UN kritisieren Frankreich für Hijab-Verbot bei Olympischen Spielen
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Genf (Press TV/ParsToday) - Die Vereinten Nationen haben Frankreich dafür gerügt, dass es den Athletinnen des Landes das Tragen des islamischen Hidschab während der Olympischen Spiele 2024 verboten hat.
(last modified 2025-01-01T16:20:18+00:00 )
Sep 27, 2023 21:57 Europe/Berlin
  • UN kritisieren Frankreich für Hijab-Verbot bei Olympischen Spielen

Genf (Press TV/ParsToday) - Die Vereinten Nationen haben Frankreich dafür gerügt, dass es den Athletinnen des Landes das Tragen des islamischen Hidschab während der Olympischen Spiele 2024 verboten hat.

„Niemand sollte einer Frau vorschreiben, was sie tragen oder nicht tragen soll“, sagte die Sprecherin des Büros der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Marta Hurtado, am Dienstag vor Reportern in Genf.

Die französische Sportministerin Amelie Oudea-Castera hatte das Verbot am Sonntag angekündigt und behauptet, die Einhaltung der islamischen Kleiderordnung während der Spiele käme einer Zurschaustellung religiöser Symbole und einer „Missionierung“ gleich.

„Einschränkungen bei der Äußerung von Religion oder Weltanschauung, etwa bei der Wahl der Kleidung, sind nur unter ganz bestimmten Umständen akzeptabel“, behauptete sie und sagte, dass es einer „diskriminierenden Praxis“ gleichkäme, den muslimischen Sportlerinnen die Einhaltung der Kleiderordnung zu erlauben.

Frankreich hat 2010 die Vollverschleierung verboten, und im Juni 2023 bestätigte der Staatsrat des Landes ein Verbot für Fußballerinnen, den Hijab zu tragen. Im August sagte der französische Bildungsminister, das Land werde das Tragen von Abayas – einem einfachen, lockeren Überkleid, das von vielen Frauen in der muslimischen Welt getragen wird – in allen Schulen des Landes verbieten, und verwies auf einen Verstoß gegen die säkularen französischen Gesetze (Laizitäts-Gesetz 1905). Diesen französischen Gesetzen zufolge ist es auch verboten, eine islamische Bekleidung in offiziellen Gebäuden, wie Regierungsgebäuden, einschließlich Schulen, zu tragen.

Auch Beamtinnen wie Lehrerinnen, Feuerwehrleuten oder Polizistinnen ist das Tragen des Hijab während der Arbeit verboten.

Die Verbote werden in der Regel von der rechten und rechtsextremen politischen Elite vorangetrieben, obwohl die Linke argumentiert, dass diese in die religiösen und bürgerlichen Freiheiten des Einzelnen eingreifen würden.