Sind palästinensische Kinder zu Propagandainstrumenten der UEFA geworden?
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ParsToday- Das Finale des europäischen Supercups 2025 zwischen Paris St. Germain aus Frankreich und Tottenham aus England in Italien bot eine andere Kulisse als sonst.
(last modified 2025-08-18T06:15:45+00:00 )
Aug 17, 2025 06:41 Europe/Berlin
  • Sind palästinensische Kinder zu Propagandainstrumenten der UEFA geworden?
    Sind palästinensische Kinder zu Propagandainstrumenten der UEFA geworden?

ParsToday- Das Finale des europäischen Supercups 2025 zwischen Paris St. Germain aus Frankreich und Tottenham aus England in Italien bot eine andere Kulisse als sonst.

Middle East Eye schrieb kürzlich in einem Artikel: „Vor dem Beginn des UEFA-Superpokal-Finales 2025 zwischen Paris St. Germain und Tottenham im italienischen Udine zeigten palästinensische Flüchtlingskinder auf dem Spielfeld ein großes Banner mit dem Slogan ‚Stoppt das Töten von Kindern und Zivilisten‘.“ Diese Aktion fand schnell breite Resonanz in den Medien und sozialen Netzwerken. Laut ParsToday bezeichnete die UEFA, der Veranstalter des Wettbewerbs, die Botschaft auf ihrer offiziellen Seite als „klar und eindeutig“, doch die Reaktionen zeigten, dass viele anderer Meinung waren.

Menschenrechtsaktivisten und Fußballfans warfen der UEFA vor, mit diesem Schritt lediglich eine „moralische Geste“ zu unternehmen und sich zu weigern, das israelische Regime direkt für die Tötung von Zivilisten im Gazastreifen verantwortlich zu machen. 

Ein Verbrechen zu benennen, ohne den Täter zu nennen, ist Feigheit

Amnesty International UK bezeichnete den Schritt der UEFA als „feige“. Rohan Talbot, der Direktor von Medical Aid for Palestine, fragte: „An wen richtet sich diese Botschaft? Wer tötet Kinder? Wer zielt auf Zivilisten ab?”

Der Analyst Tariq Kenney-Shawa schrieb dazu: „Unklare und bedeutungslose Slogans ermöglichen es Israel, den Frieden zu behaupten und gleichzeitig Kinder und Zivilisten zu töten. Das Mindeste, was die UEFA tun kann, ist, Israel ausdrücklich beim Namen zu nennen und es von den Wettbewerben auszuschließen.“ 

Amnesty International UK kritisiert den UEFA-Schritt 

Ist die Anwesenheit palästinensischer Kinder bei der Medaillenzeremonie eine „Propaganda “?

Neben UEFA-Präsident Aleksander Čeferin waren bei der Medaillenzeremonie auch zwei palästinensische Flüchtlingskinder anwesend, was ebenfalls Kritik hervorrief.

Die Sportjournalistin Leila Hamed schrieb dazu: „Diese Kinder sind Flüchtlinge, weil Israel seit 77 Jahren ihr Land besetzt und das palästinensische Volk vertrieben hat. Sie können sie nicht auf die Bühne bringen, während Sie weiterhin ihre Angreifer unterstützen.“

Kritiker beharrten darauf, dass es sich bei diesem Schritt lediglich um „Propaganda“ handele, zumal nur einen Tag nach dem Spiel die israelische Fußballmannschaft Maccabi Tel Aviv in einem europäischen Wettbewerb antrat.

Auch der Journalist Ahmed El-Din reagierte scharf darauf und schrieb: „Man kann nicht palästinensische Kinder zur Schau stellen und gleichzeitig einer Mannschaft, die die Besatzer symbolisiert, erlauben, unter der Flagge der UEFA zu spielen.“

Tweet von Journalist Ahmed El-Din

Doppelmoral der UEFA gegenüber Israel und Russland

Ein Großteil der Kritik konzentrierte sich auf das widersprüchliche Verhalten der UEFA. Nutzer sozialer Medien wiesen darauf hin, dass Russland unmittelbar nach seinem Einmarsch in die Ukraine von Wettbewerben ausgeschlossen wurde, während Israel trotz des blutigen Krieges im Gazastreifen weiterhin an europäischen Wettbewerben teilnehmen darf.

Ein Nutzer schrieb: „Sie haben die Gaza-Frage zwei Jahre lang hinausgezögert und veröffentlichen jetzt nur noch bedeutungslose Botschaften, während Sie gegenüber Russland entschlossen und schnell vorgegangen sind.“

Doppelmoral der UEFA gegenüber Israel und Russland

Mohamed Salah kritisiert UEFA-Aktion

Wenige Tage vor dem Spiel kritisierte Liverpools ägyptischer Star Mohamed Salah die UEFA dafür, dass sie den palästinensischen Fußballspieler Suleiman al-Obeid ehrte, ohne zu erwähnen, dass dieser bei einem israelischen Angriff getötet wurde. Viele glauben, dass die jüngsten Aktionen der UEFA, darunter die Ankündigung einer Partnerschaft mit mehreren NGOs zur Unterstützung von Kindern im Gazastreifen, das Ergebnis dieser Reaktionen und der Kritik von Mohamed Salah sind.

Tweet von Henry Winter über Kritik von Mohamed Salah an UEFA

Nach Angaben des palästinensischen Fußballverbands wurden bei israelischen Angriffen im Gazastreifen mindestens 400 Fußballspieler getötet und fast 300 Sportanlagen – von Stadien bis hin zu Vereinen – zerstört.

Fazit

Das Zeigen des Banners „Stoppt das Töten von Kindern“ beim europäischen Supercup war möglicherweise ein Versuch, Empathie für die UEFA zu zeigen. Viele sahen darin jedoch nicht mehr als Propaganda und eine „leere Schau“. Die öffentliche Meinung und Menschenrechtsaktivisten sind der Ansicht, dass die Zeit undeutiger Slogans vorbei sei und es Zeit für „echte Maßnahmen“ werde. Israel sollte von europäischen Wettbewerben ausgeschlossen werden, wie es mit Russland geschehen ist.