Teheran (ParsToday) - Iran gab bekannt, dass es Uran mit einer Kaskade fortschrittlicher Zentrifugen, die es vor zwei Wochen in Betrieb genommen habe, auf eine Reinheit von 20 Prozent angereichert.
Der Sprecher der iranischen Atomenergieorganisation, Behrouz Kamalvandi, sagte am Sonntag, dies sei die letzte technische Phase des Prozesses. Er erklärte, Iran habe die Internationale Atomenergiebehörde, IAEA, im Voraus über seinen Plan informiert, Urangas in eine Reihe von IR-6-Zentrifugen in der Fordo-Anlage zu injizieren.
Laut Kamalvandi begannen die westlichen Medien das Thema aufzubauschen, sobald die Internationale Atomenergiebehörde die Anreicherung Irans bestätigt hatte.
Am Samstag zitierte Reuters einen IAEA-Bericht, der bestätigt, dass Iran die Anreicherung durch den Einsatz fortschrittlicher Maschinen erhöht hat. Die Nachrichtenagentur hob erneut die angebliche Besorgnis des Westens über das iranische Nuklearprogramm hervor, obwohl sie einräumte, dass Iran die Agentur tatsächlich über seine Anreicherungspläne informiert hatte.
Teheran ist der Ansicht, die westliche Taktik diene nur dazu, das Land bei den laufenden Gesprächen über die Aufhebung der Sanktionen unter Druck zu setzen.
Kamalvandi sagte, Iran habe am Sonntag die UN-Atombehörde über die Injektion von Uranhexafluoridgas (UF6) in eine Kaskade von IR6-Zentrifugen vor etwa zwei Wochen informiert.
„Die IAEA wurde vor mindestens zwei Wochen über die Zufuhr von Gas in eine neue Kaskade von IR6-Zentrifugen informiert und Iran hatte dies früher angekündigt“, sagte Kamalvandi. Aber die Mainstream-Medien „haben die Sache übertrieben und bestimmte Ziele verfolgt“, fügte er hinzu.
„Der gestrige Schritt Irans, 20 prozentiges Uran mit dieser Kaskade zu produzieren, war der letzte technische Schritt einer im Voraus angekündigten Maßnahme“, sagte er und fügte hinzu, dass „das, was die iranische Atomenergiebehörde, AEOI getan hat, im Einklang mit der Erfüllung ihrer gesetzlichen Pflichten steht, 1.000 (sechs Kaskaden) IR6-Zentrifugen in Betrieb zu nehmen und einzuspeisen.“
Teherans Maßnahmen sind eine Reaktion auf den einseitigen Rückzug der Vereinigten Staaten im Jahr 2018 aus dem Atomabkommen -JCPOA- Gemeinsamer Umfassender Aktionsplan genannt. Der damalige US-Präsident Donald Trump zog Washington aus dem Abkommen von 2015 heraus und verhängte schwere Wirtschaftssanktionen gegen Iran und bezeichnete es als „Politik des maximalen Drucks“, um einen „besseren Deal“ zu erzielen, wie Trump es nannte.
Iran hat danach ein Jahr „strategische Geduld“ bewiesen, um zu sehen, ob die anderen Unterzeichner des Abkommens ihr Verpflichtungen einhalten und die wirtschaftlichen Interessen Irans wahren. Da Iran keine praktischen Maßnahmen sah, begann es im Mai 2019, die Verpflichtungen gegenüber dem JCPOA in klaren und vorab angekündigten Schritten zu reduzieren.
Das iranische Parlament ratifizierte auch ein Gesetz, welches die Regierung verpflichtet, die nuklearen Aktivitäten des Landes als Reaktion auf die von amerikanischer Seite begangenen Verstöße auszuweiten.
Teheran hat erklärt, dass seine Abhilfemaßnahmen mit Paragraph 36 des JCPOA vereinbar sind und rückgängig gemacht werden können, wenn die anderen Seiten der Vereinbarung ihren Teil der Verpflichtungen einhalten.
Iran und die verbliebenen Unterzeichner des Abkommens nahmen im April 2021 in der österreichischen Hauptstadt Wien Verhandlungen auf, mit dem Ziel, die USA wieder in den JCPOA miteinzubeziehen und deren einseitige Sanktionen gegen die Islamische Republik aufzuheben.
Die Gespräche haben sich in die Länge gezogen und Iran hat die Unentschlossenheit Washingtons als Grund dafür angeführt, da eine Reihe von Schlüsselfragen ungelöst geblieben ist, von der Aufhebung aller Post-JCPOA-Sanktionen bis zur Bereitstellung von Garantien durch die amerikanische Seite, dass sie das Abkommen nicht wieder verlassen werde.
Die Bemühungen wurden durch die politisch motivierten Entscheidungen der IAEA unter dem Druck des Westens und Israels weiter erschwert.
Iran und die USA nahmen letzte Woche an indirekten Gesprächen in Doha teil, ohne greifbares Ergebnis, da Teheran betont, dass es eine Garantie brauche, um die wirtschaftlichen Vorteile des Abkommens nutzen zu können.
Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian sagte Anfang dieses Monats in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem katarischen Amtskollegen Mohammed bin Abdulrahman Al Thani in Teheran: „Unsere Forderung ist nicht übermäßig und wir sind auf dem Weg, Garantien zu erwerben. Die USA sollten sich verpflichten, dass die Islamische Republik Iran alle Vorteile des Abkommens von 2015 erhalten wird. Aber die amerikanische Seite hat es versäumt, Zusicherungen zu deren Verwirklichung zu geben“.