USA verpassen Frist für Veröffentlichung von 9/11-Dokumenten über saudische Beteiligung

Washington (ParsToday/PressTV) - Das US-Justizministerium hat eingeräumt, dass es eine von Präsident Joe Bidens Exekutivverordnung festgelegte Frist zur Veröffentlichung von Dokumenten über die Rolle Saudi-Arabiens bei den Anschlägen vom 11. September 2001 versäumen würde.

Angehörige der Opfer der Anschläge vom 11. September drängen seit Jahren auf weitere Informationen darüber, was das FBI bei seinen Ermittlungen herausgefunden hat, und haben behauptet, dass die Dokumente zeigen würden, dass die saudischen Behörden die Verschwörung unterstützten.

Fünfzehn der 19 Flugzeugentführer, die die Angriffe orchestrierten, stammten aus Saudi-Arabien. Das Königreich sagt jedoch, es habe keine Rolle bei den Anschlägen gespielt, bei denen fast 3.000 Menschen getötet und Sach- und Infrastrukturschäden im Wert von etwa 10 Milliarden US-Dollar in den Vereinigten Staaten verursacht wurden.

Nach Angaben des US-Justizministeriums hat das FBI über 700 Dokumente und über 2.700 Seiten in Übereinstimmung mit dem in Bidens Exekutivverordnung vom 3. September beschriebenen Verfahren veröffentlicht.

Am Donnerstag schickte 9/11 Families United, eine Gruppe, die Familien und Überlebende der Anschläge vertritt, einen Brief an Biden und forderte ihn auf, die Anschläge vom 11. September bei allen Treffen mit dem Land am Persischen Golf zur Sprache zu bringen.

Medienberichten zufolge erwägt Biden einen Besuch in Saudi-Arabien, aber das Weiße Haus hat gesagt, dass es derzeit keine Pläne für Biden gibt, dorthin zu reisen.

9/11 Families United sagte weiter, dass kein Neustart der amerikanisch-saudischen Beziehungen gelingen könne „ohne eine angemessene Versöhnung für die Anschläge vom 11. September 2001“.

Im vergangenen September wies Biden das Justizministerium und andere Behörden an, bestimmte Dokumente im Zusammenhang mit den Ermittlungen des FBI zu überprüfen und freizugeben, die Berichten zufolge Beweise für die Beteiligung Saudi-Arabiens an den Angriffen enthalten.

„Wir dürfen niemals den anhaltenden Schmerz der Familien und Angehörigen der 2.977 unschuldigen Menschen vergessen, die während des schlimmsten Terroranschlags auf Amerika in unserer Geschichte getötet wurden. Für sie war es nicht nur eine nationale und internationale Tragödie“, sagte Biden damals in einer Erklärung.