Strahlende Sonne über dem Weg zum Glück (14)
Die Herstellung von Einheit zwischen den Mitgliedern der Gesellschaft gehört zu der strategischen Politik von Staaten. Doch basiert diese Politik auf unterschiedlichen Einstellungen. Einige versuchen aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit eine Einheit hervorzurufen wie der Panarabismus oder Panturkismus und andere aufgrund rassistischer Ziele wie der Zionismus und der Nationalsozialismus.
Andere begründen die Einheit auf einer ideologischen Lehre wie Kommunismus und Maoismus, der durch den Zusammenschluss von Arbeitern und Bauern entstand. Anderen geht es bei der Erreichung der Einheit um militärische Ziele wie beim Nato- und Warschau Pakt, d.h. es wird ein Länderbündnis angestrebt, welches militärisch gegen rivalisierende Mächte antreten kann.
Jede Regierung ist mit verschiedenen Methoden bestrebt, entsprechend ihren Interessen und der Stabilisierung ihrer Position in der Wirtschaft und Politik international und regional eine einheitliche Front zu bilden. Eine solche Einheit wird aber nur so lange aufrechterhalten, wie die Interessen der Mitglieder der Front bewahrt werden und Konflikte ausbleiben. Sie zerbricht aber beim geringsten Streit an der Basis und kann sogar in militärische Auseinandersetzungen ausschlagen. In diesem Teil sprechen wir darüber, wie der Prophet des Islams (Gottes Segen sei auf ihm und Friede seinem Hause) die Einheit sieht.
Die Propheten Gottes planten auch wie die politischen Führer für die Herstellung von Einheit unter den Völkern ihrer Zeit. Jedoch mit dem Unterschied, dass sie damit keine nationalen, rassistischen, politischen oder wirtschaftlichen bzw. militärischen Ziele anstrebten. Vielmehr war ihr Ziel hundertprozentig religiös und menschlich. Sie stützten sich auf den Grundsatz der Zentralität Gottes, wenn sie allen Motivationen, die zu Streit und Konflikten führen, eine Ende bereiteten und durch Stärkung der Tauhid-Lehre – der Lehre von dem Einen Gott, eine wahre beständige Einheit zu erreichen suchten. In der Weltanschauung, die auf der Lehre von dem Einen Gott beruht, gibt es keinerlei Abgrenzungen wie sie die Welt der Politik vornimmt. Sondern alles nimmt die schöne Farbe der Lehre von dem Einen Gott an.
Der Erhabene Prophet des Islams war im Rahmen des Tauhid- Auftrages den alle Gottgesandten erhielten unermüdlich danach bestrebt alle Ursachen für Auseinandersetzung und Konflikt nachhaltig zu beenden, die auf falsche Auffassungen über die Rasse, Ethnie, soziale Stellung, Kultur und Politik zurückgingen. Anschließend rief er mit Hilfe des verbreiteten edlen Tauhid-Denkens eine feste Einheit hervor. Natürlich war seine Verantwortung diesbezüglich noch größer als die seiner Vorgänger. Deren Mission beschränkte sich auf die Völker, unter denen sie lebten. Aber der Prophet des Islams hatte einen universalen Auftrag und musste etwas für die Verwirklichung der internationalen Einheit und des internationalen Friedens tun. Mit anderen Worten: von Mekka und Medina aus sollte der Prophet des Islams eine göttliche Botschaft verbreiten, die für das gesamte Reich der Menschheit – die Welt – bestimmt war.
Die Bedeutung der Einheit in der Lehre der Propheten wird uns noch bewusster, wenn wir wissen, dass über ihr ein göttliches Gebot steht, und zwar die Anweisung an alle wahren Gottesanbeter, das morsche Haltetau der Mächtigen, welche mit falschen Parolen ihre Völker zur Einheit aufriefen, loszulassen und stattdessen gemeinsam nach dem festen Haltetau Gottes zu greifen und sich vor allem, was Zwietracht hervorruft, zu hüten. Im Vers 103 der Sure 3 (Ale Imran) heißt es:
„Und haltet alle fest am Seil Allahs und geht nicht auseinander!“
Gott begründet dieses Gebot im Koran damit, dass Er sagt: „…. „Er (Gott) ist euer Schutzherr. Wie trefflich ist doch der Schutzherr, und wie trefflich ist der Helfer! (siehe Sure 22 (Hadsch) Vers 78)
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Sollte der Ausgangspunkt für Einheit nicht der Glaube an die Zentralität Gottes sein, treten andere Antriebsfedern wie blinder politischer, ethnischer oder nationaler Eifer an seine Stelle und falsche Motivationen wie diese machen die Einheit von Anfang an brüchig . Um zu verhindern, dass diejenigen die auf dem wahren Weg zur Einheit sind, nicht doch in die Falle derjenigen, die auf dem Irrweg sind, gehen, erklärt Gott deutlich im Vers 153 der Sure 6 (An`am)
„Und (Er hat euch anbefohlen:) Dies ist Mein Weg, ein gerader. So folgt ihm! Und folgt nicht den (anderen nichtgöttlichen) Wegen, damit sie euch nicht von Seinem (rettenden) Weg auseinanderführen! Dies hat Er euch anbefohlen, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget!“
