Europäische Spitzenpolitiker kritisieren Erdogan
Amsterdam/Berlin (IRNA/ParsToday/Welt) - Der holländische Ministerpräsident und deutsche Spitzenpolitiker haben die letzten scharfen Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan kritisiert.
Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat die Völkermord-Vorwürfe der Türkei als „widerliche Geschichtsverfälschung“ zurückgewiesen. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte zuvor den Niederlanden eine Mitschuld am Genozid von Srebrenica 1995 angelastet. „Wir kennen Holland und die Holländer noch vom Massaker von Srebrenica“, sagte Erdogan. „Wie verdorben ihre Natur und ihr Charakter ist, wissen wir daher, dass sie dort 8000 Bosniaken ermordet haben.“
Rutte bezeichnete die Anschuldigungen als inakzeptabel und unerträglich.
Das Massaker in Srebrenica, im Jahr 1995 hatten bosnisch-serbische Truppen verübt. Den niederländischen Blauhelm-Soldaten der UNO wurden allerdings Vorwürfe gemacht, den Angreifern die Stadt zuvor kampflos überlassen zu haben. Bei dem Massaker handelte es sich um den schlimmsten Völkermord nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa.
Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière hat klar gemacht, dass es in Deutschland kein generelles Verbot von Auftritten türkischer Politiker oder Entscheidungsträger geben werde. Er machte aber deutlich: “Wir dulden es nicht, wenn durch Aufwiegelung innertürkische Konflikte auf deutschem Boden zugespitzt werden."
Weitere europäische Politiker, wie in Österreich, der Schweiz und Schweden haben bekannt gegeben, dass dass sie keine Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in ihrem Land dulden wollen.