Wir und unsere Hörer- Teil 130
Hörerpostsendung am 24.September 2017 - Bismillaher rahmaner rahim - Der Herbst hat begonnen und bei uns hier in Iran damit auch wieder das neue Schuljahr und das Wintersemester an den Universitäten. In diesem Jahr fiel auch der Beginn des Moharram auf den Herbstbeginn. Der Monat Moharram ist der Beginn des arabisch-islamischen Kalenderjahres. Im schiitischen Iran ist dieser Monat der Trauermonat, wegen der Ereignisse um Imam Hussein in Kerbela. Sie hören davon in unseren Sendungen.
Die Musik wird in diesem Zeitraum den historischen Ereignissen entsprechend generell ruhig und getragen sein, auch in unsrer Hörerpostsendung.
Bei Ihnen in Deutschland ist heute der große Tag der Bundestagswahl gewesen, und die Türen der Wahllokale sind jetzt wohl schon geschlossen. In wenigen Stunden wird das Wahlergebnis feststehen, die ersten Hochrechnungen sind aber sicher schon bald in Umlauf. Ob Sie es denn heute dann überhaupt noch vor dem Weltempfänger aushalten? Vielleicht fahren Sie ja zweigleisig? Also mit einem Ohr am Radio und mit den Augen und dem anderen Ohr am Fernsehgerät?
Wir lassen deshalb aber die Hörerpostsendung nicht ausfallen und geben gerne etwas von der bei uns eingetroffenen Hörerpost wieder. Für alle die nicht dabei sind, gibt ja auf jeden Fall auch unseren Internetservice und das Archiv zum Nachhören.
Einer von Ihnen hat schon angekündigt, dass er diesen Sonntag nicht dabei ist. Wir lesen gleich seine Mail vor, damit auch Sie erfahren warum er verhindert ist, und was er zu einem weiteren Top-Thema bei uns zu sagen hat.
Hier ist nun die Mail vom lieben Werner Schubert aus Grafing, den wir eigentlich auch schon ein wenig vermisst hatten:
„Hallo nach Teheran,
könnte schon langsam mal wieder Zeit werden, dass ich mich melde. Zuerst mal herzlichen Dank für die Grüße zu meinem Geburtstag, natürlich auch an Bernd Seiser, der ja niemanden vergisst...
Ich sollte eigentlich auch noch einen Beitrag zum Jubiläum der deutschen Sendungen loswerden, aber das Jahr ist ja noch etwas länger, der Beitrag kommt noch, versprochen! Aber den Rekord - der wohl noch bei Volker Willschrey liegt - kann ich ohnehin nicht brechen, höre ich doch erst seit 1980 zu.
Zu meiner heutigen Mail hat mich eigentlich das Thema "Hörerpost vor dem Mikrofon?" veranlasst. Ich bin auch der Meinung, dass Programme mit Hörerzuschriften die beliebtesten Rubriken auf der Kurzwelle sind, zeigen sie doch, dass Rundfunk keine Einbahnstraße ist. Somit gehören die Briefe und Mails natürlich ins Programm.
Wenn man mal wirklich etwas persönliches oder dergleichen schreibt, kann man ja jederzeit darum bitten dies nicht mit in die Sendung aufzunehmen. Das mache ich - wenn auch selten - auch schon mal und darauf wird auch immer Rücksicht genommen.
Ein anderes Anliegen von Bernd Seiser ist ja die Sendezeit. Ich finde die Lösung sehr gut, das Musikstück an das Ende von "Wir und unsere Hörer" zu verlegen. Dann kann ich noch rechtzeitig umschalten um den Funkbriefkasten von Radio Rumänien International zu hören.
Nächsten Sonntag werde ich mal am Abend nicht zuhören können, der Grund ist die Bundestagswahl. Allerdings nicht in der Form, dass ich jetzt den ganzen Abend vor dem Fernseher zu finden bin. Nein, ich bin wie meistens, selbst als Wahlhelfer im Einsatz und verbringe somit den halben Tag im Gymnasium, wo bei uns in Grafing abgestimmt werden kann. Die Auszählung wird sicher bis nach acht Uhr dauern, weil es ja zwei Kreuzchen gibt und dann noch alles ordungsgemäß abgeschlossen werden muss. Aber natürlich höre ich die Hörerpostsprogramme des Tages im Internet nach - sowohl die aus Bukarest als auch die aus Teheran.
Bei mir gibt es immer was zu erzählen, aber das kommt dann in meiner nächsten Mail.
