"Mit Ausnahme des israelischen Regimes" wieder in bangladeschischen Pässen
(last modified Thu, 17 Apr 2025 11:53:41 GMT )
Apr 17, 2025 13:53 Europe/Berlin

Pars Today - Bangladesch hat seine entschiedene Unterstützung für Palästina gezeigt, indem es den Satz mit Ausnahme des israelischen Regimes" wieder in seine Pässe aufgenommen hat.

Am 13. April 2025 beschloss die Übergangsregierung von Bangladesch unter Muhammad Yunus, den Satz „Mit Außnahme des israelischen Regimes“ wieder in die Pässe des Landes aufzunehmen. Laut ParsToday wurde diese Entscheidung, die ein Reiseverbot für bangladeschische Staatsbürger nach Israel bedeutet, nach weit verbreiteten öffentlichen Protesten gegen die israelischen Militäroperationen im Gazastreifen getroffen und spiegelt die Standhaftigkeit Bangladeschs in der Unterstützung der palästinensischen Rechte und der Ablehnung der israelischen Politik wider.

Hintergrund

Bangladesch ist seit der Unabhängigkeit Palästinas im Jahr 1971 ein entschiedener Unterstützer der Palästinenser und unterhält keine formellen diplomatischen Beziehungen zu Israel. Bis 2021 enthielten bangladeschische Reisepässe den Vermerk: „Dieser Pass ist für alle Länder der Welt gültig, mit Ausnahme Israels“. Dieser Satz spiegelte die offizielle Politik Bangladeschs wider, Israel nicht anzuerkennen und die Rechte der Palästinenser zu unterstützen. Im Mai 2021 entfernte die damalige Regierung unter Sheikh Hasina diesen Satz jedoch aus den neuen elektronischen Reisepässen. Als Grund für die Streichung gab die Regierung die „Einhaltung internationaler Passstandards“ an. Es wurde jedoch betont, dass diese Maßnahme keine Änderung der Politik Bangladeschs gegenüber Israel bedeute.

Jüngste Ereignisse

In den letzten Jahren und insbesondere nach dem Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober 2023 hat sich die antiisraelische Stimmung in Bangladesch verschärft. Am 12. April 2025 versammelten sich rund 100.000 Menschen in Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs, um die Palästinenser zu unterstützen und die Verbrechen Israels im Gazastreifen zu verurteilen. Diese Demonstrationen, die von Parolen wie „Nieder mit Israel“ und „Befreit Palästina“ begleitet wurden, übten einen starken Druck auf die Regierung aus, ihre Politik gegenüber Israel zu überdenken.

Als Reaktion auf die Proteste erließ das Innenministerium von Bangladesch am 7. April 2025 eine Anweisung an die Einwanderungs- und Passbehörde, den Vermerk „mit Ausnahme des israelischen Regimes“ wieder in die Pässe aufzunehmen. „Wir haben letzte Woche die Anweisung gegeben, diesen Satz wieder aufzunehmen. Der Generaldirektor der Einwanderungs- und Passbehörde wurde beauftragt, die notwendigen Schritte einzuleiten, um diese Änderung umzusetzen“, sagte Bangladeschs stellvertretende Innenministerin Neelima Afroz der Nachrichtenagentur BSS.

Konsequenzen

Diese Entscheidung kann verschiedene Konsequenzen haben. Unter anderem zeigt dieser Schritt Bangladeschs Sensibilität für palästinensische Anliegen und seine anhaltende Unterstützung für Palästina. Sie könnte sich auch positiv auf die Beziehungen Bangladeschs zu islamischen, insbesondere arabischen Ländern auswirken. Die Entscheidung wurde auch vor dem Hintergrund innenpolitischer Veränderungen in Bangladesch getroffen. Nach dem Rücktritt von Sheikh Hasina im August 2024 und der Machtübernahme durch die Übergangsregierung unter Muhammad Yunus versuchte diese, sich als Vertreterin der öffentlichen Meinung darzustellen. Die Wiederbelebung der Formulierung „mit Ausnahme des israelischen Regimes“ könnte Teil dieser Bemühungen sein und eine Reaktion der Regierung auf öffentlichen Druck darstellen, die im Einklang mit einer Politik zum Schutz der Rechte unterdrückter Völker, einschließlich Palästinas, steht.

Regionale und internationale Position

Während die Entscheidung Bangladeschs technisch gesehen zu Reisebeschränkungen führen mag, sendet sie politisch eine klare Botschaft an die internationale Gemeinschaft: „Unterstützt Palästina und lehnt die Besatzungspolitik Israels ab“. Diese Haltung steht im Einklang mit der Außenpolitik der Islamischen Republik Iran, die stets Wert auf die Unterstützung der Rechte des palästinensischen Volkes gelegt hat. Darüber hinaus könnte dieser Schritt dazu beitragen, die Beziehungen Bangladeschs zu islamischen Ländern und zur Bewegung der Blockfreien Staaten zu stärken. Unter den gegenwärtigen Umständen scheint Bangladesch an seiner Politik der Unterstützung Palästinas festzuhalten. Diese Entscheidung kann als symbolischer Schritt zur Stärkung der islamischen Einheit und zur Unterstützung der Rechte unterdrückter Völker gesehen werden.