Jun 12, 2017 01:44 CET

Die Herstellung von zwischenmenschlichen Beziehungen ist eine der wichtigsten Fertigkeiten fürs Leben. Jeder sollte versuchen daran zu arbeiten. Wer bessere gesellschaftliche Beziehungen wünscht oder auch danach strebt im Beruf seine Gedanken erfolgreich darzulegen, der sollte sich um den Erwerb dieser Fertigkeit bemühen.

Fertigkeiten fürs Leben aus der Sicht des Korans

Wie bereits gesagt, sind die Fertigkeiten fürs Leben Kompetenzen, die den Menschen seelisch im Privat- und Gesellschaftsleben stärken und ihm helfen, Problemen effektiver und besser   zu begegnen.  Verhaltensforscher  bestätigen, dass die Fähigkeiten fürs Leben sich positiv auf die Nutzung von  Kapazitäten und Talenten, die Verhütung von gewaltsamem Verhalten, die Selbständigkeit und das  Selbstvertrauen usw. auswirken. Es lässt sich sagen, dass der Erwerb von Kompetenzen fürs Leben sowohl den Einzelnen ändert als auch die Umgebung. Diese wechselseitige Wirkung  führt auch zur Verbesserung der seelischen Gesundheit und zur Vervollkommnung der Personalität. 

Dr. Nathaniel Branden, ein kanadischer Psychotherapeut ist davon überzeugt, dass der Mensch, wenn sein Verhalten wirksam und  nützlich und dem Schutz seines Lebens dienen und ihm behilflich sein soll, sich  über seinen eigenen Zustand, seine Lebensumgebung, die Realitäten der Welt außerhalb von ihm und in seinem Inneren und der Welt an seinem Lebensort bewusst werden muss,

Die Herstellung von zwischenmenschlichen Beziehungen ist eine der wichtigsten Fertigkeiten fürs Leben. Jeder sollte versuchen daran zu arbeiten. Wer bessere gesellschaftliche Beziehungen wünscht oder auch danach strebt  im Beruf seine Gedanken erfolgreich darzulegen, der sollte sich um den Erwerb dieser Fertigkeit bemühen. 

Herstellung wirksamer Beziehungen zwischen Personen

 

 

Wir alle verbringen einen großen Teil unseres Lebens, nämlich  dreiviertel eines jeden Tages,  in Beziehung zu anderen und in Gedanken über diese Beziehungen.  Es lässt sich sogar sagen, dass 75 Prozent unserer Erfolge von den Beziehungen zu den anderen abhängen. Daher hat man seit einigen Jahrzehnten der Kompetenz für den sozialen Austausch große Aufmerksamkeit gewidmet. Es fragt sich woran es liegt, dass einige erfolgreicher im sozialen Austausch sind. Manche  sind der Ansicht, dass unsere Beziehungen zu anderen dann erfolgreicher sind, wenn wir unsere Gefühle durch verbale  oder nicht-verbale Botschaften den anderen mitteilen können. David D. Burns, Psychologe und Autor des Buches "Feeling Good Handbook" (Handbuch für ein gutes Gefühl) sagt über gute Beziehungen: "Eine gute Beziehung zeichnet sich durch zwei Dinge aus: Du bringst deine Gefühle offen zum Ausdruck und gibst dem Gegenüber die Gelegenheit, seine eigenen Gefühle zum Ausdruck zu bringen."

Der Heilige Koran macht auf einige Feinheiten in diesem Zusammenhang aufmerksam.  Die zwischenmenschlichen Beziehungen und insbesondere die verbalen Beziehungen nehmen im Heiligen Koran wegen ihrer vitalen Bedeutung hinsichtlich Verminderung von Misständen und Schäden für den Einzelnen und die Gesellschaft einen besonderen Platz ein und dies verdient gerade auch in der zeitgenössischen Welt Beachtung.

Der Koran ist selber die Frucht einer wunderbaren verbalen Beziehung zwischen Gott und dem Propheten und er hebt die Sprache des Menschen  als eines der schönsten Schöpfungswerke Gottes hervor.  In der Sure 55 (Rahman) im Vers 3 heißt: "Er hat den Menschen erschaffen" und im Vers 4: Er hat ihn die klare Darlegung gelehrt.  «عَلَّمَهُ الْبَیَانَ.  Die für  verschiedene Situationen angemessenen  Sprachsitten, die der Koran anbietet,  zeigen, dass dieses Himmelsbuch  eine reiche Quelle bietet, um die Fertigkeiten der sozialen Beziehungen zu verbessern und Schäden und Missstände in der Gesellschaft zu verhüten.

