Widerstandsfähige Wirtschaft contra wirtschaftliche Repressalien
Das Oberhaupt der Islamischen Revolution hat zu Jahresbeginn in seiner diesjährigen Neujahrsansprache im März 2017 vor der großen Pilgermenge zur Heiligen Grabstätte Imam Ridhas (F) in Maschhad gesagt , dass die Feinde der iranischen Nation durch Verschärfung ihrer wirtschaftlichen Repressalien unter der iranischen Bevölkerung Resignation hinsichtlich der Islamischen Staatsordnung hervorrufen wollen.
Ajatollah Khamenei, das Oberhaupt der Islamischen Republik Iran hat in seiner Neujahrsansprache in Maschhad am 21. März 2017 darauf hingewiesen, dass die iranische Nation bereits viele Herausforderungen und Gefahren hinter sich gebracht hat. Ein großer Teil dieser Probleme wurde künstlich geschaffen, um der iranischen Nation zu schaden und die islamische Staatsordnung zu schwächen. Diese Drohungen bestehen auch jetzt. Als effektive Gegenmaßnahme drängt das Oberhaupt der Islamischen Revolution auf Herstellung einer widerstandsfähigen Wirtschaft.
Die arroganten Herrenmächte versuchen durch wirtschaftliche Repressalien unabhängige Staaten unter Druck zu setzen. Länder, die sich gegen die Hegemonialordnung wehren, werden mit Wirtschafts- und Finanzkrieg konfrontiert. Dieser Hebel wird angesetzt, um die Zielländer an der Weiterentwicklung zu hindern. Eine Machenschaft, die auch gegenüber Iran und zur Bekämpfung der islamisch-republikanischen Ordnung im Gange ist.
Die ersten westlichen Sanktionen gegen den Iran erfolgten bereits 1953 im Zusammenhang mit dem amerikanisch-englischen Militärputsch gegen den iranischen Premierminister Dr. Mohammad Mosaddeq. Die USA und England wollten damals verhindern, dass die iranische Erdölindustrie Nationaleigentum wird. Sie waren besorgt, dass bei einer solchen Nationalisierung ihre Einmischungen und ihr Einfluss auf den Iran beschnitten werden. Die Nationalisierung kam ihren imperialistischen Interessen im Iran in die Quere. Um die Bewegung der Nationalisierung des iranischen Erdöls zu stoppen, bedienten sich diese beiden Staaten im Rahmen einer gemeinsamen Verschwörung eines Boykottes und wirtschaftlicher Repressalien gegen Iran, das von dem Einkommen aus dem Erdölexport abhängig war.
Viele Länder haben die Erfahrung gemacht, dass eine brüchige Wirtschaft zum Sturz von Regierungen führt; Länder wie Venezuela und Chile und sogar wie Japan, welches heute hochentwickelt ist. Der politisch motivierte Einsatz von wirtschaftlichen Hebeln wie Sanktionen hat oft eine viel größere Wirkung als ein direkter Militärschlag. 1973 , als die Arabischen Staaten in Reaktion auf die Aggressionen Israels Fördermengen für Öl und den Export an pro-israelische Staatendrosselten, schnellte der Erdölpreis hoch und dieser Erdölpreisschock aufgrund des Ölembargos verursachte eine Stagflation in den USA und westlichen Ländern, d.h. eine mit Inflation einhergehende Stagnation der Wirtschaft.
Wirtschaftsexperten legten für die Begegnung mit solchen Wirtschaftsschocks verschiedene volkswirtschaftliche Theorien vor. Eines der wichtigsten Projekte wurde zur Zeit der Reagan-Administration durchgeführt und wurde als Reaganomics - als Reagan`s Wirtschaftspolitik auch „Angebotspolitik“ bekannt. Dieser Plan war der US-Regierung von dem bekannten Wirtschaftsexperten Arthur B. Laffer vorgeschlagen worden und sollte dazu dienen, das Land aus der Stagnation, welche auf die externen Ölpreisschocks zurückging, herauszubringen. Im Rahmen der Reagon-Wirtschaftspolitik wurden die Steuersätze gesenkt, um Investoren zu Kapitalanlagen in die Produktion anzuregen und das Waren- und Dienstleistungsangebot zu steigern. Durch Senkung der Steuersätze und Verbesserung des Bevölkerungseinkommens, stiegen der Konsum und die Nachfrage nach Waren. So konnten die USA in den 80iger Jahren nach dem Ölpreisschock die Stagnation überwinden.
