Mit uns durch Iran- Teil 136
Im Namen Gottes, seien Sie gegrüßt, verehrte Damen und Herren!
Letzte Woche besichtigten wir die Stadt Schahroud in der Provinz Semnan und ihre historischen Sehenswürdigkeiten. In dieser Woche schauen wir uns die Natur in dieser Region an.
Das abwechslungsreiche Klima und die permanent bestehenden vier Jahreszeiten sowie die geografischen Gegebenheiten im Norden und Süden Irans haben zu einer Vielfalt im Ökosystem, Flora und Fauna dieses Landes geführt. Dementsprechend bildeten sich sehr wertvolle Ökosysteme und Reservate, die wegen der Vielfalt ihrer Tier- und Pflanzenwelt und der schönen Landschaften zum Naturerbe der Menschheit gezählt werden.
Die Provinz Semnan findet unter den Naturreservaten einen besonderen Platz, ganz besonders die Stadt Schahroud, die mit 5.5 Mio. Hektar Fläche etwa 20% der gesamten Reservate Irans für sich beansprucht.
Die Naturreservate in Schahroud sind zunächst im Naturschutzgebiet „Khar-Khatun“ im Südosten der Stadt zu finden, das vom UN-Programm „Mensch und bewohnter Globus“ – MAB aufgenommen wurde. Das zweite Reservat ist das Tierschutzgebiet „Khosch Yeylagh“ im Nordosten der Stadt.

Umweltexperten sehen in Schahroud einen Makrokontinent. Die Temperaturdifferenzen in verschiedenen Regionen erreichen schon mal 100 Grad. Der 4000er Gipfel Schahsawar liegt im Winter bei 50 Grad minus, im Sommer werden in der „Asb-Keschan-Wüste“ 50 Grad plus gemessen. Dort ist der wärmste Punkt dieser Region. Dieser bemerkenswerte Temperaturunterschied hat vielen Tier- und Pflanzenarten einen geeigneten Lebensraum geschaffen.
Khar-Turan oder Turan erstreckt sich auf etwa 1.5 Mio. Hektar Land; es gilt als das größte Reservat des Landes und nach Serengeti in Tansania als das zweite Naturreservat der Welt. Die große Fläche und die Pflanzen- und Tiervielfalt zwingen jedem Besucher nur Lob ab; für Ausbildung, Wissenschaft, Forschung, Tourismus und was die genetische Vielfalt betrifft, ist die Region von äußerster Bedeutung. Sie wurde erstmals 1972 als Naturschutzgebiet deklariert. 1976 wurde sie umbenannt in Touran - Naturschutzgebiet und Lebensort vom Wildleben. 2002 erklärte der Hohe Umweltrat 118.000 Hektar von Khar-Khatoun zum Nationalpark. Die Flora und Fauna hier hat sie zum auserwählten Reservat erklären lassen. So sollen Tier und Pflanze in bester Form geschützt werden können.

Die einzigartigen Eigenschaften, die besondere Pflanzenwelt und die Topografie der Region haben zu einem abwechslungsreichen Ökosystem mit zahlreichen Pflanzen, Tieren und Insekten geführt. Die Region gilt heute als eines der Gen-Reservate Irans. Wenn ihr etwa mehr Beachtung geschenkt wird, kann sie vielen Arten zum Überleben verhelfen. Das bekannteste Tier in Khar-Khatoun wird wohl der asiatische Gepard sein, der heute als Symbol der iranischen Tierwelt gilt. Der Gepard befindet sich an der Spitze der Nahrungskette und spielt eine große Rolle auch für kleineren Fleischfresser in der Kette. Er ist nur in Iran zu finden, und das auch nur in bestimmten Gebieten wie Kahr-Khatou. Zurzeit laufen internationale Projekte in Zusammenarbeit mit der iranischen Umweltschutzbehörde in den Provinzen Yazd und Semnan, um diese Art zu schützen. Andere wertvolle Tierarten wie der Panther, der Luchs, der Karakal und die Sandkatze sind leider ebenfalls vom Aussterben bedroht.
Wölfe, Schakale, Hyänen, Geparde, Karakals, Panther, Wildkatzen, Hirsche, Rehe, Indische Gazelleدو Steinböcke und der asiatische Zebra sind die wichtigsten Sägetiere der Region. Bei den Vögeln sind das Rebhuhn, Spatzen, Tauben, Trappen, Turmfalken, Pleskehäher sehr bekannt.
Pleskehäher ist eine besondere und einzigartige Vogelart, sie stammt aus der Familie der Raben. In Touran sind sie gut verstreut. Amerikanische und europäische Ornithologen kommen zu Forschungen über diesen Vogel regelmäßig in die Region.
In Touran findet man auch die seltensten Pflanzenarten wie Galbanharz, Artemisia, verschiedene Tragant-Sorten und Tamarisken.