Die Überlieferung gibt uns ebenso einen guten Eindruck  von den verbalen Beziehungen zwischen dem  höchsten Vorbild der Muslime, dem Propheten, und seinen Freunden und Feinden. Die Sure Rahman (Sure 55) beginnt mit folgenden vier Versen:

 

Der Allerbarmer

hat den Koran gelehrt.

Er hat den Menschen erschaffen

Er hat ihn die klare Darlegung gelehrt

                          

 

Für die Herstellung der Beziehung zu einem anderen, muss der Mensch zunächst seinem Gegenüber ein Gefühl der Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit geben.  In verschiedenen Gesellschaften ist es üblich zur Herstellung einer Beziehung die Hand zu geben, den Hut  abzunehmen, zu lächeln oder zu grüßen. Der Heilige Koran hat an mehreren Stellen das Begrüßen mit Salam (Frieden)  zu Beginn eines Gespräches empfohlen.  Er hat dieses Begrüßungswort und diesen Friedensgruß gelobt.  So ist es für einen Gläubigen, der das Haus eines anderen betritt eine Pflicht, die Bewohner des Hauses mit einem "Salam" zu grüßen und auf diese Weise freundlich verbal eine Beziehung anzuknüpfen.

Im Vers 54 der Sure 6 (Anam) erhält der Prophet des Islams (S) die Anweisung, die Gläubigen, die zu ihm kommen,  mit salam aleikom - Friede sei euch -  willkommen zu heißen. 

An einer anderen Stelle im Koran steht, dass das Wort Salam, im Paradies gang und gebe ist. Im Vers 10 der Sure 10 (Yunus)  heißt es  وَتَحِیَّتُهُمْ فِیهَا سَلاَمٌ "und ihr Gruß darin wird sein: „Friede!“ . Außerdem lesen wir im Koran, dass die Engel einen Gläubigen, wenn sie ihm die Seele nehmen , mit Salam begrüßen. (Siehe Vers 32 der Sure  16 (Nahl) 

„Friede sei auf euch! Geht in den (Paradies)garten ein für das, was ihr zu tun pflegtet.“

 

"Ihr Ausruf darin wird sein: „Preis sei Dir, o Allah!“ und ihr Gruß darin: „Friede!“ und ihr abschließender Ausruf: „(Alles) Lob gehört Allah, dem Herrn der Weltenbewohner!“ (Sure 10 (Yunus) , Vers 10) 

                    

Es ruft in der Tat eine herzliche und gute Atmosphäre in der Gesellschaft hervor, wenn die  verbalen Beziehungen zu Beginn und am Ende mit dem Friedensgruß Salam geschmückt werden. Man bedenke, dass eigentlich erst In einer gesunden gesellschaftlichen Atmosphäre   die Entfaltung  der menschlichen Begabungen möglich wird.  Die Aufnahme eines verbalen Kontaktes   durch den Friedenswunsch bei der Begrüßung veranlasst auch den Angesprochenen zu einer freundlichen Beantwortung mit dem Friedensgruß.  Damit wird eine heile  Atmosphäre geschaffen, die für beide Seiten für ein fruchtbares   Gespräch genutzt werden kann.

Gott spricht im Heiligen Koran gemäß Sure Nisa (4) Vers 86:

»وَإِذَا حُیِّیتُم بِتَحِیَّةٍ فَحَیُّوا بِأَحْسَنَ مِنْهَا أَوْ رُدُّوهَا إِنَّ اللّهَ کَانَ عَلَى کُلِّ شَىْ‏ءٍ حَسِیباً»

 

"Und wenn euch ein Gruß entboten wird, dann grüßt mit einem schöneren (zurück) oder erwidert ihn. Gewiss, Gott  ist über alles ein Abrechner."

 

Der Gruß mit dem Friedenswunsch und seine  Beantwortung auf gleiche oder noch bessere Weise ist ein gutes Beispiel für eine fruchtbare  verbale Beziehung und  die Benutzung der bestmöglichen Wörter zur Eröffnung, Fortsetzung und Beendigung eines Gespräches. Für eine deutliche Verbesserung der Beziehungen zwischen den Islamischen Gemeinschaften würde bereits die Beachtung dieses einfachen, aber wichtigen Punktes ausreichen.