Aug 01, 2017 18:15 CET

Wir möchten das Thema der Prophetenaussendung fortsetzen. Beim letzten Mal haben wir Beweisgründe dafür angeführt, dass die Propheten göttliche Eingebung empfangen haben und die Gebote, die sie verkündigen, himmlischer Herkunft sind. Wir sagten, dass die Verkündungen der Propheten  nicht mehr ihrer Redensart vor der Berufung ähnelten und dies in sich ein Beweis dafür ist, dass diese nicht von ihnen kamen sondern von Gott...

 

Mit anderen Worten: Es beweist, dass Gott sie mit diesen Botschaften unter die Menschen gesandt hat. Wir greifen das Thema wieder auf, um weitere logische Argumente  für die göttliche Herkunft der Lehre der Propheten zu erbringen.

Schon der Inhalt der  Lehren des Propheten lenkt uns zu der Wahrheit hin, dass das, was sie der Menschheit  überbrachten, himmlischen Ursprungs ist und nicht etwa aus dem genialen Geist eines Menschen stammen kann. Bei Vertiefung in diese Lehren kann man sich davon überzeugen, dass  die umfassenden und  zutreffenden Lehren der Propheten und ihre Standpunkte nicht dem  menschlichen Geist entsprungen sein können.

 

Alle Propheten haben eine höhere, konstruktive Lehre überbracht, die die menschlichen Gemüter wachrüttelte und ihre materiellen und immateriellen Bedürfnisse berücksichtigte. Was ein Prophet seiner Gesellschaft überbrachte, hat noch kein Genie hervorbringen können. Selbst wenn Gelehrte sich zu einem Team zusammenschließen würden, könnten sie dies nicht schaffen.  Daher können wir unter den Gelehrten der Menschheit auch niemanden finden, der wie einer der Propheten wäre. Hinsichtlich der Lebensweise und der Vollkommenheit ihrer Lehren lassen sich die Gesandten Gottes nur untereinander vergleichen, denn sie gehen alle den gleichen Weg.

Ebenso muss die Tatsache beachtet werden, dass alle Propheten gesagt haben, dass ihnen ihre Lehre geoffenbart wurde und dass die Worte, die sie verkünden, nicht von ihnen kommen und dass es ihnen in keiner Weise um persönliche Vorteile ginge. Sie haben ihre Verkündung klar als Botschaft Gottes bezeichnet, die sie durch Offenbarung empfangen.

Ein weiterer Beweis dafür, dass die Lehren der Propheten von Gott stammen ist darin zu sehen, dass sie diese Lehre ernst und entschlossen verkündet haben. Sie waren fest von dem, was sie sagten, überzeugt und verkündeten die Wahrheit, ohne jeglichen Zweifel an ihr zu hegen.

Im Gegenteil dazu legen Wissenschaftler und Denker in der Regel  ihre Ansichten in Form von einer Hypothese oder Theorie vor, die sich erst  mit der Zeit, nachdem alle Schleier der Unklarheit gelüftet wurden, als wahr bestätigt. Aber die Propheten gehen anders vor.  Sie zeigen keinerlei Zweifel, wenn sie eine Wahrheit bekanntgeben oder lehren. Die Propheten Gottes halten unbeirrt an dem, was sie lehren, fest. Diese absolute Gewissheit   finden wir nur bei ihnen. Auch dies zeugt davon, dass die hohen Lehren der Propheten aus einer anderen Quelle stammen als einer menschlichen.  Es ist eine Quelle, die über das gesamte Dasein im Bilde ist und die ihren Gesandten klares Wissen zukommen lassen kann.

Es gibt noch andere Unterschiede zwischen den Propheten einer-  und Gelehrten und Denkern andererseits und zwar haben sie mit dem Faktor der   Fehlerhaftigkeit zu tun.  Wir wissen, dass sich ein Denker im Laufe der Zeit in einer wissenschaftlichen Angelegenheit irren kann und möglicherweise verschiedene Theorien herausgibt. Albert Einstein hat einmal gesagt, dass es  heute kaum einen  Wissenschaftler gibt, der  sich angesichts seiner vorherigen Irrtümer erlaubt,  etwas als endgültige Wahrheit bekanntzugeben.

