Mehr als 20 Künstler verlassen Sydney Festival wegen israelischer Finanzierung
Sydney (ParsToday) - Mehr als 20 Teilnehmer haben bisher das Sydney Festival 2022 abgebrochen, um gegen die finanzielle Beteiligung der Botschaft des israelischen Regimes in Australien an einer der Shows zu protestieren.
Der Boykott erfolgte, nachdem Israel als "Star-Partner" des jährlichen Festivals in Anerkennung seines Zuschusses in Höhe von 20.000 US-Dollar zur Unterstützung einer Performance namens "Decadence" benannt wurde, die auf der Arbeit eines israelischen Choreografen basiert.
Die Ankündigung der israelischen Finanzierung war von einer Reihe hochkarätiger, pro-palästinensischer Entertainer scharf verurteilt worden, die an einer der am meisten erwarteten kulturellen Veranstaltungen Australiens teilnehmen sollten.
Die palästinensische Gerechtigkeitsbewegung Sydney machte im Dezember zunächst auf das finanzielle Engagement des israelischen Regimes aufmerksam und verwies darauf, dass die Finanzierungsvereinbarung bereits im Mai getroffen wurde, als Tel Aviv seine jüngste Militäroffensive gegen den belagerten Gazastreifen startete.
„Palästina-Befürworter rufen alle Apartheid-Gegner auf, das Sydney Festival 2022 zu boykottieren“, erklärte die Bewegung in einer Erklärung. „Durch die Partnerschaft mit Israel wird das Sydney Festival … zur Normalisierung eines Apartheid-Regimes beitragen.“
„Israel nutzt seit langem Kultur und Kunst, um seine Gräueltaten gegen das palästinensische Volk zu verbergen“, fügte die Gruppe in einem Brief mit dem Titel Do Better On Palestine hinzu, in dem die Verantwortlichen für das Festival aufgefordert wurden, die Partnerschaft mit der israelischen Botschaft zu beenden.
„Die Partnerschaft des Sydney Festivals mit der israelischen Botschaft“ dient dazu, die „gewaltsame Kontrolle des israelischen Regimes über das Leben der Palästinenser mit Kunst reinzuwaschen und ermöglicht dem Apartheid-Regime, weiterhin ungestraft die Menschenrechte der Palästinenser zu verletzen“, hieß es weiter in dem Brief, der von hochkarätigen Künstlern unterschrieben wurde.
Mindestens 23 Aufführungen wurden am Donnerstag von der Veranstaltung zurückgezogen, nachdem der Vorstand des Festivals erklärt hatte, mit Entertainern gesprochen zu haben, die über das israelische Sponsoring besorgt waren.
Die Sponsoren des gefeierten Stücks 'Sieben Methoden, um Kylie Jenner zu töten' zogen ihre Show am Dienstag zurück und gaben in einer Erklärung bekannt, dass sie "in Solidarität mit der palästinensischen Sache stehen".
Die Kreativagentur hinter dem Stück tadelte das israelische Regime als "eine weitere unterdrückerische Siedlerkolonie" und kritisierte den Vorstand des australischen Festivals, weil er die Bedenken palästinensischer Künstler "ignorierte".
Der Vorstand des Festivals ignoriere Künstler, als Bedenken aufkamen, und zwinge farbige Menschen dazu, ihre Stimme, ihre Karriere und ihr finanzielles Wohlergehen aufs Spiel zu setzen, hieß es.
Ein anderer Künstler, der sich zurückziehen möchte, Marcus Whale, twitterte: „Um das klarzustellen, ja, ich boykottiere das Sydney Festival 2022. Die israelische Botschaft, ein Hauptsponsor des Sydfest 2022, arbeitet mit westlichen Kulturinstitutionen zusammen, um Israel als liberale Demokratie darzustellen, während es brutale Besatzung und Apartheid durchsetzt."
To clarify, yes, I am boycotting Sydney Festival 2022. The Israeli Embassy, a star sponsor of Sydfest 2022, collaborates with Western cultural institutions to paint Israel as a liberal democracy on one hand while enforcing brutal occupation and apartheid with the other. No more.
— Undead (@marcuswhale) January 2, 2022
Der australische Komiker Tom Ballard, der sich ebenfalls von der Veranstaltung zurückzog, erklärte in einem Tweet: "Ich liebe das Festival und ich liebe es, Witze zu erzählen, aber es ist wichtiger, für die Menschenrechte und gegen ein System der Apartheid einzutreten."
Die Kritik gegen das Festival steht im Einklang mit der breiteren Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsbewegung (BDS), die versucht, Israel unter Druck zu setzen, seine Besetzung palästinensischer Gebiete zu beenden, gleiche Rechte für palästinensische Bürger zu gewährleisten und die Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge zu ermöglichen.