Sep 08, 2017 18:42 CET

Wir führten mehrere Beweise dafür an, dass die Botschaft der Propheten aus einer überirdischen Quelle stammt. Das ist zum Beispiel daran zu sehen, dass sie das gleiche verkünden, obwohl sie unter verschiedenen Völker ausgesandt wurden. Außerdem bestätigen sie  einander.

 

 

 

Die Propheten zeichneten sich durch ihren festen Willen aus. Sie waren außerordentlich geduldig auf ihrem Weg und haben gegenüber allen Anfeindungen standgehalten. Aber gegenüber dem Unrecht schwiegen sie nicht.  

Geduld und Ausdauer bedeutet: auf dem Weg zum Ziel gegenüber allen Schwierigkeiten standhalten. Ohne diese Geduld können höhere Ziele nicht erreicht werden.

Im Vers 34 der Sure An`am (Sure 6) spricht Gott zum Propheten:

„Ja, bereits vor dir wurden Gesandte der Lüge bezichtigt. Und da ertrugen sie standhaft, dass sie der Lüge bezichtigt wurden und dass ihnen Leid zugefügt wurde, bis Unsere Hilfe zu ihnen kam…“

 

Die  Geduld ist von so großer Bedeutung, dass Gott den Propheten 19 Mal im Koran dazu aufruft. Zum Beispiel in dem Vers 35 der Sure Ahqaf ( 46) Dort heißt es unter anderem :

„Sei nun standhaft, wie diejenigen der Gesandten, die Entschlossenheit besaßen, standhaft waren; und wünsche nichts gegen sie zu beschleunigen. …“

In seinem ganzen Leben ist der Prophet des Islams ein Vorbild für  einen festen Willen und Ausdauer gewesen. Mehrmals konnte er auf  nichts mehr hoffen, aber dank seines tiefen Glaubens an den Erfolg, wurde er keinen Augenblick wankelmütig und ließ den Gedanken des Misserfolges nicht an sich heran.

Eine weitere Eigenschaft der Propheten Gottes ist ihre Entschiedenheit  und Unbeugsamkeit. Für sie  war die Wahrheit so offensichtlich, dass sie nicht die geringste Änderung an ihrer Lehre zuließen und niemals von den Grundsätzen abwichen.  Das Leben des Propheten demonstriert dies deutlich. Die Qureisch der herrschende Stamm von Mekka forderten ihn auf die Götzen anzubeten und erklärten, dann würden auch sie Gott anbeten. Wäre der Prophet ihrer Aufforderung gefolgt, hätte er mit einem der wichtigen Grundsätze der Religion gebrochen. Daher kam folgende Offenbarung zur Erwiderung dieser unangemessenen Forderung auf den Propheten herab,nämlich „

wie es im Vers 1 und 2 der Sure Kaferun (Sure  109  ) steht:

Sag: O ihr Ungläubigen,“

Ich diene nicht dem, dem ihr dient,“

 

In der islamischen Geschichtsschreibung wird davon berichtet dass einige der Bürger von Taif zum Propheten kamen und ihm einen Friedensvertrag vorschlugen. In diesem sollte verbrieft werden, dass sie nach dem Übertreten zum Islam beliebig verfahren können, zum Beispiel das Ritualgebet nicht verrichten, weiter Zinsgeschäfte betreiben und dass ihr Götzentempel noch ein Jahr stehen bleibt.  Hätte der Prophet diese Bedingungen akzeptiert, wäre es ein Verstoß  gegen die Grundsätze gewesen, mit deren Verkündigung er beauftragt war. Daher lehnte er diese Bedingungen ab und erklärte ihnen, dass er diesbezüglich keine Kompromisse mit ihnen machen kann. Hinsichtlich des Zinsgeschäftes (Riba) zitierte er für sie den Vers 278 aus der Sure 2:

O ihr, die ihr glaubt, fürchtet Allah und verzichtet auf das, was noch übrig ist an Zinsen, wenn ihr Gläubige seid.“

Und in Bezug auf den täglichen Gebetsdienst sagte er: Eine Lehre, die nicht mit dem Ritualgebet einhergeht, nützt nichts.“ (Sire Ibn Hischam…, Band 2)

In den ersten Jahren nach der Aussendung Hadhrat-e Muhammads (S)  war die Zahl der Muslime noch gering, dennoch sagte der Prophet auf einer Sitzung, zu der er die Führer seines Stammes eingeladen hatte, mit Entschlossenheit: „Meine Religion wird auf der ganzen Welt verbreitet werden und euer Wohl hängt davon ab, dass ihr meinem Aufruf folgt.“ Alle schauten sich schweigend an und gingen.

