Menschenrechtsverstöße im Westen – Illusion und Realität
(last modified Fri, 08 Apr 2016 01:55:09 GMT )
Apr 08, 2016 03:55 Europe/Berlin
  • Gewalt gegen Frauen weltweites Problem
    Gewalt gegen Frauen weltweites Problem

Die Lage der Frau in westlichen Gesellschaften liefert klare Beispiele für Menschenrechtsverletzungen.


 Am jährlichen Frauenwelttag demonstrieren die Frauen in westlichen Ländern zur Erreichung gleicher Rechte wie die Männer. Sie haben jedoch damit noch keine wesentlichen Resultate erreicht. Zugleich wird durch die Entschlüsse ihrer Regierungspolitiker die Benachteiligung der Frauen sogar geschürt.  

 Auch dieses Jahr war wieder am 8. März der Weltfrauentag. Dennoch sind wir nach wie vor Zeuge, dass den Frauen in westlichen Gesellschaften Unrecht angetan wird und sie nicht gleichberechtigt sind. Sie werden bei der Berufseinstellung und hinsichtlich der Bezahlung benachteiligt oder werden auf der Arbeit unwürdig behandelt und sind von Sexualgewalt und anderen Formen der Gewalt bedroht.

Die sexuelle Belästigung und Gewalt gegenüber Frauen ist eine soziale Abweichung und eine wichtige Störung der Sicherheit und Ordnung und Disziplin einer Gesellschaft. Daher sehen die verschiedenen Rechtssysteme Wege und besondere Maßnahmen vor, um dieses Phänomen unter Kontrolle zu bringen, es zu bekämpfen und zu beseitigen.

Die Gewalt gegenüber Frauen ist eine Art internationale Epidemie, die sich leise ausbreitet und mehr oder weniger alle Nationen heimsucht. Auch die Frauen in westlichen Gesellschaften sind nicht vor dieser Form von Gewalt sicher. Gemäß Untersuchungen eines englischen Yoga-Instituts werden 85 Prozent der 18- bis 24-jährigen Engländerinnen belästigt und misshandelt. 45 Prozent der Engländerinnen dieser Altersstufe fallen einer sexuellen Belästigung und Misshandlung zum Opfer. Die Vereinigung: „End Violence Against Women“ – „Beendigt die Gewalt gegen Frauen“ stellte bei Untersuchungen fest, dass 64 Prozent der von englischen Frauen aller Altersstufen misshandelt werden und 35 Prozent von ihnen sexuelle Misshandlung erfahren haben. Mehr als ein Viertel, die an öffentlichen Plätzen in England sexuell belästigt worden sind, mussten dies bereits im Alter von 16 Jahren erleben. Einige von ihnen waren gezwungen, ihre tägliche Wegstrecke zu ändern um männliche Störenfriede loszuwerden. Einige der Befragten haben gesagt, dass sie fast jeden Tag an öffentlichen Plätzen sexuelle Belästigungen erleben. Und andere berichteten, dass sie in einem Arbeitsmilieu, wo die Mehrheit Männer sind, laufend verbal oder nichtverbal sexuell von den Männern belästigt werden. Die Leiterin der Ende Violence Against Women Coalition sagt: „Die sexuelle Belästigung ist eine Erfahrung die jede Frau und jedes junge Mädchen macht, und mit denen sie zurechtkommen müssen. Es ist an der Zeit, dass dieses Problem gelöst wird.“

Die Untersuchungen der Cornell Universität und der Anti-Harassment Campaign (Anti-Belästigungskampagne) welche mit 16 Tausend Frauen überall auf der Welt durchgeführt wurden, ergaben erschütternde Resultate hinsichtlich der öffentlichen Belästigung. 90 Prozent der Frauen in England haben bei dieser Untersuchungen erklärt, dass sie zwischen dem 11. bis 17. Lebensjahr auf der Straße belästigt worden sind.

Sogar an den britischen Schulen gib es sexuelle Belästigung. Gemäß Untersuchungen eines britischen Wohltätigkeitsinstitutes hatten mindestens ein Fünftel der englischen Frauen in ihrer Schulzeit unerwünschten sexuellen Kontakt erlebt und diese Belästigungen waren für die Hälfte dieser Frauen kein Einzelfall. Die Plan UK – der britischen Zweigstelle der internationalen Organisation Plan Children`s Rights, an deren Untersuchung über 2 Tausend Frauen in England teilnahmen, gab bekannt, dass 22 Prozent von diesen während ihrer Schulzeit sexuell belästigt wurden - von unerwünschter Berührung bis zur Vergewaltigung. Gemäß Untersuchungsergebnis haben circa 60 Prozent der sexuell Belästigten dies nicht bei den zuständigen Stellen gemeldet.

Lucie Russel, die Leiterin von Plan UK sagt: „ Schulen müssen ein völlig sicherer Ort sein. Wenn es an Schulen sexuelle Belästigungen gibt, geht die Fähigkeit von Mädchen alle ihre Chancen zu nutzen, deutlich zurück. Denn eine solche Angelegenheit kann das Selbstvertrauen ernsthaft beeinträchtigen. Es ist klar, dass dieses Problem entsprechend dem was geschehen ist, den Schulmädchen körperlich und seelisch dermaßen schadet, dass sie eventuell sogar die Schule verlassen. Dies wirkt sich langfristig auf die Schulbildung von Mädchen aus.“

Gemäß genannter Untersuchungen hat eine von drei britischen Frauen und Mädchen im Alter von 18 bis 24 Jahren bekanntgeben, dass sie ungewünschte sexuellen Berührung in der Schule erlebt hat. Aber bei Frauen über 65 Jahren kommt dies nur bei jeder 10. Frau vor. Gemäß Lucie Russel zeigt außerdem die Beteiligung von älteren Frauen an dieser Befragung, dass es die sexuelle Belästigung von Schülerinnen in England schon zu ihrer Schulzeit gegeben hat.

