Bamako (ParsToday/PressTV) - Tausende anti-französische Demonstranten sind auf die Straßen der malischen Hauptstadt Bamako geströmt, um den geplanten Abzug der französischen Truppen aus ihrem Land zu feiern.
Am Samstag verbrannten Malier eine europäische Flagge, als Demonstranten inmitten schwelender Spannungen zwischen dem westafrikanischen Land und seiner ehemaligen Kolonialmacht Plakate mit Botschaften wie „Danke Wagner“ und „Frankreich ist eine terroristische Nation“ trugen.
Die Wagner-Gruppe, ein russisches privates Militärunternehmen (PMC), ist angeblich seit Dezember 2021 in Mali tätig, wobei Frankreich und seine Verbündeten Bedenken hinsichtlich des Einsatzes russischer Auftragnehmer in dem afrikanischen Land zum Ausdruck bringen.
Unterdessen erklärte der russische Präsident Wladimir Putin in einer Pressekonferenz mit seinem französischen Amtskollegen in Moskau am 7. Februar, dass die Russische Föderation nichts mit privaten Militärorganisationen zu tun habe, die in Mali operieren.
Obwohl Frankreich das einzige westliche Land mit einer bedeutenden Militärpräsenz in der Sahelzone bleibt, ist sein Verhältnis zu seinen ehemaligen afrikanischen Kolonien in den letzten Monaten zunehmend angespannt geworden. Dies hat zu einem offensichtlichen Anstieg der anti-französischen Stimmung geführt.
Bei der jüngsten Gewalttat seien acht Soldaten und 60 Terroristen bei Zusammenstößen mit bewaffneten Takfiri-Kämpfern im Nordosten Malis getötet worden, teilte die malische Armee am Samstag mit.
Mali, Burkina Faso und Niger kämpfen darum, bewaffnete Militante mit Verbindungen zu Al-Qaida und den IS zurückzuhalten, die große Teile des Territoriums im durchlässigen Grenzgebiet der westafrikanischen Sahelzone kontrollieren, einer Region, die größer ist als Deutschland.
Der Schlag gegen die Terroristen kam nachdem Mali am Freitag Frankreich aufforderte, Truppen „unverzüglich“ von seinem Territorium abzuziehen, und den Plan von Paris für einen vier- bis sechsmonatigen Abzug in Frage stellte.
Paris hatte am Donnerstag erklärt, dass es Tausende seiner Truppen aus Mali wegen eines Zusammenbruchs der Beziehungen zu dem Land abziehen werde, ein Jahrzehnt nachdem es einen Krieg ohne die anfängliche Zustimmung der Vereinten Nationen oder des französischen Parlaments begonnen hatte.
Eine von Frankreich und seinen afrikanischen und europäischen Verbündeten unterzeichnete Erklärung besagte am Donnerstag, dass die Bedingungen für Operationen in Mali nicht mehr gegeben seien.
Die Entscheidung gilt für die 2.400 französischen Truppen in Mali, wo Frankreich 2013 erstmals stationiert war, und eine europäische Truppe von mehreren hundert Soldaten, die 2020 geschaffen wurde.
Die Beziehungen zwischen Paris und Bamako haben sich seit der Machtübernahme des herrschenden Militärs im August 2020 verschlechtert.
Der Konflikt hat mehrere tausend Tote gefordert und mehr als eine Million Menschen zur Flucht gezwungen. In etwas mehr als einem Jahr gab es zwei Militärputsche inmitten wachsender Demonstrationen gegen die Militärpräsenz Frankreichs.