Türkei kritisiert diffuse Stellung der EU
Ankara (ParsToday/Anatoli) - Der türkische Außenminister hat den zweideutigen Ansatz der Europäischen Union für einen EU-Beitritt der Türkei kritisiert.
"Sollte die Europäische Union tatsächlich keine weiteren Verhandlungen mehr über einen EU-Beitritt der Türkei führen wollen, so müsse sie die Entscheidung dazu so rasch wie möglich treffen", sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am gestrigen Dienstag.
Mit Verweis darauf, dass man diese zweideutigen Beziehungen nicht fortsetzen könne, betonte Cavusoglu, dass die Türkei alle Kriterien des Maastricht-Vertrags erfüllt habe.
Nach dem Maastricht-Vertrag soll die Größe des Haushaltsdefizits und die Staatsverschuldung der Mitgliedsstaaten nicht mehr als drei Prozent und 60% ihres Bruttoinlandsprodukts betragen.
Der türkische Außenminister fügte hinzu, dass die wirtschaftliche Lage in der Türkei bei weitem besser sei als in manch anderen EU-Mitgliedsstaaten.
Die Beitrittsverhandlungen der Türkei zur Europäischen Union wurden im Oktober 2005 aufgenommen. Der Beitrittsprozess umfasst 35 Kapitel, von denen bislang nur eines erfolgreich abgeschlossen wurde.