Kein normaler Mensch bleibt vor Irrtümern bewahrt. Auch ein großer Wissenschaftler  kann bei der Analyse von wissenschaftlichen Problemen einen Fehler begehen. Ebenso wenig sind  Mitglieder eines Forschungsinstitutes  vor Irrtümern sicher. Deshalb können die Standpunkte von Wissenschaftlern zu einem Thema nicht als endgültige Aussage zu diesem Thema betrachtet werden, sondern müssen sich erst durch Erfahrungen bewahrheiten. 

Diese Problematik liegt jedoch bei den Lehren der Propheten gar nicht erst vor. Sie machen als Propheten  niemals Aussagen, die sich widersprechen. 

Wir stellen fest, dass sie niemals im Leben etwas an ihrer Lehre ändern und  einen ihrer vorherigen Lehrsätze  für ungültig erklären oder durch andere ersetzen.  

Wissenschaftler arbeiten  Schritt für Schritt mit erfolgreichen und erfolglosen Versuchen an der Aufdeckung einer Wahrheit. Aber die Propheten brauchen nicht schrittweise und aufgrund von Versuchen vorzugehen. Dennoch treten in ihren Aussagen keine Fehler auf und gibt es keine Widersprüchlichkeiten.  Ist dieser Vorzug nicht auch ein Beweis dafür, dass ihr Wissen von Gott stammt, nämlich von Dem, der alles erschaffen hat und über alle Wahrheiten genau im Bilde ist? 

 

Das Herz der Propheten ist eben wie ein klarer Spiegel, auf den das Licht Gottes fällt und daher geben die Propheten unversehrt und unverändert die Offenbarungen, die auf sie herabströmen, weiter.

Es gibt noch weitere Beweise dafür, dass die Propheten von Gott ausgesandt wurden und zwar besteht eine enge Verbindung zwischen dem, was sie alle verkünden. Sie sind in verschiedene Gebiete und unter verschiedene Völker ausgesandt worden, aber ihre Botschaft ist die gleiche. Sie machen selber auf ihre Verbindung zu den vorhergehenden Propheten aufmerksam und bestätigen deren Echtheit.  Außerdem bestätigen sie im Voraus den Propheten, der ihnen folgen wird und verheißen sein Kommen. Somit geben sie kund, dass sie fest mit den vorherigen und den nachfolgenden Gottesgesandten verbündet sind.

Eine solche Verbindung können wir bei Gelehrten nicht feststellen. Weder sind ihre Aussagen im Laufe der Geschichte die gleichen gewesen noch waren sie untrennbar mit   Gelehrten vor und nach ihnen verknüpft.

Für die enge Verknüpfung zwischen den Propheten und ihrer Lehre, können wir uns auch auf eine Stelle im Evangelium beziehen, welche die Verknüpfung von Jesus zu den vorhergehenden Propheten zeigt. Im  Matthäus-Evangelium steht im Kapitel 5, Abschnitt 17, folgendes Wort des Propheten Jesus:

Ihr sollt nicht wähnen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.“

Auf diese Weise  erklärt Jesus, dass er und seine Vorgänger zusammengehören.

Zum Propheten Mohammad spricht Gott im Vers 48 der Sure Maidah (Sure 5)

„Und Wir haben das Buch mit der Wahrheit zu dir herabgesandt, das bestätigt, was von der Schrift vor ihm da war und darüber Gewissheit gibt; richte also zwischen ihnen nach dem, was Allah herabgesandt hat …“

Keiner der Propheten Gottes  hat gesagt, dass er nicht zu den anderen Propheten gehört. Die himmlischen Lehren und die großen Botschafter Gottes haben also alle aus derselben  Quelle Offenbarung empfangen.