Sep 15, 2016 12:32 CET

Im Namen Gottes und einem schönen guten Tag an unsere lieben Hörerfreunde der Beitragsreihe „Iranische Dörfer, ihre Wunder und Attraktionen".

Wir hoffen, dass Sie bis jetzt einen schönen Tag hatten und wünschen Ihnen noch weitere angenehme Momente. Wenn Sie sich erinnern können, haben wir in der letzten Folge über das Dorf Dezak in der Provinz Tscharmahal Bakhtiari gesprochen. Da in dieser Provinz sehr viele Natursehenswürdigkeiten und historische Dörfer vorhanden sind, wollen wir Ihnen auch heute zwei Ortschaften aus Tscharmahal Bakhtiari vorstellen und zwar die Dörfer Dime und Deh-Tscheschme. Bleiben Sie also dran! 

Das Bergdorf Dime liegt 2240 Meter über dem Meeresspiegel und 10 km nordöstlich von Tschelgard nahe der Kuhrang-Region. Früher galt Dime als ein Sommerquartier der Bakhtiari Nomaden, woraus dann später ein Dorf entstand. Das Klima ist im Frühling und Sommer sehr gut und angemessen, im Winter aber sehr kalt und schneereich. Die Bewohner von Dime sprechen mit einem Bakhtiari Dialekt. Wirtschaftlich basiert diese Ortschaft auf Landwirtschaft, Vieh- und Fischzucht und Handarbeiten. Manche arbeiten auch in Trinkwasser-Verpackungsfabriken. Die bekanntesten Souvenirs von Dime sind Bergpflanzen wie Sellerie oder Champignons sowie Milchprodukte.

Liebe Hörerfreunde, was aber dieses Dorf berühmt gemacht hat, ist die Wasserquelle Dime, die sich in der Nähe dieser Ortschaft befindet. Laut Experten ist deren Trinkwasser, eines der besten auf der ganzen Welt. Es hat auch Heilkräfte und verhindert zum Beispiel die Zahnkaries und behandelt Nierensteine. Der Fluss Zayanderud entspringt vor dem Kuhrang-Tunnel aus dieser Wasserquelle. Die Wasserquelle Dime besteht aus einigen nebeneinander gelegenen Flussläufen, die durch eine große Weide fließen und eine sehr schöne Landschaft bilden. Die vielen Eichen, Pappeln und Kälte-Klima-Bäume am Fluss, die schönen Bergansichten sowie die fruchtbaren Ebenen machen aus der Gegend eine Tourismus-Attraktion. Daher wurden auch in der Nähe dieses Flusses angemessene Aufenthaltsorte für Reisende errichtet. 

Nicht weit entfernt von der Dime-Wasserquelle liegt die Mineralwasserfabrik Dime, deren Produkte sowohl auf den inländischen als auch ausländische Märkte geliefert werden. Es stehen aber noch weitere Mineralwasserfabriken in Plan und so soll in naher Zukunft die größte Mineralwasserfabrik des Nahen Ostens in dieser Region eröffnet werden. Zwei Fischzuchtzentren für Regenbogenforellen haben schon in der Nähe des Flusses Dime mit ihrer Arbeit begonnen. Angesichts der besonderen Wasserqualität schmecken diese gezüchteten Fische äußerst gut und sind auch sehr bekannt. Der Fluss findet auch archäologisch an Bedeutung, denn es wurden historische und kulturelle Gegenstände wie zum Beispiel Ziegelsteine und Lehmstücke in seiner Nähe gefunden und dies beweist dessen archäologische Wichtigkeit. Wie der Leiter der Organisation für Kulturerbe der Provinz Tscharmahal Bakhtiari bekannt gab, liegt der Fluss Dime in einer historischen Gegend, die zur Zeit der Aschkaniden zählt. Zwei historische Orte aus der Ära der Achämeniden und der Eisenzeit befinden sich etwa 100 Meter entfernt von diesem Fluss.

Liebe Hörerfreunde, zu weiteren Natursehenswürdigkeiten von Dime gehören auch der Wasserfall Kuhrang, die Skipiste Tschelgard sowie die Weide der hängenden Tulpen.

