Sanaa (ParsToday/PressTV) - Ein hochrangiger jemenitischer Amtsträger gab an, die in Sanaa ansässige Regierung der Nationalen Rettung sei nicht verpflichtet, den von den Vereinten Nationen geförderten landesweiten Waffenstillstand zu verlängern, der zu Beginn des Monats Ramadan in Kraft getreten ist, solange die Menschen unter Armut, Hunger und schlechten Gesundheitsumständen leiden.
„Bezüglich des Waffenstillstands im Jemen ist mehr gesagt als getan. Die [von Saudi-Arabien geführte] Aggressionskoalition macht sich nicht die Mühe, die Bedingungen des Waffenstillstands einzuhalten. Das von Saudi-Arabien geführte Bündnis hat wiederholt gegen den Waffenstillstand verstoßen“, zitierte der arabischsprachige Fernsehsender al-Masirah den stellvertretenden Ministerpräsidenten für Verteidigungsangelegenheiten Jalal al-Ruwishan.
Ruwishan fügte hinzu: „Wir haben alle Verstöße dem Büro des UN-Sondergesandten für den Jemen [Hans Grundberg] gemeldet, aber alles ohne Ergebnis.“
„Solange das Leid der jemenitischen Bevölkerung anhält, macht es keinen Sinn, den Waffenstillstand zu verlängern“, betonte er.
Unterdessen sagt ein jemenitischer Militärbeamter, dass die von Saudi-Arabien geführten Koalitionstruppen und ihre verbündeten Militanten in den letzten 24 Stunden mindestens 135-mal gegen den laufenden, von den Vereinten Nationen vermittelten Waffenstillstand verstoßen haben.
Der Verantwortungsträger, der nicht genannt werden wollte, sagte der offiziellen jemenitischen Nachrichtenagentur Saba, dass die Verstöße sechs Flüge von saudisch geführten Kampfflugzeugen am Himmel der nördlichen Provinz Jawf sowie 40 Flüge bewaffneter Aufklärungsflugzeuge über den Provinzen Ma'rib, Ta'izz, Hajjah, Jawf, Saada, Sanaa, Dhale und über die Grenzen hinweg umfassten.
Er fügte hinzu, dass Stellungen der Armee und der Volkskomitees in der Gegend von Mala'a in der zentraljemenitischen Provinz Ma'rib mit Raketen beschossen wurden.
Die Quelle wies darauf hin, dass Dutzende von Artilleriegeschossen auch auf Stellungen der jemenitischen Armee und Volkskomitees in den Provinzen Ma'rib, Ta'izz, Hajjah und Sa'ada sowie auf Grenzfronten abgefeuert wurden.
Saudi-Arabien begann den verheerenden Krieg gegen den Jemen im März 2015 in Zusammenarbeit mit seinen arabischen Verbündeten und mit Waffen- und Logistikunterstützung der USA und anderer westlicher Staaten.
Das Ziel war die Wiedereinsetzung des Riad-freundlichen Regimes von Abed Rabbo Mansur Hadi und die Zerschlagung der Ansarullah-Widerstandsbewegung, die in Ermangelung einer funktionierenden Regierung im Jemen die Staatsgeschäfte regiert.
Während die von Saudi-Arabien geführte Koalition keines ihrer Ziele erreicht hat, hat der Krieg Hunderttausende Jemeniten getötet und die schlimmste humanitäre Krise der Welt ausgelöst.