UNO fordert Bestrafung der Urheber von Massaker an Schiiten in Afghanistan
London/Kabul (IRIB) - Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International, AI, hat die Taliban-Regierung in Kabul aufgefordert, Ermittlungen über die jüngsten Anschläge auf Schiiten, die an Trauerzeremonien für Imam Hussein -a.s.- in Kabul teilgenommen hatten, aufzunehmen und die Urheber vor Gericht zu stellen.
Bei den jüngsten Anschlägen im Westen der afghanischen Hauptstadt Kabul, zu denen sich die Terrormiliz IS bekannt hat, sind mehr als 120 Menschen getötet oder verletzt worden.
Einem Bericht von Amnesty International zufolge waren die Angriffe auf die Schiiten gezielt und vorgeplant gewesen.
Laut der Nachrichtenagentur Afghan Voice Agency (AVA) hat Amnesty International die Anschläge in Kabul in einer Erklärung verurteilt und die Taliban-Regierung aufgefordert, sich für den Schutz afghanischer Schiiten einzusetzen.
Amnesty International zitierte in ihrem Bericht Zaman Sultani, den AI-Südasien-Fachmann und schrieb: "Die systematischen Angriffe auf die schiitische Minderheit der Hazara in Afghanistan können Verbrechen gegen die Menschlichkeit sein und sollten unmissverständlich verurteilt werden."
Sultani zufolge ist es im vergangenen Jahr zu mehreren Angriffen auf Hazara-Gemeinden in Afghanistan gekommen, jedoch wurden diesbezüglich keine Maßnahmen ergriffen.
"Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Taliban als Machthaber in Afghanistan unverzüglich eine unparteiische und vollständige Untersuchung dieser Angriffe in Übereinstimmung mit den internationalen Gesetzen durchführen", forderte Sultani.