Saudische Truppen greifen Jemen an, nachdem zweimonatiger Waffenstillstand in Kraft getreten ist

Sanaa (ParsToday/PressTV) – Mindestens drei Zivilisten wurden getötet, nachdem saudische Grenztruppen ein Sperrfeuer aus Raketen und Artilleriegeschossen auf ein Wohngebiet in der nordwestlichen Provinz Sa'ada im Jemen abgefeuerten. Dies geschah einige Stunden nachdem die von Saudi-Arabien geführte Koalition, die einen siebenjährigen Krieg gegen das Land führt, einem zweimonatigen Waffenstillstand zugestimmt hatte.

Laut einem Bericht des arabischsprachigen Fernsehsenders al-Masirah verloren die Opfer ihr Leben, als saudische Truppen den Bezirk Shada'a angriffen.

Darüber hinaus haben die Soldaten der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition und ihre Söldner in den letzten 24 Stunden 81 Mal ein Waffenstillstandsabkommen für die westliche Küstenprovinz Hudaydah gebrochen.

Unter Berufung auf einen ungenannten Rangträger berichtete al-Masirah TV, dass die Verstöße Spionageflüge über verschiedene Regionen, einschließlich der Stadtteile Hays und al-Jabaliya, 25 Fälle von Artilleriebeschuss und 66 Schießereien umfassten.

Der UN-Sonderbeauftragte für den Jemen, Hans Grundberg, kündigte am Freitag den Waffenstillstand an und sagte, der zweimonatige Waffenstillstand werde am Samstag um 19:00 Uhr Ortszeit (1600 GMT) in Kraft treten und mit Zustimmung der Parteien verlängert werden, berichtete Reuters.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte, der Waffenstillstand „muss ein erster Schritt sein, um den verheerenden Krieg im Jemen zu beenden“, und forderte die betroffenen Parteien auf, die Gelegenheit zu nutzen, „einen integrativen und umfassenden politischen Prozess im Jemen wieder aufzunehmen“.

Das Abkommen sieht vor, offensive Militäroperationen, einschließlich grenzüberschreitender Angriffe, einzustellen und treibstoffbeladenen Schiffen das Einlaufen in den lebenswichtigen Hafen al-Hudaydah im Jemen sowie kommerzielle Flüge vom und zum Flughafen in der Hauptstadt Sana'a „zu vorbestimmten Zielen in der Region“ zu gestatten

Grundberg sagte, die von Saudi-Arabien geführte Koalition habe positiv auf den Waffenstillstandsvorschlag reagiert.

Am Freitag begrüßte der Sprecher und Chefunterhändler von Ansarullah, Mohammed Abdel-Salam, den Waffenstillstand auf Twitter.

Mohammed Ali al-Houthi, ein Mitglied des Obersten Politischen Rates des Jemen, sagte ebenfalls auf Twitter, dass die „Glaubwürdigkeit des Waffenstillstands in der Umsetzung liegen würde“.

Ein anderes hochrangiges Ansarullah-Mitglied, Abdul Malik al-Ajri, begrüßte den Waffenstillstand ebenfalls, sagte jedoch, er werde den meisten dringenden Forderungen der jemenitischen Nation nicht gerecht.

Ajri betonte, dass die in Sanaa ansässige Nationale Sicherheitsregierung entschlossen sei, eine vollständige Aufhebung der grausamen Blockade durch Saudi-Arabien sicherzustellen und alle Aktionen zu stoppen, die das Leben gewöhnlicher Jemeniten gefährden, so die Nachrichten-Website al-Khabar al-Yemeni.

„Der Waffenstillstand wird die Not und die Probleme unseres Volkes verringern und ein Auftakt für die vollständige Aufhebung der Blockade und eine endgültige Lösung sein“, betonte Ajri.

Jemens Streitkräfte sagten ebenfalls, dass sie sich zu dem Waffenstillstand verpflichtet fühlen, der kürzlich von den Vereinten Nationen zwischen der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition, die das Land seit 2015 angreift, und der jemenitischen Regierung der Nationalen Rettung ausgehandelt wurde, solange die anderen Parteien des Konflikts es auch respektieren.

„Wir verkünden das Inkrafttreten des humanitären und militärischen Waffenstillstands und unsere Verpflichtung zu einer umfassenden Einstellung der Militäroperationen, solange sich die andere Partei daran hält“, twitterte der Sprecher der Streitkräfte, Brigadegeneral Yahya Saree, am Samstag.

Saudi-Arabien begann den verheerenden Krieg gegen den Jemen im März 2015 in Zusammenarbeit mit einer Reihe seiner Verbündeten und mit Waffen- und Logistikunterstützung der USA und mehrerer westlicher Staaten.

Ziel war es, das frühere von Riad unterstützte Regime wieder an die Macht zu bringen und die Widerstandsbewegung Ansarullah zu zerschlagen, die in Ermangelung einer effektiven Regierung im Jemen die Staatsgeschäfte führt.

Der Krieg hat all seine Ziele weit verfehlt, obwohl er Hunderttausende Jemeniten getötet und das ganze Land zum Schauplatz der schlimmsten humanitären Krise der Welt gemacht hat.