Jul 15, 2016 21:31 CET

Im Namen Gottes! Liebe Hörerfreunde, heute wollen wir die Provinz Alborz besuchen. Begleiten Sie uns!

Die Provinz Alborz liegt mit 5833 qkm Fläche im Westen Teherans und auf südlichen Berghängen des Elburz.

2010 vergab das Parlament offiziell dieser Region den Status einer Provinz, die die Stadt Karaj als Hauptstadt  hat. Alborz besteht aus sechs  Städten Karaj, Sawejbolagh, Taleghan, Eschtehard, Fardis und Nazarabad. Den Namen hat sich die Provinz vom Elburz-Gebirge geholt, das nördlich der Provinz verläuft. Karaj befindet sich 20 km nordwestlich von Teheran, eine solch geringe Entfernung ist unter den Provinzzentren Irans selten.

Im Norden grenzt Alborz an Mazandaran, im Süden an der Markazi-Provinz, im Westen an Ghazwin und im Osten an Teheran. Das Karaj-Flachland liegt im Durchschnitt 1320 m über dem Meeresspiegel, das Elburz-Gebirge trennt es von Mazandaran im Norden. Geografisch befindet sich die Region nördlich des zentralen Elburz-Gebirges, des Chalus-Tales und Karaj-Flusses, daher ist das Klima in kalten Jahreszeiten feucht und kühl. Topografisch sind drei Regionen, Gebirge, Berghänge und Flachland in der Provinz zu erkennen. Dementsprechend ist das Klima nördlich etwas kalt, mäßig und südlich mäßig. Wichtige Berggipfel sind Vantar oder Asara, Sinko, Haft-Khan und Kartschan zu nennen.

Durch Alborz fließen u.a. die Flüsse Ab-Laniz, Barghan, Sidak, Ab-Warzan, Morud, Karaj, Warangeh, Wlajat-Rud und Ab-Schahrstanak.

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Landwirtschaft in Alborz verfügt über einen hohen Stellenwert und ist ein wichtiger Produktionspol für Landwirtschaftsprodukte. Das geht u.a. von den guten klimatischen Bedingungen, der optimalen Wasserqualität, die Möglichkeit des zweiten und dritten Saats pro Saison, Setzling-Plantagen, die zudem das ganze Land beliefern und nicht letztlich die Kläranlagen, die Wasser für den Landwirtschaftsverbrauch aufbereiten, aus.

Die Provinz bietet eine günstige Basis für Arbeitsplätze, die in der Weiterverarbeitungsindustrie für Nahrungsmittel, und in Investitionsmöglichkeiten im Anbau in Gewächshäusern vorhanden ist, zudem sind Exportmöglichkeiten auf Grund des nahe liegenden Flughafens und dergleichen gegeben.

In Alborz sind verschiedene Industriezweige aktiv, dazu zählen Nahrungsmittel, Leder, Textilien, Zellulose und Landwirtschaft.

Die Provinz ist zudem im Bergbau, Gips- und Kalkstein, Baumaterialien, Kupfer, Steinkohle, Salz, Siliciumdioxide und Kieselsteine aktiv. Die Arbeitsplätze sind daher in der Dienstleistung, Industrie und Landwirtschaft verteilt.

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Wir wenden uns nun dem Großraum Karaj und seinem Zentrum Karaj zu. Karaj liegt im südlichen Teil des zentralen Elburz-Gebirges und am westlichen Rand der Kawir-Wüste.

Großraum Karaj ist, beeinflusst vom zentralen Hochplateau beeinflusst, klimatisch warm und trocken. Die Feuchtigkeit ist relativ gering und Temperaturschwankungen ziemlich hoch. Die Anhöhen teilen sich in Gebirgsregion, Weidenland und Zentral-Flachland und südliches Weidenland. Die Gebirgsregion besteht aus Hessar, Bilghan im Osten und Bije-Kuh, Siah-Kalan, Atashgah und Warzan im Norden.

Die Berge sind zwischen 1140 und 2230 m hoch und überwiegend schneebedeckt. Der Großteil des Wohngebietes von Karaj liegt in dieser Region.