Wer nun nicht fest von der zentralen Stellung des Einen Gottes überzeugt ist, glaubt er könne durch Drohungen und Anreize die Menschen einander innerlich näher bringen und auf diese Weise schließlich eine beständige Einheit in der Gesellschaft hervorrufen. Doch Gott dementiert dies und spricht (im Vers 63, der Sure 8 (Anfal) zum Propheten:
„…. Wenn du alles, was auf der Erde ist, (dafür) ausgegeben hättest, hättest du ihre Herzen nicht zusammenfügen können. Aber Allah hat sie zusammengefügt. Gewiss, Er ist Allmächtig und Allweise.“
Viele Bündnisse, die auf nicht-göttlichen Motiven heraus entstanden, zerreißen schon bei der kleinsten Beanspruchung und verwandeln sich womöglich sogar in große Konflikte. D.h. zwei Staaten oder Völker, die bis gestern noch freundschaftliche Beziehungen zueinander pflegten, können sich so sehr verfeinden, dass Krieg zwischen ihnen entflammt. Doch die Einheit, die auf dem Grundsatz der Zentralität Gottes aufbaut, wird von Tag zu Tag nur noch fester und Gott schickt Seinen Segen auf sie herab.. Dazu heißt es nämlich im Koran im Vers 175 der Sure 4 (Nisa) :
„Was nun diejenigen angeht, die an Allah glauben und an Ihm (und seinem unzerreißbaren Haltetau) festhalten, so wird Er sie in Barmherzigkeit von Ihm und (göttliche) Huld eingehen lassen und sie zu Sich auf einem geraden Weg leiten.“
Der Prophet Gottes hat, inspiriert von der Einheit hervorrufende Lehre des Korans gesagt: „Die Versammlungen, der Zusammenschluss und die Einheit sind göttlicher Segen.“
(Bihar ul Anwar, Bd. 89, S. 283) und: „Die Hand Gottes begleitet die Versammlungen und die Einheit.“ (gleiche Quelle, H 1 bis 4, Seite 83)
Im Lichte der konstruktiven Lehre des Korans konnte der Prophet des Islams (S) den Feindschaften und den falschen ehrgeizigen konfliktträchtigen Bestrebungen, den Morden und Plünderungen aus der vorislamischen Zeit der Unwissenheit ein Ende bereiten und es gelang ihm, ein vereintes starkes Volk zu bilden. Durch das Brüderbündnis zwischen den Muslimen konnte er eine Gesellschaft schaffen, in der Freundschaft und Güte herrschten. In der Geschichte des Islams begegnen wir einmaligen Szenen für tiefe menschliche Beziehungen. Die Feinde haben jedoch stets versucht, und versuchen es auch heute, gezielt der Islamischen Welt durch Zwietrachtstiftung zu schaden.
Aus der Sicht des Korans und gemäß der Vorgehenswese des Propheten Gottes gibt es nur einen Weg, um diese Pläne zu vereiteln und zwar muss sich die islamische Gemeinde gegen diese heimtückischen Pläne auf zweierlei Art und Weise wappnen. Einerseits durch Festigung der Beziehungen untereinander und anders durch Beobachtung aller Aktivitäten des externen Feindes und furchtlose Bekämpfung aller Systeme, die Zwietracht stiften wollen. Gott hat die Richtlinien für die muslimischen Regierungen und Gesellschaften festgelegt und sagt im Vers 29 der Sure 48 (al Fath):
„Mohammad ist Allahs Gesandter. Und diejenigen, die mit ihm sind, sind den Ungläubigen gegenüber hart, zueinander aber barmherzig…. „
Zweifelsohne muss überall wo Zeichen der Einheit und Einmütigkeit zu sehen sind, auch die Barmherzigkeit Gottes zu spüren sein, und umgekehrt sind überall wo Konflikte und Feindschaft innerhalb der Islamischen Welt auftreten, die versteckten Hände eines Satans zu suchen, der genau weiß, dass seine üblen Pläne nicht anschlagen, wenn die Muslime miteinander vereint sind.
Deshalb versucht er mit verschiedenen Tricks und Intrigen die Islamische Welt zu zersplittern. Die Spaltungspolitik gehört zu seinen Grundstrategien.
Der Prophet des Islams (S) der die Gefahr der Zwietracht mehr als jeder anderer verspürt hat, und die Einmischung Satans (und der Menschen mit teuflischen Eigenschaften) genau kannte, hat diese Wahrheit gut dargelegt und gesagt:
„Immer wenn jemand sich von dem Korpus der Gemeinschaft trennt, dann entführt ihn Satan so wie der Wolf ein Schaf in seine Falle lockt, welches sich von der Herde getrennt hat.“ (Bihar ul Anwar 104, S. 73)
Gerade unter solchen kritischen Bedingungen wird spürbar welche entscheidende Rolle das Miteinander der Muslime und die Ablehnung gegenüber ihren Feinden spielt. Gott warnt im Vers 1 der Sure 60 (Mumtahana) wie folgt:
„O die ihr glaubt, nehmt nicht Meine Feinde und eure Feinde zu Schutzherren, indem ihr ihnen Zuneigung entgegenbringt, wo sie doch das verleugnen, was von der Wahrheit zu euch gekommen ist,…
Und Gott warnt im Vers 2 dieser Sure die Gläubigen wie folgt vor ihren Feinden:
„Wenn sie auf euch treffen, sind sie euch feind und strecken gegen euch ihre Hände und ihre Zungen zum Bösen aus. Sie möchten gern, ihr würdet ungläubig.“