Einige Kilometer entfernt von der Ortschaft, in der Nähe des Dorfes „Benwastki" liegt die Weide der hängenden Tulpen. Diese Ebene ist 3600 Hektar groß und mit schönen und äußerst sehenswerten hängenden, roten Tulpen bedeckt. Die sanfte saubere Luft und die blumenreichen Felder ziehen jeden Blick an sich. Die hängenden Tulpen, die auch Tränen Marias genannt werden, beginnen Ende März zu wachsen und blühen von Anfang bis Mitte April. Die Blütezeit dauert demnach nicht lang und schon nach 15 Tagen fangen die Blumen an zu welken. Jedes Jahr im Frühling kommen viele Touristen aus dem ganzem Land in diese Ortschaft um die blühenden Tulpen zu bestaunen.

Im zweiten Teil unserer heutigen Sendung wollen wir Ihnen ein weiteres Dorf aus der Provinz Tscharmahal Bakhtiari vorstellen, nämlich Deh Tscheschme. Ein grünes Walddorf, das wegen seiner schönen unberührten Natur und seinen wertvollen historischen Inschriften auf die Liste der historischen iranischen Denkmäler gesetzt wurde. Deh Tscheschme wird im Frühling und Sommer täglich von hunderten Reisenden besucht. Es gehört zur Gemeinde Farzan, in der Provinz Tscharmahal Bakhtiari und liegt 2000 Meter über dem Meeresspiegel. Westlich und südlich dieser Ortschaft erhebt sich der Berg Lakhresan. Dort herrscht ein trockenes angemessenes Klima, im Frühling und Sommer ist es angenehm und mild, im Winter kalt und trocken. Die Bewohner von Deh Tscheschme sprechen mit einem Bakhtiari Dialekt. 

Wirtschaftlich gesehen basiert das Dorf auf Landwirtschaft, Gärtnerei und Viehzucht. Zu den wichtigsten Landwirtschaftsprodukten zählen Weizen, Gerste, Heu und Klee und zu den Gartenprodukten Pfirsiche, Äpfel, Weintrauben, Mandeln und Walnüsse.

Nennenswerte Milchprodukte sind: Milch, Jogurt, einheimische Butter, Schmalz und Ayran.

Ein Teil der Bewohner sind auch im Dienstleistungsservice tätig, manche beschäftigen sich mit Handarbeiten und andere mit der Imkerei. Die Frauen knüpfen neben ihrer Mithilfe in der Landwirtschaft und Viehzucht verschiedene Arten von Teppichen und Kleinvorlegern.

Zu den Souvenirs des Dorfes gehören Handarbeitsarbeiten der Frauen, Honig, Milchprodukte, trockene Früchte und Nüsse, Obst und gezüchtete Forellen. 

Liebe Hörerfreunde, die schöne Natur, die grünen dichten Gärten, der herrliche Spazierort Pir-Ghar mit seinen in das Berggestein eingravierten Inschriften, die Burg Ghaleekhan und der Steinlöwe, all dies machen das Dorf zu einem der schönsten und attraktivsten Dörfer der Provinz Tscharmahal Bakhtiari.

Der Spazierort Pir-Ghar liegt im Süden von Deh-Tscheschme in den höheren Stellen dieser Gegend. Es fließen einige Wasserquellen aus dieser Kalkhöhle. Auf einem Teil des Berges wurden drei Inschriften auf Farsi eingraviert, die über den Feldzug von Sardar Asad Bakhtiari nach Teheran und die Rolle der Bakhtiari Stämme während der konstitutionellen Revolution berichten. In verschiedenen Jahreszeiten, besonders im Frühling und Sommer kommen viele Touristen und Naturliebhaber in diese Ortschaft, um den schönen Spazierort Pir-Ghar, den großartigen Wasserfall und die herrlichen grünen Bäume zu besichtigen.

Nun sind wieder am Ende dieser Sendung angelangt. Bis zu einer weiteren Folge aus der Sendereihe „Iranische Dörfer, ihre Wunder und Attraktionen", Gott schütze Sie!