Wandlungen in Pakistan 1394
Die wichtigsten Meldungen aus Pakistan im letzten iranischen Sonnenjahr, 1394 waren: Der Befehl zur Festnahme von Perwez Mosharraf wurde herausgegeben, Pakistan warf Indien vor, die Sicherheit der Region zu gefährden, illegale afghanische Einwanderer wurden ausgewiesen, der Chef des pakistanischen Geheimdienstes reiste in die USA,
Pakistan lehnte das Gesuch Saudi-Arabiens nach Teilnahme an der Allianz gegen Jemen ab , die PPP – Pakistanische Volkspartei - teilte sich, einige Religionsschulen in Pakistan wurden geschlossen, der Plan zum nationalen Kampf gegen den Terrorismus in Pakistan scheiterte, der Anführer der Gruppe Lashkar-e Jhangvi (LeJ) wurde getötet. Die regionale Sitzung für den Frieden in Afrika fand in Pakistan statt und der US-Kongress und die US-Regierung waren sich über den Waffenverkauf an Pakistan uneinig. Indien wurde vorgeworfen, die Unruhen im pakistanischen Balutschistan zu unterstützen.
Die Beziehungen zwischen Pakistan und Indien wurden nach dem Angriff auf den Luftstützpunkt Pathankot im indischen Punjab angespannt. Der saudi-arabische Außenminister reiste nach Pakistan. Pakistan erklärte seine Bereitschaft zum Informationsaustausch mit Indien bei der Bekämpfung von Terrorismus.
Die Nationalversammlung und der Senat Pakistan haben nach Untersuchung der verschiedenen Aspekte einer Beteiligung bzw. Nicht-Beteiligung im Jemenkrieg die Forderung Saudi Arabiens zum Anschluss an die anti-jemenitische Front abgelehnt. Nachdem in den pakistanischen Medien die Forderung Saudi Arabiens veröffentlicht wurde, hat eine Reihe von pakistanischen Persönlichkeiten und Gruppen aus Politik und Religion hinsichtlich jeglicher diesbezüglicher Zusammenarbeit Islamabads mit Riad gewarnt.
Aber die pakistanische Regierung hat, um ihre Treue gegenüber den Vereinbarungen mit Saudi Arabien zu demonstrieren, zumindest ihr jährliches gemeinsames Manöver mit der saudi-arabischen Armee abgehalten.
Nawaz Sharif, der pakistanische Ministerpräsident der wegen der Stellungnahme der Nationalversammlung und des Senats dieses Landes negative Folgen für die Beziehungen zu Saudi Arabien befürchtete, entsandte zwei politische Delegationen nach Riad.
Die Wahrung der Beziehungen zu Saudi Arabien ist für Nawaz Sharif so wichtig, dass er sich persönlich nach Riad begab, um die Saudis über die Ablehnung einer direkten Mitbeteiligung Pakistans am Jemenkrieg hinwegzutrösten.
Die pakistanische Regierung und insbesondere der Premierminister befürchten dass die Beziehungen zwischen Islam Abad wegen Nichtbeteiligung im Jemenkrieg beeinträchtigt werden und Saudi Arabien seine finanziellen Hilfen an Saudi Arabien abbrechen oder reduzieren könnte. Die Vereinigten Emirate reagierten übrigens scharf auf das Vorgehen Pakistans.
Einige Monate danach gab es Berichte darüber, dass Pakistan wahrscheinlich insgeheim doch bei der Jemenoffensive Unterstützung an Saudi Arabien leistet und daraufhin hat der pakistanische Senat die Regierungspartei erneut hinsichtlich einer Teilnahme an der militärischen Einmischung Saudi Arabiens in Jemen und Syrien gewarnt.
In diesem Zusammenhang wurden der Berater des Premierministers in außenpolitischen Angelegenheiten und der stellvertretende Außenminister in den Senat bestellt, damit die inoffiziellen Berichte über eine geheime Zusammenarbeit mit Saudi Arabien im Jemenkrieg und in Syrien untersucht und der Standpunkt der Regierungspartei zu den abenteuerlichen Politik Riads in der unruhigen Region des Nahen Ostens erläutert wird.
Einige Mitglieder der Pakistanischen Volkspartei , haben zur Wahrung der Ziele von Zulfikar Ali Bhutto und Benazir Bhutto, dem Gründer bzw. der populären ehemaligen Führerin dieser Partei, sich zur Gründung einer neuen Partei von der PPP getrennt.
Safdar Ali Abbasi ist der Führer des neuen Parteizweiges der PPP und der Name dieser neuen Partei wurde in dem zentralen Wahlausschuss dieses Landes registriert. Er machte auf einer Pressekonferenz PPP-Parteiführer Asef Ali Zardari für die Niederlage seiner Partei bei den Wahlen 2013 verantwortlich und erklärte , dass die neue Partei, die sich von der PPP getrennt hat, die Ziele von Zulfikar Ali Bhutto verwirklichen möchte..
Die PPP ist eine der Hauptparteien Pakistans und wurde 1970 von Zulfikar Ali Bhutto gegründet. Sie hat besonders in der Provinz Sindh, aus dem die Bhutto-Familie stammt, viele Anhänger .Auch in den vergangenen Jahren haben sich bereits einige hohe Mitglieder von der Pakistanischen Volkspartei getrennt.
