So reagieren Politiker weltweit auf Streit von Trump und Selenskyj
(last modified Sat, 01 Mar 2025 10:10:51 GMT )
Mrz 01, 2025 11:10 Europe/Berlin
  • So reagieren Politiker weltweit auf Streit von Trump und Selenskyj

ParsToday- Nach dem Eklat im Weißen Haus, bei dem US-Präsident Donald Trump seinen ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj in scharfer Form attackiert hat, haben europäische Politiker der Ukraine ihre Solidarität zugesichert.

Niemand wolle "Frieden mehr als die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine", schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz im Onlinedienst X. Auf Deutschland und auf Europa könne "sich die Ukraine verlassen".

Der CDU-Chef und voraussichtliche künftige Bundeskanzler Friedrich Merz schrieb auf X, Deutschland stehe "in guten wie in herausfordernden Zeiten" an der Seite der Ukraine. "Wir dürfen nie den Aggressor und das Opfer in diesem schrecklichen Krieg verwechseln", schrieb Merz.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen richtete sich direkt an den ukrainischen Staatschef. "Seien Sie stark, seien Sie mutig, seien Sie furchtlos. Sie sind niemals allein, lieber Präsident Selenskyj", erklärte sie auf X. "Wir werden weiter mit Ihnen an einem gerechten und dauerhaften Frieden arbeiten", fügte sie hinzu.

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas stellte die Führungsrolle der USA in der westlichen Welt infrage. "Heute ist klar geworden, dass die freie Welt einen neuen Anführer braucht", schrieb sie in Onlinenetzwerken. Sie bekräftigte zudem die Unterstützung der Europäer für die von Russland angegriffene Ukraine.

Der französische Präsident Emmanuel Macron telefonierte mit Selenskyj. Das teilte der Elysee-Palast mit. Zum Inhalt des Gesprächs ist bislang nichts bekannt.

Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk sicherte Selenskyj und der Ukraine Polens Solidarität zu: "Lieber @ZelenskyyUa, liebe ukrainische Freunde, ihr seid nicht allein", schrieb er wenige Minuten nach Selenskyjs vorzeitiger Abreise aus dem Weißen Haus.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha, der seinen Präsidenten begleitet hatte, schrieb auf der X, Selenskyj habe "den Mut und die Kraft, für das einzutreten, was richtig ist". 

In Russland lobte aber der Vizechef des nationalen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, Trump für seine Standpauke gegenüber Selenskyj. Das sei eine "eiskalte Klatsche" gewesen.

Maria Zakharova, Sprecherin des russischen Außenministeriums, behauptete, es grenze an ein Wunder, dass Trump und sein Vizepräsident J.D. Vance sich zurückhalten konnten, Selenskyj nicht zu „schlagen“.

In den USA signalisierten führende Republikaner Unterstützung für Trump. "Was ich im Oval Office gesehen habe, war respektlos, und ich weiß nicht, ob wir uns jemals wieder mit Selenskyj abgeben können", sagte Senator Lindsey Graham. "Er muss entweder zurücktreten und jemanden schicken, mit dem wir arbeiten können, oder er muss sich ändern."

US-Finanzminister Scott Bessent schrieb auf X: „Danke, Präsident Trump, dass Sie das amerikanische Volk auf der Weltbühne verteidigen“.

US-Innenminister Doug Burgum schrieb auch: "Danke, Präsident Trump, für Ihre unerschütterliche Verteidigung der amerikanischen Rechte bei Ihrem Einsatz für ein Ende der Tötung von Menschen in einem ausländischen Konflikt". 

Scharfe Kritik erntete Trump von den Demokraten im Kongress. Ihr Anführer im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, warf Trump und dessen Regierung vor, die USA auf der Weltbühne zu blamieren.

Trump hatte Selenskyj im Weißen Haus wegen des Ukraine-Krieges scharf zurechtgewiesen und ihn aufgefordert, Frieden anzustreben. Dann kam es zum Eklat, Selenskyj verließ das Weiße Haus vorzeitig, ohne ein geplantes Abkommen über den US-Zugang zu ukrainischen Rohstoffen zu unterzeichnen.