„Suizidakt“: UN warnt vor neuem Beschuss ukrainischer Kernkraftwerke

Kiew (ParsToday) - Eine gewaltige Schießerei über Europas größtem Kernkraftwerk in der Südukraine hat Bedenken hinsichtlich nuklearer Bedrohungen geweckt, wobei die Vereinten Nationen davor warnen, dass jeder Angriff auf ein Kernkraftwerk „Selbstmord“ ist.

Bei einer Pressekonferenz in Tokio am Montag warnte UN-Generalsekretär Antonio Guterres davor, dass das Risiko einer nuklearen Konfrontation nach Jahrzehnten zurückgekehrt sei, und forderte die nuklear bewaffneten Länder auf, „sich zum Grundsatz des Nicht-Ersteinsatzes zu bekennen“.

Moskau und Kiew machen sich gegenseitig für den jüngsten Angriff auf den Kernkraftwerk Saporischschja verantwortlich, das seit den ersten Kriegstagen unter russischer Kontrolle steht.

Die Verantwortlichen des Werks Zaporizhzhia in der Nähe der Stadt Enerhodar sagten, ein Angriff der ukrainischen Streitkräfte am Sonntag habe Verwaltungsgebäude innerhalb des Komplexes beschädigt.

„Die ukrainische Armee hat einen Angriff mit einer Streubombe durchgeführt, die von einem Uragan-Raketenwerfer abgefeuert wurde“, hieß es.

Die russische Nachrichtenagentur TASS zitierte Funktionsträger, die sagten, die Projektile seien innerhalb von 400 Metern auf einen funktionierenden Reaktor gefallen. Sie sagten, der Angriff habe einige Verwaltungsgebäude beschädigt und sei in eine „Zone gefallen, in der gebrauchter Kernbrennstoff gelagert wird“.

Auch die Nuklearaufsicht der UNO, die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA), hat wegen „der sehr realen Gefahr einer nuklearen Katastrophe“ Alarm geschlagen.

Guterres verurteilte solche Angriffe und sagte, dass die UNO „die IAEA bei ihren Bemühungen unterstützt, Bedingungen für die Stabilisierung dieser Anlage zu schaffen“.

Seine Kommentare kamen nach seinem Besuch in Hiroshima am Wochenende, wo er anlässlich des 77. Jahrestages des ersten Atombombenangriffs der Welt eine Rede hielt.

Ebenfalls am Samstag sagte Guterres, dass die einzige Lösung für die nukleare Bedrohung darin bestehe, überhaupt keine Atomwaffen zu haben.

Der UN-Generalsekretär warnte davor, dass „die Menschheit mit einer geladenen Waffe spielt“, da sich weltweit Krisen mit dem Potenzial für eine nukleare Katastrophe ausbreiten.

Auf die Frage nach Chinas Militärübungen rund um Taiwan, die durch den Besuch der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, auf der selbstverwalteten Insel ausgelöst wurden, sagte Guterres, die UN „halte sich an eine Resolution der Generalversammlung, die sogenannte Ein-China-Politik“.