Der Karaj-Fluss entspringt dem südlichen Teil des Elburz-Gebirges, 40 km westlich von Teheran vom Berg Kharsang-Kuh. Er ist 220 km lang und zieht sich der Chalus-Verbindungsstraße entlang. Der große Amir-Kabir-Damm versorgt über diesen Fluss sowohl die Stadt Karaj als auch 75.000 Hektar Agrarland mit Wasser. Um den Damm und am Fluss sind zahlreiche Erholungsorte vorhanden.

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Weizen, Gersten, Hülsenfrüchte, Kräuter u. Gemüse, Baumwolle, Zuckerrübe und Viehfutter werden in der Region angebaut. Die Anbaufelder werden überwiegend bewässert.

Ein Teil der Agrarländer ist den Obstgärten vorbehalten.  Karaj befindet sich auf dem Knotenpunkt der Verbindungsstraßen Irans und ist daher von großer Bedeutung. Die Autobahn Teheran-Ghazwin ist eine wichtige Transitstrecke  zwischen Westen und Osten Irans. Die Bahn fährt von Teheran über Karaj nach Täbris.

Karaj bildet den Kern des gleichnamigen Großraums, über diesen Kern verläuft der Handel zwischen den Städten und Dörfern. Die Produkte werden über Karaj in der Region verteilt.

Durch die landwirtschaftlichen und industriellen Aktivitäten und seine Nähe zu Teheran hat Karaj eine große Einwohnerzahl.

Es sind nur geringe schriftliche Informationen über die Geschichte der Stadt. Uhre Lage zwischen dem Kaspischen Meer im Norden, Ghazwin im Westen und Rey im Osten bescherte der Region zahlreiche Ereignisse und Entwicklungen, die das Land und die Menschen geprägt haben.

Die Berghänge des Elburz-Gebirges waren schon immer aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen und der Flüsse sowie der sicheren Unterkünfte ein Ort, wo sich Völker und Stämme permanent oder vorübergehend niedergelassen haben. Aus den historischen Dokumenten geht hervor, dass die Region vor dem Islam schon bewohnt war. Die historischen Hügel Agh-Tappeh und Marabad am Rande Karajs, Tempelruinen und Zitadellen wie Schah-Dej, Ghalee Dokhtar, Ghalee Kalak, Ghalee Sang Kassil und weitere  Zitadellen auf der Chalus-Karaj-Straße und Steinfelsen wie Takht-Rostam und Takht-Keykawus im Süden von Karaj sowie weitere historische und antike Bauwerke bestätigen diese Angaben. Im 8. Jh. Nach dem  Mondkalender schrieb der Historiker Hamdollah Mostoufi über „Kann“ und Karaj als Bezirke Taleghans; er beschrieb zudem einen Fluss, der auf den heutigen Karaj-Fluss passt.

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Bis vor dem Einfall der Mongolen zogen Karawanen über Sagaz-Abad und Rande von Schahryar nach Schare Rey. Danach zogen sie aber eine zweite Route über Ghazwin nach Karaj und „Schare Rey“ vor. Die historischen Werke wie Karawansereien, Brücken und Zitadellen am Rande Karajs belegen das. Es wird erzählt, dass der Enkel von Dschingiz, Holakou-Khan, über dieses Land zog, um das Machtzentrum der Ismailiten in Alamut zu zerstören.

Die Safawiye-Brücke am Eingang von Karaj verstärkt die Annahme, dass die Safawiden die Brücke auf die Ruinen der alten Brücke aus einer Zeit vor ihnen gebaut haben. Von den Safawiden wurde u.a. auch das Imamzadeh Hassan gebaut.

Als Agha Mohammad-Khan 1831 Teheran zu seiner Hauptstadt erklärte, entwickelte sich Karaj auf Grund ihrer Nähe immer mehr und gewann an Bedeutung.

Weitere Informationen über diese Region verschieben wir auf die nächste Woche.

Bis dahin Auf Wiederhören.