In Wahrheit basieren Maßnahmen wie diese auf dem Gedanken einer widerstandsfähigen Wirtschaft. Diese Wirtschaftsstrategie ist also schon relativ lange bekannt. In vielen Ländern von Westasien bis Europa und sogar bis zum amerikanischen kapitalistischen System hat es in den letzten 100 Jahren schwere wirtschaftliche Schwankungen gegeben und es war für zahlreiche Länder notwendig, ihre Wirtschaft widerstandsfähig zu machen.
Die widerstandsfähige Wirtschaft kann je nach Land anders aussehen, basierend auf den Methoden zur Korrektur des Konsummodells, der Erhöhung der Zahl der Arbeitsplätze und der Stärkung der auf die Inlandsproduktion gerichteten Kultur sowie Unterstützung für Arbeit und Kapital im Inland. Ein wichtiger Punkt sind die Durchführungsstrategien im Inland sowie das Vorgehen auf diplomatischer Basis bei der Konfrontation mit Wirtschaftssanktionen. Daher hat das Revolutionsoberhaupt hervorgehoben, dass den zukünftigen Entscheidungen, die bisherigen Erfahrungen und die Lehren, die man in der Vergangenheit gezogen hat, zugrunde zu legen sind.
Den Verantwortungsträgern der Staatsordnung wurden die Hauptrichtlinien für die Politik der Widerstandswirtschaft unterbreitet. Ajatollah Khamenei bezeichnet sie als die theoretische Infrastruktur für die Verwirklichung einer großen wirtschaftlichen Anstrengung und sagte, die Verwirklichung der Ziele einer Wirtschaft des Widerstandes erfordere grundlegende mittel- und langfristige Grundstrategien.
Die Ausführungen des Revolutionsoberhauptes anlässlich des neuen iranischen Jahres basieren auf einem gesunden Verständnis von der Wirtschafssicherheit und der Beachtung dieses wichtigen Punktes. Daher unterstrich er auch die Fortsetzung der diesbezüglichen Anstrengungen und forderte, dass deren Resultate und Auswirkungen in allen Bereichen spürbar werden sollten.
Natürlich ist der Weg nicht einfach. Dennoch sind in den letzten Jahren einige große Schritte getan worden. Es ist aber noch weit bis zu dem erwünschten Zustand.
Iran hat in den letzten 3 Jahrzehnten einen langen Krieg erlebt und hinter sich gebracht, ebenso wie Wirtschaftsblockaden, Sanktionen und weitere wirtschaftliche Repressalien. Die Islamische Republik konnte diese Ereignisse jedoch auch in Gelegenheiten für den Fortschritt umwandeln und außerdem die gesammelten Erfahrungen zur Stärkung der Grundlagen der islamischen Staatsordnung nutzen. Gestützt auf diese Erfahrungen geht sie nun den Weg in Richtung einer widerstandsfähigen Wirtschaft. Die IRI hat in all diesen Jahren Vorkehrungen für die Bekämpfung der verschiedenen Angriffe des Feindes gegen die iranische Nation ergriffen und die Pläne des Feindes vorausgesehen. Daher hat sie bei ihren Planungen zur Bewältigung der wirtschaftlichen Herausforderungen und Probleme nun der Politik in Richtung der widerstandsfähigen Wirtschaft den Vorrang gegeben.
Die widerstandsfähige Wirtschaft bedient sich Methoden, bei der die internen Kapazitäten in den Mittelpunkt rücken, um so den Gefahren für die Stabilität des Landes bei externen Krisen entgegen wirken zu können. Mit einer widerstandsfähigen Wirtschaft wird für die wirtschaftlichen Grundpfeiler in größerem Umfang Sicherheit gegenüber einem Schock von außen und externen Schwankungen gewährleistet. Wie wichtig dieses Anliegen ist, wird klar, wenn man sich die Ziele der Feinde der iranischen Nation vor Augen hält. Deren Machenschaften laufen darauf hinaus, die islamisch-republikanische Ordnung zu stürzen. Ihre Strategie besteht darin, an den Schwachpunkten anzusetzen und immer mehr Hindernisse aufzustellen, um durch Sanktionen und Schaffung von Unterhalts- bzw. Haushaltsproblemen für die Bevölkerung und die Regierung den Fortschritt des Landes zu verhindern. Auf diese Weise wollen sie den infrastrukturellen Aufbau des Landes aufhalten, was eine ernsthafte Gefahr bedeutet. Das Oberhaupt der Islamischen Revolution hat daher schon öfters gemahnt, dass die vorhandenen Probleme in der Wirtschaft beseitigt werden müssen, da andernfalls langfristig sehr große Schäden ausgelöst werden.