Teil 748: Sure Ahzab (die Verbündeten) Verse (39- 42)
Wir nehmen die Besprechung der Sure 33, Sure Ahzab, wieder auf. Der erste der vier Verse aus dieser Sure, um die es heute geht, ist der Vers 39. Und zwar heißt es dort:
(33: 39- 42)
الَّذِينَ يُبَلِّغُونَ رِسَالَاتِ اللَّـهِ وَيَخْشَوْنَهُ وَلَا يَخْشَوْنَ أَحَدًا إِلَّا اللَّـهَ ۗ وَكَفَىٰ بِاللَّـهِ حَسِيبًا
„Diejenigen, die Gottes Botschaften übermitteln, Ihn fürchten und niemanden fürchten außer Gott. Und Gott genügt als Abrechner.“ (33: 39)
Wie Sie wahrscheinlich vom letzten Mal noch in Erinnerung haben, wird in dem Vers 37 der Sure 33 die Heirat des Propheten mit der geschiedenen Frau seines angenommenen Sohnes erwähnt, durch die der Prophet auf Geheiß Gottes mit einem falschen Tabu aus der vorislamischen Zeit brach. Im Vers 38 hieß es dann, dass weder der Prophet noch seine Vorgänger sich wegen Bedenken anderer von der Umsetzung einer göttlichen Anweisung abbringen lassen sollen und dass sie nicht aus Angst vor Gerede die Beachtung der göttlichen Gebote vernachlässigen dürfen.
Der obige Vers 39 nennt eine der wichtigsten Pflichten für die Propheten Gottes, nämlich die unbeirrte, furchtlose Übermittlung der göttlichen Botschaft. Sie sollen sich nur vor einem Verstoß gegen Gottes Anweisung fürchten und vor nichts anderem.
Wenn sich jemand gegen falschen Bräuche oder gegen die unangemessenen Forderungen von anderen stellt, muss er natürlich damit rechnen, dass diese ihm drohen oder ihn beleidigen. Es gibt aber viele, die sich darüber im Klaren sind, das es nicht richtig ist was sie tun, die aber aus Angst vor Gerede, im Gegensatz zu dem was ihnen der gesunde Verstand gebietet, handeln und weiter das Falsche tun. Aber die Statthalter Gottes und die wahren Gläubigen, richten sich nur nach Gott und haben keine Angst vor spitzen Bemerkungen. Gott genügt ihnen als Richter.
Wir können dieser Stelle im Koran u.a. Folgendes entnehmen:
Erstens: Wer für die Religion werben möchte, der muss gottesfürchtig sein und auf seinen Herrn vertrauen. Er muss Mut besitzen und Entschlossenheit. Ohne diese Eigenschaften wird er keinen Erfolg ernten.
Zweitens: Der Ausgleich für die Härten, welche die Gläubigen für die Wahrung der Religion und die Einladung zum Glauben und dessen Verbreitung ertragen, steht bei Gott zu Buche.
Wir bitten um Aufmerksamkeit für den nächsten Vers der Sure 33:
مَّا كَانَ مُحَمَّدٌ أَبَا أَحَدٍ مِّن رِّجَالِكُمْ وَلَـٰكِن رَّسُولَ اللَّـهِ وَخَاتَمَ النَّبِيِّينَ ۗ وَكَانَ اللَّـهُ بِكُلِّ شَيْءٍ عَلِيمًا
„Mohammad ist nicht der Vater von irgendeinem eurer Männer, sondern Gottes Gesandter und das Siegel der Propheten. Und Allah weiß über alles Bescheid. (33: 40)
Im Zusammenhang mit dem Inhalt der vorherigen Verse streicht der Vers 40 der Sure 33 heraus, dass Prophet Mohammad nicht wirklich der leibliche Vater von Zaid war, sondern er ihn als Sohn angenommen hat, so dass der Heirat des Gesandten Gottes mit der geschiedenen Frau von Zaid gemäß der Scharia nichts im Wege stand. Außerdem wendet sich Gott im obigen Vers an die Gläubigen und bringt ihnen eine wichtige Wahrheit nahe, nämlich: Der Prophet ist nicht der Vater von einem eurer Männer sondern er ist in Wahrheit der Vater des ganzen Volkes und muss im Sinne des Wohles dieses Glaubensvolkes handeln, damit es bis zum Jüngsten Tag bestehen bleibt und den Geboten Gottes folgt.