Geologisch gesehen ist Touran ebenfalls sehr einzigartig und vielfältig. Der längste Fluss von Semnan, der „Kal Schour“ fließt durch diese Region. Das Gebirgs- Berg-, Wüsten und Flachlandökosystem beschert der Region eine Einzigartigkeit, die sich über die gesamte Fläche erstreckt.
Khosch-Yeylagh zählt zu den bekanntesten Naturschutzgebieten Irans, auch weltweit genießt es Ruhm. In nicht allzu ferner Vergangenheit galt die Region als das reichste Wildlife-Gebiet und als Jäger-Paradies in Iran. Hier kann man deutlich alle vier Jahreszeiten erleben und die Flora u.a. Wacholder und den Hyrcanischen Wald besichtigen.
Die Klimavielfalt in dem 135.000 Hektar großen Naturschutzgebiet bietet verschiedenen Tieren und Pflanzen genügend Lebensraum. Ahorn, Buche, Wüstensträucher und verschiedene Tiere wie rote Hirsche, Schukas, Rehe und Zebras trifft man häufig an.
Ein Teil des Gebietes befindet sich in Waldgebieten der Provinz Golestan, der andere in Flachland und Hügellandschaft von Semnan. Der Niederschlag beträgt hier im Osten und Südosten etwa 200 mm, in den Gebirgs- und Waldregionen im Norden und Nordwesten bis zu 500 mm. Die Mindesthöhe der Region beträgt 1200 m, der höchste Punkt 2933 m.

In Khosh-Yeylagh befinden sich 41 Naturquellen und sieben Qanats, die die Region mit Wasser versorgen. Experten schätzen die Säuglingsarten auf 30-34 Arten. Wildkatzen, Wölfe, Schakale, Füchse, Sandfüchse, Hyänen, Hasen, iranische Igel, manche Arten von Fledermäusen und Insektenfressern wurden hier registriert, dazu auch rund 90 Vogelarten, die über die ganze Region verteilt sind. Die häufigste Art ist ein Spatz.
Trappen und Rebhühner sind die zahlreichsten Vogelarten. Aasgeier und Falken sind die bekanntesten Vogelarten.
Das abwechslungsreiche Klima und die geografische Lage ermöglichen auch eine Pflanzenvielfalt, zu den wichtigsten Arten gehört der Wacholder, der hauptsächlich im Nordwesten der Region gedeiht.
Berberitzen, Wildbirnen, Buchen, Ahorn, Gemeine Echse, Pflaumen und Mispel zählen auch zum Bild der Region.
Das Naturschutzgebiet umfasst verschiedene Teile wie die Täler „Gole Sorkh“, die „Olang“-Wälder, das „Zardabe“-Flachland und die Anhöhen „Sefidkuh“. Die Region glänzt wie ein Juwel in der Steppenlandschaft des Landes.

Damit sind am Ende unserer heutigen Sendung angelangt und sagen auf Wiederhören bis zu der nächsten Sendung.