Russischer Botschafter in Paris einbestellt
Paris (ParsToday) - Das französische Außenministerium hat als Reaktion auf die Veröffentlichung eines Tweets über die Gräueltaten in der ukrainischen Vorstadt Butscha den russischen Botschafter einbestellt.
Über die Gründe der Vorladung des russischen Botschafters teilte der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian in einem Tweet mit, das Posten eines Tweets über die Ereignisse in der ukrainischen Stadt Butscha durch die russische Botschaft in Paris sei eine provokative und unpassende Aktion. Der Tweet, der inzwischen gelöscht ist, zeigte offenbar Menschen, die sich auf einen Filmdreh vorbereitet haben, wobei über dem Bild die Worte „Filmset, Stadt Butscha“ zu lesen waren.
Nach dem Abzug russischer Truppen aus der Umgebung von Kiew veröffentlichten westliche Medien am vergangenen Sonntag Bilder über die Stadt Butscha und behaupteten, russische Streitkräfte hätten auf Zivilisten geschossen, als diese die ukrainische Hauptstadt verließen.
Die Ukraine macht Russland für den Angriff verantwortlich, während Moskau die Vorwürfe scharf verurteilt und zurückweist.
Das russische Verteidigungsministerium gab am vergangenen Sonntag bekannt, dass die russischen Streitkräfte die Vorstadt Butscha bereits am 30. März vollständig verlassen hatten und Beweise für Verbrechen in Butscha wurden am vierten Tag nach Abzug russischer Truppen und nach Eintreffen ukrainischen Sicherheitspersonals erbracht.
Das russische Verteidigungsministerium gab zudem bekannt, dass der Bürgermeister von Butscha, Anatoli Fedorukk, am 31. März in einer Videobotschaft bestätigte, dass keine russischen Truppen in dieser Kleinstadt anwesend seien und in der auch nicht auf die Erschießung von Stadtbewohnern mit gefesselten Händen hingewiesen wurde.
Bisher wurde keine Untersuchung eingeleitet, und die Vereinten Nationen haben eine unabhängige Untersuchung der Angelegenheit gefordert. Der russische Gesandte bei den Vereinten Nationen hat eine Dringlichkeitssitzung des Rates gefordert. Diese Forderung wurde am Montag vom britischen Vorsitzenden des Sicherheitsrates abgelehnt.
