piraten in diesem Teil des Indischen Ozeans vor." Er hob hervor, dass die Übung unternommen werde, um ihre Kräfte in Anti-Piraterie- und Anti-Terror-Einsätze auszubilden.
Analysten bezeichnen die Übungen als "Kraftakt" des Iran und seiner Verbündeten nach den jüngsten Eskalationen in der Region. In den letzten Jahren hat Iran mehrere Marineübungen mit verschiedenen Ländern durchgeführt, darunter Indien, Oman, Pakistan und Russland. Die anstehenden gemeinsamen Übungen mit China und Russland werden jedoch die ersten dieser Art seit der Islamischen Revolution im Jahr 1979 sein.
Die Übungen, die als "Sicherheitsgürtel der Meere" bezeichnet werden, finden inmitten der verschärften Spannungen zwischen Teheran und Washington statt. Diese Spannungen nahmen nach dem einseitigen Austritt von Trump aus dem multilateralen Nuklearabkommen 2015 (JCPOA) im vergangenen Jahr, und der Verhängung der "härtesten" Sanktionen gegen die Islamische Republik als Teil der "Maximaldruck"-Strategie Washingtons gegen Teheran zu.
Eine Reihe von „verdächtigen“ Angriffen auf Tankschiffe in der Nähe des Persischen Golfs, für die Washington Iran verantwortlich machte, aber Teheran strikt ablehnte, verstärkte den Streit. Nach den Anschlägen und unter dem Vorwand, die Sicherheit auf den Schifffahrtswegen in den Wasserstraßen des Nahen Ostens zu erhöhen, kündigten die USA die Bildung einer Marinekoalition mit einigen ihrer Verbündeten, darunter Saudi-Arabien an, um dadurch Druck auf Iran auszuüben. Die meisten europäischen Regierungen lehnten jedoch die Teilnahme an diesem Bündnis ab.
Der iranische Präsident Hassan Rohani wies eine solche amerikanische Marinekoalition ab und betonte, dass nur regionale Länder die Sicherheit des Persischen Golfs und der Straße von Hormus gewährleisten können. Bereits im September hatte Rohani auf der UN-Generalversammlung einen regionalen Friedensplan vorgestellt und alle Länder, die von den Entwicklungen in der strategischen Region betroffen sind, zur Teilnahme an einer Initiative eingeladen, die als "Hormus-Friedensinitiative" oder „Koalition der Hoffnung“ bezeichnet wird.
„Wir tolerieren keine provozierende Intervention von Ausländern und werden auf jede Art von Aggression gegen unsere Sicherheit und territoriale Integrität entschieden reagieren“, sagte Rohani in einer Ansprache an der 74. Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 25. September.
Er sagte, dass die Sicherheitsdoktrin Irans darin bestehe, Frieden und Stabilität im Persischen Golf zu wahren und die Sicherheit für die Schifffahrt in der Straße von Hormus zu gewährleisten. Die Sicherheit dieser lebenswichtigen Energieroute könne garantiert werden, vorausgesetzt, dass die Sicherheit ein gemeinsames Interesse aller Staaten dieser Regionen werde. Als Verwalter der maritimen Sicherheit am Persischen Golf und an der Straße von Hormus lade Iran alle Länder, die von den Entwicklungen in der strategischen Region betroffen sind, ein, sich seiner Initiative anzuschließen, hob Rohani hervor.
„Diese Initiative umfasst verschiedene Bereiche wie die Zusammenarbeit bei der Gewährleistung der kollektiven Energiesicherheit, der Schifffahrtsfreiheit und des freien Flusses von Öl und anderen [Energie-] Ressourcen von und zu den Ländern an der Straße von Hormus und darüber hinaus“, sagte Rohani.