Fall Khashoggi: Kanada verhängt Sanktionen gegen 17 Saudis
Ottawa (FarsNews/MehrNews/AP) - Die kanadische Regierung hat Sanktionen gegen 17 Saudi-Araber wegen der Verwicklung in den Mord an dem saudischen Journalisten und Regimekritiker Jamal Khashoggi verhängt.
Das kanadische Außenministerium hat gestern in einer Erklärung den Mord an Khashoggi als einen außergerichtlich Fall bezeichnet und klare und genaue Ermittlungen diesbezüglich gefordert.
Die bisherigen saudi-arabischen Erklärungen seien nicht glaubwürdig, hieß es in der Erklärung des Außenministeriums.
Die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland teilte mit, dass Besitz der Betroffenen in Kanada eingefroren und eine Einreisesperre gegen sie verhängt wird. "Was Kanada betrifft, ist dieser Fall noch nicht abgeschlossen", sagte Freeland und fügte hinzu: "Diejenigen, die für Jamal Khashoggis Tod verantwortlich sind, müssen zur Rechenschaft gezogen werden und haben sich vor einem Gericht zu verantworten."
Laut dem Urteil eines Gerichtes in Istanbul sollen Verdächtige im Fall Khashoggi festgenommen werden, egal, wo sie gefunden werden.
Der katarische Nachrichtensender "Al-Jazeera" berichtete heute unter Berufung auf die türkische Zeitung "Daily Sabah", dass dieses Urteil in Übereinstimmung mit den türkischen Vorschriften gefallen ist. Demnach seien auch Ermittlungen über die Verdächtigen möglich.
Der saudische Kritiker und Journalist Jamal Khashoggchi verschwand am 2. Oktober nach einem Besuch des saudischen Konsulats in Istanbul. Das saudische Regime bestätigte nach 18 Tagen Schweigen und Leugnung schließlich unter dem Druck der internationalen Gemeinschaft, dass er bei einer Auseinandersetzung im Konsulat des Landes getötet wurde. Internationale Organisationen sowie die Entscheidungsträger vieler Länder wiesen die Behauptung Riads zurück.