Frankreich: 5. Wochenende der Proteste gegen obligatorischen Impfstoff und Gesundheitspass
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Paris (ParsToday/PressTV) - Demonstranten sind in Frankreich erneut auf die Straße gegangen, um die von der Regierung auferlegten strengen Gesundheitsprotokolle zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus abzulehnen.
(last modified 2025-01-01T16:20:18+00:00 )
Aug 15, 2021 14:38 Europe/Berlin

Paris (ParsToday/PressTV) - Demonstranten sind in Frankreich erneut auf die Straße gegangen, um die von der Regierung auferlegten strengen Gesundheitsprotokolle zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus abzulehnen.

Demonstranten versammelten sich am Samstag zum fünften Mal in Folge in Städten in ganz Frankreich und marschierten durch die Straßen von Paris, Marseille, Nizza, Montpellier und anderen Städten.

Sie forderten „Freiheit“ und verurteilten die Pläne von Präsident Emmanuel Macron, eine obligatorische Impfung für Gesundheitspersonal und spezielle Gesundheitsausweise für jeden, der öffentliche Orte wie Restaurants und Kinos betreten möchte, vorzusehen.

Seit Montag sind die Franzosen gezwungen, der Polizei ihre Gesundheitsausweise vorzuzeigen, um Zugang zu öffentlichen Plätzen und Verkehrsmitteln zu erhalten.

Die Ausweise zeigen an, dass der Träger entweder geimpft oder kürzlich negativ auf das Coronavirus getestet wurde.

Die Impfskeptiker und diejenigen, die den Gesundheitspass für diskriminierend halten, sowie Überbleibsel der regierungsfeindlichen "Gelbwesten"-Bewegung, die Macrons Führung 2018-2019 erschütterte, fordern eine Lockerung der neuen Regeln.

In Paris und Nizza schlossen sich viele Krankenhausmitarbeiter den protestierenden Massen an, um ihreئ Protest gegen Anti-COVID-Maßnahmen Ausdruck zu verleihen. Viele glauben, dass die Impfstoffe unwirksam oder sogar gefährlich sein könnten.

"Heute werden wir wie Wilde behandelt. Wir werden beleidigt, uns wird gesagt, wir seien Verseucher, während der Impfstoff heute nicht wirksam ist und auch ansteckend sein kann", sagte eine Krankenhausangestellte, die sich als Carole identifizierte, berichtete Reuters.

Ein anderer Demonstrant, der nicht genannt werden wollte, sagte, die Gesundheitsprotokolle seien „unfassbar“, da sie französischen Bürgern nicht nur ihre Rechte beraubten, sondern sie auch daran hinderten, in Gesundheitseinrichtungen zu gehen.

„Es (Gesundheitspass) nimmt den Menschen die Freiheit, ob sie sich impfen lassen wollen oder nicht, ob sie nach links oder rechts gehen wollen, es nimmt ihnen eigentlich alles. Es hindert die Kranken ins Krankenhaus zu gehen. Ich finde es unfassbar", sagte der Demonstrant.

Inzwischen haben etwa 70 Prozent der französischen Bevölkerung eine Dosis erhalten und 57,5 ​​Prozent sind vollständig geimpft. Die Impfraten sind gestiegen, seit Macrons Regierung den Gesundheitspassplan eingeführt hat.

Experten des Instituts Pasteur des Landes schätzen, dass mindestens 90 Prozent aller Erwachsenen vollständig geimpft sein sollten, bevor eine Herdenimmunität erreicht wird.

Gesundheitsexperten sagen jedoch, dass für eine vollständige Lockerung der COVID-Beschränkungen mehr Impfstoffdosen benötigt werden, da das neuartige Coronavirus weiter mutiert.

Unterdessen hat sich die Zahl der Menschen, die auf Intensivstationen in Frankreich wegen COVID-19 behandelt werden, in weniger als einem Monat mehr als verdoppelt.

Fast 10 Prozent der 67 Millionen Einwohner Frankreichs sind bisher infiziert und die offizielle Zahl der Todesopfer liegt bei über 113.000.