Zum Beispiel Shah Mehmud Qureshi . Er schloss sich in der letzten Amtsperiode dieser Partei von 2008 bis 2013 der Tahreek Insaf-Partei an. 2011 wurde er der Vizechef dieser Partei. Anfang 2011 hat Qureshi aus Protest gegen die Freilassung eines CIA-Agenten der 2 Pakistaner in Lahore getötet hatte, sein Amt als Außenminister niedergelegt. Nach seiner Trennung von der PPP bestand die Wahrscheinlichkeit, dass auch weitere wichtige Persönlichkeiten dieser Partei sich von ihr trennen.
Die Nachricht von der Spaltung in der Pakistanischen Volkspartei bestätigt diese Voraussagen. Die Spaltung in der PPP hat eine negative Wirkung auf die öffentliche Meinung in Pakistan.
Der pakistanische Innenminister gab 1394 bekannt, dass die Sicherheitskräfte 30 Religionsschulen in diesem Land wegen verdächtiger Tätigkeiten und der Unterstützung des Extremismus geschlossen haben. Nisa Ali Khan erklärte weiter die pakistanische Regierung werde in Form von Sonderkommissionen um eine bessere Beaufsichtigung der Anmeldung bei Religionsschulen bemüht sein, um zu verhindern, dass suspekte Personen diese Schulen zur Verbreitung von Extremismus und für verdächtige Aktivitäten ausnutzen können. Der pakistanische Innenminister betonte, alle Religionsschulen im Lande hätten eine entsprechende Anweisung erhalten. Gegen jemand, der sich nicht daran halte, werde man hart vorgegangen werden.
In der Provinz Punjab wurden 2, in der Provinz Sindh 15 und in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa 13 Religionsschulen geschlossen. Sardar Muhammad Youssuf , der Minister für Religionsangelegenheiten sagte, seit 15 Jahren und unter der Regierung von Präsident Perwez Musharaf sei keine Regierung gegen die Religionsschulen vorgegangen oder hätte ihr Vorgehen beaufsichtigt.
Vorher hatten die Äußerungen des Informationsministers Perwez Raschid Aufsehen erregt. Er hatte die Religionsschulen als Zentrum der Unwissenheit und als Ausbildungsort für Extremismus bezeichnet. Nach diesen Äußerungen hatten einige religiöse Aktivisten in Pakistan seinen Rücktritt gefordert.
Auf einer Pressekonferenz sagte Raschid, die Religionsschulen würden von den Geldern der Bevölkerung geleitet, während sie den Schülern extremistisches Verhalten beibrächten.
Im vergangenen iranischen Sonnenjahr hat der nationale Sicherheitsberater Afghanistans, Hanif Atmar seine Besorgnis über die Verbreitung von Extremismus in einigen Schulen der Religion erklärt und deren Schließung gefordert.
Das pakistanische Außenministerium erklärte in einer Bekanntmachung, Pakistan sei bereit vollständige Informationen an Indien für den Kampf gegen Terrorismus zu liefern und es hieß weiter dass die pakistanische Regierung mit der indischen in dieser Angelegenheit bereits zusammenarbeitet.
Diese Erklärung erfolgte nach dem Angriff auf den Luftstützpunkt Panthankot an der Grenze Indiens und Pakistans, welcher erneut angespannte Beziehungen zwischen beiden Ländern hervorrief.
Indien machte eine Gruppe, mit dem irreführenden Namen Jeish-e Muhammad dafür verantwortlich.
Nach diesem Angriff gab Indien Pakistan eine Frist von 72 Stunden für eine Gegenmaßnahme gegen diese Gruppe.
Die Erklärung des pakistanischen Außenministeriums dass es bereit ist vollständige Informationen an Indien in Sachen Bekämpfung des Extremismus zu liefern, ist ein wichtiger Punkt.
Mit seiner Stellungnahme erwidert das pakistanische Außenministerium eine Forderung, die Indien in den letzten Jahren mehrmals gestellt hat. 2008 nach dem Angriff auf die Wirtschaftszentrale Indiens Bombay, für den die sogenannte Laschkar-Taiba-Gruppe verantwortlich gemacht wurde, hat die indische Regierung Islamabad aufgefordert, die Täter an Neu Delhi auszuliefern und die Informationen über die Hauptmitglieder dieser Terrorgruppe, deren Hauptsitz in Pakistan liegt, an Indien weiterzugeben. Trotz mehrmaliger Aufforderung Indiens, hat die pakistanische Regierung die nötigen Auskünfte verweigert. Mehr als 7 Jahre nach dem Terroranschlag auf Bombay hat Pakistan zum ersten Mal seine Bereitschaft, Daten an Indien für den Kampf gegen Terrorismus weiterzugeben, erklärt. Sachverständige meinen, wenn Pakistan diese Zusage verwirklicht, hat es einen wichtigen Schritt in Richtung gegenseitigen Vertrauens unternommen. Die Regierung in Islamabad hofft, dass durch diese Erklärung und ihre Folgen allmählich eine Entspannung in den Beziehungen Pakistan und Indiens eintreten wird.