Teil 756: Sure Saba (Die Stadt) Verse (1- 5)
Nachdem wir die Sure 33 erläutert haben, wenden wir uns nun der Sure 34 zu. Es ist die Sure Saba. Sie wurde in Mekka offenbart. Die Sure wurde nach der Stadt Saba benannt, über dessen Geschichte unter anderem in dieser Sure geschrieben steht.
(34: 1- 5)
Wie 113 andere Suren des Korans sind auch der Sure 34, der Sure Saba, die Worte:
bismillahirrahman-irrahim – „Im Namen Gottes des Allerbarmers, des Gütigen“ vorangestellt.
Daraufhin steht in den beiden Verse 1 und 2 wie folgt:
الْحَمْدُ لِلَّـهِ الَّذِي لَهُ مَا فِي السَّمَاوَاتِ وَمَا فِي الْأَرْضِ وَلَهُ الْحَمْدُ فِي الْآخِرَةِ ۚ وَهُوَ الْحَكِيمُ الْخَبِيرُ
„Alles Lob gebührt Gott, dem gehört, was in den Himmeln und was auf der Erde ist, und (alles) Lob gebührt Ihm (auch) im Jenseits. Er ist der Allweise und Allkundige. (34: 1)
يَعْلَمُ مَا يَلِجُ فِي الْأَرْضِ وَمَا يَخْرُجُ مِنْهَا وَمَا يَنزِلُ مِنَ السَّمَاءِ وَمَا يَعْرُجُ فِيهَا ۚ وَهُوَ الرَّحِيمُ الْغَفُورُ
„Er weiß, was in die Erde eindringt und was aus ihr herauskommt, was vom Himmel herabkommt und was dorthin aufsteigt. Und Er ist der Barmherzige und Allvergebende.“ (34: 2)
Uns alle beeindrucken die schönen Bilder der Natur – ihre Berge und Wälder, die Seen und all die vielen verschiedenen Tiere. Automatisch bewundern wir den, der diese großartigen Werke geschaffen hat. Verdient denn Jener, der diesen Himmel und die Erde und die wunderschönen Landschaftsbilder kreiert hat, etwa nicht unser Lob? Hat Er es nicht verdient, dass wir in preisen?
Es gibt fünf Suren im Koran, die mit der Preisung Gottes beginnen. Die kürzeste davon ist die Sure Hamd oder Fatiha, die erste Sure. Wir sprechen sie beim täglichen Ritualgebet. Auch die Sure Saba beginnt mit der Preisung Gottes für die Erschaffung der schönen Daseinswelt, in der wir leben dürfen.
Gott hat das Dasein erschaffen und er ist über alle seine Angelegenheiten im Bilde. Nichts bleibt Seinem Wissen verborgen. Er verwaltet die Welt mit Seiner Weisheit.
Im Jenseits werden die Paradiesbewohner Gott ebenso loben, denn Er hat die Menschen gerecht behandelt und den Rechtschaffenen einen gewaltigen Lohn beschert.
Wir sehen:
Erstens: Dankespreis und Lob gebühren in Wahrheit nur Gott. Wenn jemand für eine Tugend gelobt wird, so wird in Wahrheit sein Schöpfer, der ihn hervorbrachte, gepriesen.
Zweitens: Das Wissen Gottes über die Welt und die Menschen ist kein allgemeines sondern ein detailliertes Wissen: Es umfasst alle Einzelheiten des Daseins und der Daseinswesen.