Außerdem wird in diesem Vers offenbart, dass der Prophet des Islams der letzte Gesandte Gottes ist. Damit nimmt Prophet Mohammad (S) einen besonderen Rang unter den Propheten ein. Er ist der letzte Gesandte Gottes und Sein letzter Prophet. Nach ihm wird Gott keinen Propheten mehr schicken. Er hat seinem letzten Gesandten die abschließende Religionslehre mit ihrem umfassenden Konzept für die Menschheit mitgegeben.
Im Zusammenhang mit dem Vers 40 der Sure 33, Ahzab, können wir folgende Merkpunkte hervorheben:
Erstens: Der Islam ist die letzte Himmelsreligion und der Koran das letzte Himmelsbuch, welches Gott den Menschen gesandt hat, damit sie sich rechtleiten lassen.
Zweitens: Es liegt in Gottes endloser Weisheit, dass er den Propheten des Islams zum letzten Propheten bestimmt. Gott weiß, dass nach Aussendung Mohammads (S) das Bedürfnis des Menschen gestillt werden wird, den richtigen Weg der zum diesseitigen und jenseitigen Wohl führt, zu erkennen.
Wir sollten uns nun noch den beiden nächsten Versen 41 und 42 der Sure 33 zuwenden. Dort lesen wir:
يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا اذْكُرُوا اللَّـهَ ذِكْرًا كَثِيرًا
„O die ihr glaubt, gedenkt Allahs in unablässigem Gedenken“ (33: 41)
وَسَبِّحُوهُ بُكْرَةً وَأَصِيلًا
„und lobpreist Ihn morgens und abends.“ (33: 42)
Durch obige Verse werden die Gläubigen aufgerufen, in jeder Lage Gottes eingedenk zu sein.
Es gibt zahlreiche Faktoren, die den Menschen jeden Tag zur Gottvergesslichkeit verleiten. Es handelt sich dabei sowohl um innere Faktoren wie die egoistischen Vorlieben als auch um äußere Faktoren wie Zuflüsterungen des Satans oder sündiger Menschen. Es liegt auf der Hand, dass der Mensch sich im Kampf gegen diese zahlreiche Belagerer nur durch die Erinnerung an Gott schützen kann.
Das Gebot des fünfmaligen Ritualgebetes am Tag ist ein Teil dieser göttlichen Weisung, Seiner eingedenk zu sein. Aber nicht nur zu dieser Gelegenheit soll der Mensch Gottes gedenken, sondern auch bei allen Entscheidungen, die er trifft. Bei allem was er tut, soll er erwägen, ob Gott damit zufrieden ist oder nicht. Ist Gott mit einer Tat zufrieden, dann soll er sie vollbringen und im umgekehrten Fall, eine Tat unterlassen, wenn sie Gott missfällt. Er soll sich zu Gottes Wohlgefallen verhalten, auch wenn sein Ego etwas anderes möchte oder die anderen Leute etwas anderes von ihm verlangen.
Die ständige Erinnerung an Gott bedeutet, dass der Mensch für die Segensgaben dankbar ist und bei der Begegnung mit Schwierigkeiten seine Geduld bewahrt. Es bedeutet außerdem, dass er sich bei Versuchungen gottesfürchtig verhält und, wenn er doch gesündigt hat, dies ernsthaft bereut und mit der Bitte um Vergebung Umkehr macht zu Gott. Natürlich ist neben der inneren Zuwendung zu Gott auch das gesprochene Gedenken Gottes in verschiedenen Situationen empfohlen worden. Der Prophet Gottes hat seiner Tochter Fatima Zahra ein solches Dhikr gelehrt. Es wird empfohlen diese Worte des Gott-Eingedenkseins nach jedem Ritualgebet zu sprechen, nämlich 34 Mal Allah-u Akbar, 33 Mal Alhamdulillah und 33 Mal Subhanallah - Gott ist größer, Preis und Dank sei Gott, Gott sei gelobt.
Wir können uns einprägen:
Erstens: Der Mensch sollte nicht nur mit Worten Gott eingedenk sein. Vielmehr sollte er bei jedem Gedanken und bei jeder Handlung ins Auge fassen, was Gottes Wohlgefallen findet, und Seine Zufriedenheit anstreben.
Zweitens: Das Gott-Eingedenksein hat dann eine konstruktive Wirkung auf den Menschen, wenn es von beständiger und nicht von vorübergehender Natur ist.
Drittens: Von den Gedenkformeln für Gott, wird die Lobpreisung Gottes Subhanallah - Allah sei gelobt - am meisten empfohlen.