Unüberlegte Oman-Politik - Im Einklang mit "Versöhnungsprozess" namens "Deal des Jahrhunderts"
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Der omanische Außenminister Yousef bin Alawi ist am Mittwoch in der Stadt Ramallah im Westjordanland mit dem Chef der palästinensischen Autonomiebehörde Mahmoud Abbas zusammengetroffen.
(last modified 2025-01-01T16:20:18+00:00 )
Nov 01, 2018 11:58 Europe/Berlin
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Der omanische Außenminister Yousef bin Alawi ist am Mittwoch in der Stadt Ramallah im Westjordanland mit dem Chef der palästinensischen Autonomiebehörde Mahmoud Abbas zusammengetroffen.

Yousef bin Alawi überreichte Abbas bei diesem Treffen ein Schreiben des omanischen Königs Sultan Qabus. Darin geht es um die jüngste unangekündigte Reise des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach Oman.

Politische Maßnahmen des Oman in den letzen Wochen zeigen, dass die Regierungsverantwortlichen des Landes die Fortsetzung des Kompromissprozesses im Nahen Osten auf ihre Agenda gestellt haben. 

Das Mitglied des "Palästinensischen Islamischen Dschihad", Naser Abusharif, hob hervor: "Netanjahus Besuch in Oman war im Interesse des zionistischen Regimes. Es scheint, dass Oman vom Weg abgekommen ist, denn es hätte einen besseren Weg gehen können."

Die Normalisierung der Beziehungen zwischen den arabischen Anrainerstaaten des Persischen Golfs und dem israelischen Regimes nach Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach al-Quds (Jerusalem) war die zweite Maßnahme, die im Rahmen der Verwirklichung des sogenannten US-Plans, genannt "Deal des Jahrhunderts" in die Tat umgesetzt wurde. 

Ziel der Reise Netanjahus nach Maskat war es, Differenzen zwischen den islamischen Ländern zu schaffen und die Tötung des palästinensisches Volkes insbesondere im Gazastreifen zu vertuschen. Die allseitige Unterstützung von US-Präsident Donald Trump für das israelische Besatzerregime wurde also nicht zur Lösung der regionalen Probleme begonnen, sondern soll das unheilvolle Szenario des "Jahrhundertdeals" verwirklichen und die Palästina-Frage zugunsten des Besatzerregimes lösen. In einer solchen Atmosphäre kann man die Aufnahme und den Ausbau der Beziehungen Tel Avivs zu Maskat als den Beginn der israelischen Aktivitäten im Sinne des Jahrhundertdeals ansehen.

Im Gegensatz zu den ideologischen Ansichten von US-Ex-Präsident Georg W. Bush und den sicherheitsbezogenen Standpunkten Barack Obamas betrachtet Trump den arabisch-israelischen Konflikt aus dem Blickwinkel von Handel und Wirtschaft. Er will den USA keine Kosten aufbürden. Deshalb versucht Trump, einem anderen arabischen Land die Vermittlungsrolle zu übergeben und beide Seiten "auf irgendeine Weise" zu einem Kompromiss zu bringen. Bei der Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach al-Quds verfolgte Trump das Ziel, das israelische Regime zu unterstützen und aus seiner Vermittlersrolle auszusteigen.

Somit kann die Normalisierung der israelischen Beziehungen zu den arabischen Ländern als Beginn des sogenannten "Deal des Jahrhunderts" angesehen werden.

Der Leiter des arabischen Zentrums für Iran-Studiem Mohammad Saleh Sedghian beschrieb Netanjahus Besuch in Oman gefährlicher als den "Deal des Jahrhunderts" und sagte: Diese Reise wurde im Rahmen der Normalisierung der Beziehungen zwischen den Arabern und dem israelischen Regime durchgeführt.

In der gegenwärtigen Situation, in der aufgrund der unkonventionellen US-Verhandlungen ein globaler Konsens gegen die USA und ihre regionalen Verbündeten gebildet wurde, ist es völlig normal, dass deren Pläne insbesondere in Bezug auf Palästina scheitern werden. 

Der Missbrauch des positiven Bildes Omans ist der letzte Versuch der USA und ihrer Verbündeten zur Änderung der globalen Situation und wird ihre endgültige Niederlage in der Region aufschieben.

In einer solchen Lage erwartet die Öffentlichkeit von den omanischen Regierungsverantwortlichen, nicht als Retter für ein illegitimes und unmenschliches Regime in die Geschichte einzugehen und ihre Rolle als Kompromiss-Makler und als Vermittler des voreingenommenen US-Plans für den Nahen Osten, genannt "Deal des Jahrhunderts" fallen zu lassen.

Laut dem sogenannten "Jahrhundertdeal" sollen die Palästinenser ihren Anspruch auf die Heilige Stadt al-Quds (Jerusalem) als Hauptstadt aufgeben und auch auf ihr Rückkehrrecht verzichten. Dafür sollen sie die Möglichkeit bekommen, auf dem Rest der Palästinensergebiete im Westjordanland und im Gazastreifen ihren eigenen Staat auszurufen.