Mit uns durch Iran-Teil 146
Im Namen des barmherzigen Gottes! Seien Sie gegrüßt liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Der Weg führt uns heute in die Stadt Bijar in der Provinz Kurdistan. Die Region ist reich an historischen Werken, die ihre Geschichte repräsentieren.
Der Großraum Bijar liegt 7730 qkm im Osten der Provinz Kurdistan und entlang der westlichen Gebirgskette im Iran; ein Drittel der Fläche besteht aus Bergen, die gleichnamige Stadt ist Zentrum dieser Region; der gesamte Großraum befindet sich auf 2000 Metern über dem Meeresspiegel zwischen Bergen und Anhöhen der Region. Die Einwohner von Bijar sprechen u.a. Türkisch, Persisch und Kurdisch. Die Geschichte von Bijar geht auf das 3. Jahrtausend vor Christus zurück. Schah Ismail der Safawide, hat bei seinem Heereszug in den Westen Irans diese Region passiert. Auch Dschingiz-Khan zog hier durch. Noch heute ragen Ruinen mit dem Namen Dschingiz-GHalee auf einem gleichnamigen Berg in der Nähe von Bijar und bei dem hübschen Dörfchen Halwai in den Himmel.

Die Wirtschaft des Großraums Bijar beruht auf Landwirtschaft, die Hauptprodukte sind Weizen und Gersten. Auch Viehzucht ist weit verbreitet. Bijar exportiert in erster Linien Weizen und Gersten; Traganth und Viehprodukte wie Wolle, Leder und manche Hülsenfrüchte sind weiter Erzeugnisse der Provinz. In Bijar sind Heilkräuter in Fülle vorhanden; Thymian, Bohnenkräuter, Borretsch, Weiden, Minze, Schafgarben, Rhabarber, Glanz-Rauke, Steppenraute, Fenchel, echte Kamille, gemeine Esche und gewöhnliche Kratzdistel zählen dazu. Die Frauen in der Region arbeiten sowohl im Haushalt als auch in der Landwirtschaft. Sie sind Künstler und füllen ihre Freizeit mit der Anfertigung von Kelims und Teppichen. Diese sind von hoher Qualität und Dauer, Muster und Farben sind anmutig und besonders berühmt.
Wie in letzten Wochen gesagt, haben die günstigen klimatischen Bedingungen, die reichen Wasserressourcen und die günstige Pflanzenwelt und besonders die Wälder in Kurdistan den Tieren einen guten Lebensraum geboten. Das betrifft sowohl Säugetiere, als auch einheimische und Ziehvögel und Wassertiere. Daher ist Kurdistan eine beliebte Jagdregion im Land. Die Umweltbehörde in Kurdistan spricht von 34 Jagdbezirken, in den Flora und Fauna sehr vielfältig vorhanden sind. Das Naturschutzgebiet in Bijar ist das einzige natürliche Reservoir in der Provinz, es ist etwa 23.000 Hektar groß und liegt im Nordosten Kurdistans, Teile davon grenzen an Bijar.

Das Naturschutzgebiet von Bijar liegt auf den Anhöhen und ist demnach feuchten Luftströmungen ausgesetzt, dementsprechend ist der Niederschlag hoch und daher gibt es auch zahlreiche permanente und saisonale Quellen in der Region. Das Wildleben ist ebenfalls üppig und besteht aus Säugetieren, Vögeln und Fischen. Hauptsächlich Steinböcke und Ziegen haben sich auf Hügeln und weniger hohen Gebieten angesiedelt, gelegentlich trifft man auch auf Rehe. Der braune Bär, Wildschweine, Wölfe sowie Wildkatzen und Hasen sind andere Bewohner des Naturschutzgebietes.
Zieh- und einheimische Vögel wie Rebhühner, Lerchen, Reiher und viele andere leben und fliegen im und um das Gebiet.
Die Flüsse Ghamtschai und Ghezel-Ouzan fließen hier durch, so findet man hier Fische wie Capoeta und Brautfische sowie den Biber. Für Touristen und Besucher bietet die Natur ein schönes Schauspiel.
Nun werfen wir noch einen Blick auf die wertvollen historischen Werke der Region.
Die historische Zitadelle Ghlaee-Gham-Tschai befindet sich in der Nähe eines gleichnamigen Flusses und Dorfes, eine antike Zitadelle Kurdistans, die zu den Meisterwerken der Geschichte gehört.
Experten gehen davon aus, dass sie in den 8. und 9. Jahrhunderten vor Christus gebaut wurde. Der westliche Flügel der Zitadelle besteht aus einem tiefen etwa 1000 m tiefen Abgrund. Auf der anderen Seite hat man starke Wälle mit massiven Felsen gebaut, um das Bauwerk uneinnehmbar zu machen. Solche hohen und starken Wälle wurden für Königspaläste gebaut. Sie stellen die besondere Architektur des ersten Jahrtausends vor Christi dar. Die erhaltenen Ruinen deuten darauf hin, dass sie einst bewohnt war und den Medern, Parthern, Arsekiden und Mongolen gedient hat.

Der Basar von Bijar ist uns aus der Zeit der Kadscharen erhalten geblieben. Es stellt das Zentrum der Altstadt Bijars dar. Der Basar besteht aus einem langen Nord-Süd-Korridor und den Haj-Schahbaz-Saal und den Amir-Tuman-Saal. Die Geschäfte, die sich auf beiden Seiten des Hauptkorridors reihen, sind noch teilweise erhalten und weisen die Architektur der Altstadt auf. Anderen Geschäfte und Basarteile wurden größtenteils verändert.
Der Haj-Schahbaz-Saal bzw. Timtscheh, befindet sich im östlichen Teil des Basars. Es besteht aus einem zentralen überdachten Raum, um den sich die Geschäfte reihen.
Die Bögen und Zierarbeiten unter den Kuppeln sind das Merkmal dieser Architektur. Die Lichtschächte im Dach im Zusammenspiel mit den Zierarbeiten, haben ein anmutendes Bild geschaffen, die den guten Geschmack und die Kunstfertigkeit der Architekten jener Zeiten darstellen.
Der Amir-Tuman-Saal befindet sich an der westlichen Flanke des Basars, er ist auch als Amir-Tuman-Timtscheh bekannt. Er besteht aus einem Zentralhof, um den sich die Geschäftsnischen reihen. Der Saal ist in einem Stockwerk mit Ziegeln, Tonziegeln und Steinen gebaut worden.

Die Provinzstädte Ghorweh und Diwandarreh und Kamyaran gehören zu den grünen und ertragreichen Regionen der Provinz Kurdistan. Landwirtschaft und Viehzucht sind von großer Bedeutung. Sie genießen ähnliche Eigenschaften wie andere Städte in Kurdistan, auf die wir hier aus Zeitmangel nicht eingehen können. Noch zu erwähnen sind die Mineralquellen mit Heilwirkung, die von großer Berühmtheit sind. Jährlich reisen zahlreiche Besucher aus Ian an, um in diesen Quellen zu baden und die Natur der Region zu genießen.
Damit schließen wir den Beitrag heute ab und verabschieden uns im Namen Gottes von Ihnen.