 

 Der Onkel des Propheten, Abu Talib,  ließ dem Propheten die Botschaft der Qureisch zukommen, in der es hieß: „Wir sind bereit Mohammad (s) als unseren König anzuerkennen, ihm die schönsten Mädchen Mekkas zur Gemahlin zu geben und ihn zu dem Reichsten von uns allen zu machen, vorausgesetzt, dass er von seinen Worten ablässt.“

  Der Prophet antwortete ihnen: „Bei Gott, selbst wenn sie mir die Sonne in die rechte und den Mond in die linke Hand geben, so werde ich niemals von meinem Aufruf ablassen.“

 

Alle Propheten haben zur Erfüllung ihrer Aufgabe die geeigneten Mittel genutzt, wie Vorkehrungen und Weitsicht, Planung und Beratung, Geduld und Standhaftigkeit, aber sie waren sich dabei auch darüber im Klaren, dass die Wirkung dieser Faktoren alle von dem Willen Gottes, des Allmächtigen abhängt. Daher leuchtet noch ein anderer Faktor in ihrem Leben auf, und zwar das Vertrauen in Gott (Tawakul).   Gottvertrauen bedeutet, Gott alle Angelegenheiten anvertrauen, natürlich nicht in dem Sinne, dass wir die Mittel, die uns zur Verfügung stehen, außer Acht lassen, selber nichts unternehmen und nur auf die Hilfe aus dem Verborgenen warten.  Diese Interpretation des Gottvertrauens  steht im Widerspruch zu der weisen Tradition Gottes.  Es  ist Gottes Wille, dass die Veränderungen und Ereignisse auf der Welt  aufgrund der entsprechenden Ursachen und Mittel zustande kommen und daher widerspricht deren Nicht-Beachtung dem göttlichen Willen.  Die Propheten haben also sowohl Vorkehrungen getroffen, geplant und sich angestrengt und die üblichen Mittel eingesetzt, als auch dass sie auf Gott vertraut haben.

                                 

 

Über die früheren Propheten heißt es, dass Prophet Noah unablässig seinem Volk die Zeichen Gottes vor Augen hielt, damit sie den Weg der Rechtleitung betreten. Aber als er sah, dass sie widerspenstig und eigensinnig bleiben und Verschwörungen anzetteln, warnte er sie.  Im Vers 71 der Sure Yunus (10) heißt es, dass er sagte  „O mein Volk, wenn euch mein Stand (unter euch) und meine Ermahnung mit Allahs Zeichen schwer ankommt, so (unternehmt gegen mich, was ihr nur könnt, und wisset ) ich verlasse mich auf Allah….“ 

Das Vertrauen auf Gott, den Schöpfer der Welten, gehörte zu den Richtlinien aller Propheten.

Der Koran hat über die verschiedenen Propheten berichtet, die zur Rechtleitung ihrer Völker ausgeschickt worden sind und hat gemahnt, dass deren Völker sie der Lüge bezichtigten und sich unter dem Argument, sie würden sie von dem Weg ihrer Vorfahren abbringen,  von ihnen abwandten. Aber die Propheten haben sich bei der Verkündigung des Glaubens an den Einen Gott, auf ihr Gottvertrauen gestützt. Sie sagten wie es im Vers 12 der Sure Ibrahim heißt:

„Warum sollten wir uns nicht auf Allah verlassen, wo Er uns doch unsere Wege zum Wohl  geleitet hat? Wir werden das, was ihr uns an Leid zufügt, ganz gewiss geduldig ertragen, und auf Allah sollen sich diejenigen verlassen, die sich (auf jemanden) verlassen (wollen).“

Ein klares Merkmal der Propheten Gottes ist ihre unvermischte Aufrichtigkeit (Ichlas). Ihr einziges Ziel ist die Rechtleitung der Menschen in Richtung Gott.  Für ihre bedeutende Aufgabe verlangen sie von niemandem einen Lohn.  In der Sure Schuara  ( 26  ) wird aus dem Leben mehrerer Propheten berichtet.  Jeder dieser Propheten hat entsprechend der Schwierigkeiten der Gesellschaft, in der er lebte, eine besondere Botschaft für sein Volk überbracht.  Im Wesentlichen stimmten ihre Botschaften überein und sie alle,  wie Noah, Hud, Salih und Schuaib haben gesagt, dass sie von ihrem Volk keinen Lohn erwarten, sondern nur von dem Schöpfer der Welt.

Auch der Prophet des Islams erwartete keinen Lohn von den Menschen  und erwartete nur, dass sie selber den Weg Gottes wählen. In der Sure Furqan (   25 ) steht im Vers 57 diesbezüglich dass der Prophet angewiesen wird zu sagen:

„Sag: Ich verlange von euch (für mich selbst) keinen Lohn dafür. Bis darauf, dass jeder der will, einen Weg zu seinem Herrn einschlägt (das ist mein Lohn).“ 

In einer anderen Sure , der Sure Schura (42)  hat der Prophet aber auch im Vers 23 gesagt, dass er als Lohn nur die Freundschaft zu den Angehörigen seines Prophetenhauses (Ahl-i Bait) erwartet.

Zweifelsohne ist die Freundschaft zu den Edlen aus der Familie des Propheten, die Unfehlbaren Imame nämlich, das Geheimnis für die Fortsetzung des Weges Gottes.

Die Propheten Gottes haben also alle in aufrichtiger Absicht die Menschen zur Wahrheit und Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit aufgerufen.