Es folgt der Vers 3 der Sure 34, Sure Saba:
وَقَالَ الَّذِينَ كَفَرُوا لَا تَأْتِينَا السَّاعَةُ ۖ قُلْ بَلَىٰ وَرَبِّي لَتَأْتِيَنَّكُمْ عَالِمِ الْغَيْبِ ۖ لَا يَعْزُبُ عَنْهُ مِثْقَالُ ذَرَّةٍ فِي السَّمَاوَاتِ وَلَا فِي الْأَرْضِ وَلَا أَصْغَرُ مِن ذَٰلِكَ وَلَا أَكْبَرُ إِلَّا فِي كِتَابٍ مُّبِينٍ
„Diejenigen, die ungläubig sind, sagen: „Die Stunde kommt nicht über uns.“ Sag: Doch bei meinem Herrn – sie kommt ganz gewiss über euch –, (bei Ihm,) dem Kenner des Verborgenen! Es entgeht Ihm nicht das Gewicht eines Stäubchens, weder in den Himmeln noch auf der Erde. Und es gibt nichts, was kleiner ist als dies oder größer, das nicht in einem deutlichen Buch (verzeichnet) wäre.“ (34: 3)
Diejenigen, die Gott leugnen, wollen nicht einsehen, dass es einen klugen Urheber dieser Welt gibt. Automatisch leugnen sie auch die Auferstehung von den Toten und den Jüngsten Tag. Der Prophet weiß, dass die Gottesleugner sich wünschen, dass es nach dem Tod keine Auferstehung gibt, damit sie im Leben ungezügelt nach Belieben handeln können. Doch alle Menschen, ob Gottesleugner oder Gläubige werden – so verkündet er gemäß der göttlichen Offenbarung, die er direkt empfangen hat, vor dem göttlichen Gericht am Jüngsten Tag erscheinen und dort Rechenschaft für ihre Ansichten und ihre Taten im Leben ablegen müssen.
Vor diesem Gericht wird aufgrund der Niederschriften, welche die Engel im Diesseits angefertigt haben, gerecht über die Menschen geurteilt werden. In diesen Niederschriften wird keine Tat, und sei so noch so klein, übergangen.
Wir können uns merken:
Erstens: Diejenigen, die das Jenseits leugnen, können ihre Ansicht nicht beweisen. Sie leugnen aufgrund ihres beschränkten Wissens und aufgrund von reinen Vermutungen.
Zweitens: In Wahrheit muss sich der Mensch vor Gott, dem Allwissenden, verantworten. Dieser ist über alle Dinge des Menschen im Bilde. Vor ihm kann keiner etwas verheimlichen. Er kennt auch das Verborgene.
Drittens: In irdischen System ist der quantitative Aspekt einer Sache von großer Bedeutung aber im Jenseits, spielt dieser keine große Rolle, sondern wichtig ist die Qualität einer Tat und ausschlaggebend ist die Absicht, welche der Mensch bei einer Tat gehegt hat.
Hier noch für heute die Verse 4 und 5 der Sure Saba:
لِّيَجْزِيَ الَّذِينَ آمَنُوا وَعَمِلُوا الصَّالِحَاتِ ۚ أُولَـٰئِكَ لَهُم مَّغْفِرَةٌ وَرِزْقٌ كَرِيمٌ
„damit Er (es) denjenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun, vergelte. Für diese wird es Vergebung und ehrenvolle Versorgung geben.“ (34: 4)
وَالَّذِينَ سَعَوْا فِي آيَاتِنَا مُعَاجِزِينَ أُولَـٰئِكَ لَهُمْ عَذَابٌ مِّن رِّجْزٍ أَلِيمٌ
„Und diejenigen, die ständig gegen Unsere Zeichen eifern (indem sie sie leugnen) und damit sie Uns Machtlosigkeit nachweisen, für sie wird es schwere peinvolle Strafe geben.“ (34: 5)
Im Anschluss an die Hinweise auf das Jenseits und Sein Allwissen verkündet Gott, dass die Menschen am Jüngsten Tag zwei Gruppen sein werden: Die eine sind diejenigen, die ins Paradies einkehren. Sie sind dank ihrer diesseitigen Werke würdig, von Gott im Jenseits ehrenvoll versorgt zu werden. Die zweite Gruppe sind diejenigen, die die Hölle behausen. Es sind diejenigen, die alles daran gesetzt haben die Koranverse und das Wissen, welches der Koran unterbreitet zu leugnen. Sie haben gedacht Gott könne ihnen nichts anhaben und sie könnten Gottes Macht entfliehen.
Wir möchten noch zwei Anmerkungen zu den Versen in der Sure Saba machen.
Erstens: Nur jemand, der völlig im Bilde ist über alle Taten des Menschen und auch den Beweggrund zu diesen Taten kennt, kann diese Taten wirklich voll und ganz belohnen.
Zweitens: Wir sollten nicht die Augen vor den Bestrebungen der Feinde schließen, den Koran und die Lehre des Islams zu beeinträchtigen und ihr zu schaden. Denn die Feinde wollen die Menschen vom Koran abwenden und sie von ihm fernhalten.