Moskau (ParsToday/PressTV) - Während die israelisch-russischen Beziehungen wegen der Ukraine angespannt werden, kritisert Moskau Tel Avivs Pläne, seine illegalen Siedlungsaktivitäten auf den besetzten Golanhöhen auszuweiten, und betont, dass der Golan ein unveräußerlicher Teil Syriens ist.
Der stellvertretende russische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Dmitry Polyanskiy, sagte am Mittwoch, Russland sei besorgt über die von Tel Aviv angekündigten Pläne zur Ausweitung der Siedlungsaktivitäten auf den besetzten Golanhöhen.
Er sagte, der Schritt widerspreche direkt den Bestimmungen der Genfer Konvention von 1949.
1967 führte Israel einen umfassenden Krieg gegen arabische Gebiete, während dessen es einen großen Teil des Golan besetzte und ihn vier Jahre später annektierte – ein Schritt, der von der internationalen Gemeinschaft niemals anerkannt wurde.
1973 brach ein weiterer Krieg aus; und ein Jahr später trat ein von der UNO vermittelter Waffenstillstand in Kraft, wonach Tel Aviv und Damaskus vereinbarten, ihre Truppen zu trennen und eine Pufferzone in den Höhen einzurichten. Allerdings hat Israel in den vergangenen Jahrzehnten Dutzende illegaler Siedlungen auf dem Golan gebaut, trotz internationaler Forderungen an das Regime, seine illegalen Bauaktivitäten einzustellen.
In einem einseitigen Schritt, der von der internationalen Gemeinschaft im Jahr 2019 abgelehnt wurde, unterzeichnete der ehemalige US-Präsident Donald Trump ein Dekret, das die israelische „Souveränität“ über Golan anerkennt.
„Wir betonen die unveränderliche Position Russlands, wonach wir die israelische Souveränität über die Golanhöhen, die ein unveräußerlicher Teil Syriens sind, nicht anerkennen“, sagte Polyanskiy.
Im vergangenen Dezember hat Israel seine Absicht angekündigt, die Zahl seiner illegalen Siedlungen auf dem Golan zu verdoppeln, trotz einer früheren Resolution der UN-Generalversammlung, in der der vollständige Rückzug des Regimes aus dem besetzten Gebiet gefordert wurde.
Die Bemerkungen des russischen Gesandten kamen jedoch, nachdem das israelische Außenministerium in seiner ersten Erklärung zur Russland-Ukraine-Krise Bedenken geäußert hatte, während es darauf verzichtete, Russland oder Präsident Wladimir Putin zu erwähnen.
In der Erklärung wurde die Unterstützung der territorialen Integrität und Souveränität der Ukraine erklärt.
„Israel teilt die Besorgnis der internationalen Gemeinschaft über die in der Ostukraine unternommenen Schritte und die ernsthafte Eskalation der Situation“, hieß es.
Am Donnerstag, nachdem Russland eine „militärische Spezialoperation“ gegen die Ukraine gestartet hatte, nahm Israel eine stärkere Position gegenüber Moskau ein und sagte: „Der russische Angriff auf die Ukraine ist eine Verletzung der Weltordnung und Israel verurteilt ihn.“
Lapids Erklärung markierte eine bedeutende Änderung in der israelischen Position gegenüber der Russland-Ukraine-Krise.
Beobachter hatten bereits vorhergesagt, dass die Russland-Ukraine-Krise Israel in eine schwierige Lage bringen könnte, da das Regime in Tel Aviv sowohl zu Moskau als auch zu Kiew gute Beziehungen unterhält.
Stunden nach Lapids Erklärung sprach auch der israelische Premierminister Naftali Bennett über das Thema, verurteilte Russland jedoch nicht.