Russel sagt: „Den befragten Schülerinnen wurde von den Erwachsenen gesagt, dass sie mit solchem Verhalten rechnen müssen. Das bedeutet also, dass wir Mütter und Großmütter haben, die selber in ihrer Schulzeit negative Erfahrungen gemacht haben, die sie jedoch nirgendwo gemeldet haben. Wir haben es also auch mit vielen Fällen verheimlichter sexueller Gewalt und Belästigungen zu tun.“

Der sexuelle Missbrauch von Mädchen an Schulen ist einer der wichtigsten Gründe dafür, dass auf der Welt 66 Millionen Mädchen keine Schule besuchen. Laut Bericht der UNICEF sind ungefähr 150 Millionen Mädchen auf der ganzen Welt sexuell belästigt worden.

Der englische Soziologe Anthony Giddens sagt, dass die sexuelle Belästigung von Frauen am Arbeitsplatz im Westen eine ganz normale Erscheinung ist und nach seinen Aussagen ist ein Großteil der Gehalts- und Lohnempfängerinnen direkt von diesem Phänomen betroffen. Im Grunde sieht er die Sache so, dass alle Frauen wegen der Sexualübergriffe leiden, denn sie sind gezwungen, besondere Vorsichtsmaßnahmen zu ihrem Schutz zu treffen und die Angst vor einer Vergewaltigung begleitet sie durch das Leben.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch berichtet, dass viele Arbeiterinnen in Amerika, insbesondere illegale Einwanderinnen, zunehmend verschiedene Formen der Gewalt erfahren, darunter auch in vielen Fällen Vergewaltigung. Viele von ihnen melden sich nicht wegen der Verbrechen, die an ihnen begangen werden, bei der Polizei, weil sie Angst haben ihre Arbeit zu verlieren oder das Land verlassen zu müssen. Vor allen Dingen im Bundesstaat Kalifornien arbeiten viele illegal eingewanderte Frauen und Mädchen und die meisten Fälle von Gewaltanwendung ereignen sich in diesem Gebiet. Diese Arbeiterinnen sind alle mindestens einmal vergewaltigt oder von ihren Dienstherren gequält worden. Diese Bedingungen betrachten sie als unabänderlich bei einer Arbeit in der Fabrik oder in der Landwirtschaft. Mehr als 3 Millionen Arbeiterinnen arbeiten in den USA auf landwirtschaftlichen Flächen. Circa 63 Tausend von ihnen sind illegal eingewandert. Bestrafung und Übergriffe auf solche Einwanderinnen werden niemals bei einer Gesetzstelle gemeldet, denn diese Frauen sind finanziell völlig arm und brauchen ihren Lohn. Aus Angst vor Verlust ihrer Arbeit sind sie bereit, diese Gewalttätigkeiten auszuhalten. Auch melden viele Angestellte der Regierung, obwohl sie die schrecklichen Zustände kennen, gegen ein wenig Geld oder Goldschmuck ihren Vorgesetzten nichts davon und daher ändert sich seit Jahren nichts an diesen Methoden in der Produktion. Wie diesbezügliche Untersuchungen zeigen, sind über 80 Prozent der immigrierten Arbeiterinnen mehrmals von ihren Vorgesetzten sexuell missbraucht worden. Diese Missstände werden vor allen Dingen durch Gesetzeslücken hinsichtlich der Migration und durch fehlende Kontrolle der staatlichen Stellen über Fabriken und landwirtschaftliche Betriebe möglich.

Die Gewalt gegen Frauen ist weit verbreitet und oftmals in der Kultur der Gebiete und Völker verwurzelt. Zur Lösung dieses schwierigen Problems ist die internationale Zusammenarbeit nötig. 1979 wurde die Konvention zur Beseitigung jeglicher Form von Frauendiskriminierung, darunter Gewaltanwendung, in der UNO unterzeichnet. Die westlichen Länder haben sich zwar dieser Konvention angeschlossen, und dennoch gibt es immer noch Meldungen über Gewalt gegen Frauen, insbesondere aus Europa.

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Solange die Frauen nicht ausreichend unterstützt und geschützt werden, wird die Gewalt für viele von ihnen auf der Welt weiterhin zur Realität gehören. Die westlichen Politiker, deren Staaten mehr als alle anderen behaupten, dass sie die Grundlagen für gleiche Rechte und die Freiheit der Frauen geschaffen haben, müssen daher mit ihren gesetzesgebenden und juristischen Einrichtungen und ihren Ordnungskräften angesichts der zunehmenden Verderbnis in der Gesellschaft und der sexuellen Belästigung und Gewalt Sondermaßnahmen treffen und durch koordinierte Politik und effektive Schritte auf wissenschaftlicher Basis verhindern, dass sich ein solches Phänomen weiter verbreitet.