Für heute erst mal schöne Grüße aus Oberbayern, auch an Frau Zangeneh, von
Werner Schubert mit Molly und Speedy“
Das ist schön Herr Schubert, dass Sie uns nicht vergessen haben. Wir freuen uns schon auf Ihren Beitrag zum Jubiläumsjahr und danken für die Unterstützung der Hörerpostsendung.
Heute haben wir zunächst noch weitere Zuschriften zum Thema „Hörerpost vors Mikrofon“, die eine erreichte uns über Bernd Seiser, denn die Mail die uns Reinhard Schumann schickte hatte irgendwie Probleme bei uns anzukommen. Dabei hatten wir doch kurz zuvor erst von Herrn Schuhmann Empfangsberichte bekommen. Also er schrieb:
„Zur Hörerpost vors Mikrofon und zum Brief von Bernd Seiser bin ich als DXER der gleichen Meinung. Die Empfangsberichte aus den verschiedensten Ländern, das ist richtig schön.
Wer nicht daran teilnehmen möchte, soll es schreiben !
Ich mache auch Wellenwanderungen auf der Kurzwelle und das ist immer sehr spannend.
Herzliche Grüße Reinhard Schumann“
Vielen Dank Herrr Schumann, das Problem mit der Mailzustellung war hoffentlich nur vorübergehend, auf jeden Fall sollten Sie auch immer unsere zweite Mailadresse mitbenutzen. Wir werden sie Ihnen nochmals mitteilen.
Der Meinung von Bernd Seiser und Reinhard Schumann hat sich auch unser Hörerfreund Siegbert Gerhard angeschlossen:
„Liebe Freunde vom IRIB-Funk in Deutsch,
selbstverständlich gehört die bei IRIB eingehende Hörerpost vor das Mikrofon.
Der Hörer mit der gegenteiligen Meinung wollte vermutlich nur provozieren und testen, wieviele Hörer darauf reagieren werden. Bernd Seiser aus Ottenau hatte am schnellsten reagiert und nun will auch ich und vermutlich zahlreiche weitere Hörer einstimmen.
Die Hörerpostsendung "Wir und unsere Hörer" ist das wichtigste Bindeglied zwischen IRIB und seinen Hörern. Es ist auch zugleich Sprachrohr der Hörer und Spiegelbild von Anregungen, Kommentaren, Eindrücken, Fragen und vieles mehr.
Die absolute Mehrzahl der IRIB-Hörer legt sicher, wie ich auch, grossen Wert auf den IRIB-Hörerbriefkasten.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele Zuschriften und sende Ihnen herzliche Grüsse aus Frankfurt am Main.
Siegbert Gerhard“
Lieber Herr Gerhard, wir sagen auch Ihnen vielen Dank für die Rückmeldung zu diesem Thema.
Ebenso lies es sich unser Hörerfreund Volker Willschrey nicht nehmen etwas zu dieser Sache zu schreiben:
„Liebe Freunde in Teheran,
Unbedingt noch etwas zum Thema „Vorlesen der Hörerpost in der Briefkastensendung“: ich bin mit dem Hörer, der sich dazu negativ ausgesprochen hat, absolut nicht einverstanden. Das Besondere an unserem schönen Hobby ist doch, dass es keine Einbahnstraße in der Kommunikation gibt sondern ein gegenseitiger Gedankenaustausch und ein gegenseitiges Mitwirken am Programm.
Und was noch viel wichtiger ist, nicht nur die Kommunikation mit dem Sender, sondern auch zwischen den Hörerfreunden untereinander. Das stärkt die Bindung zum Sender und auch zwischen den Dxern und festigt die Hörerfamilie, und ist damit ein wichtiger Bestandteil, dass die Station auch in Zukunft weiter gehört wird und fortbesteht.
Nur wer sich mit anderen verständigt und mit Ihnen diskutiert, kann sich weiter bilden und verliert die Scheuklappen.
Also bitte unbedingt so weitermachen wie bisher! Danke.
Liebe Grüße Volker Willschrey“
Danke lieber Herr Willschrey, Sie und die anderen Absender der vorgelesenen Mails sind langjährige Hörerfreunde unserer Sendungen und Sie haben uns deutlich gezeigt wie es weitergehen soll, dafür sind wir Ihnen allen dankbar.
Aber auch die nächste Mail zu diesem Thema wollen wir noch vorlesen, denn darin sind noch andere Aspekte enthalten, die es zu diskutieren gilt. Sie kommt von einem weiteren kompetenten Hörerfreund, nämlich Michael Lindner :
„Liebe Freunde in der deutschen Redaktion von IRIB!
Aus aktuellem Anlass möchte ich mich heute wieder einmal per Mail bei Ihnen melden. Anlass dazu gibt mir die Meinung eines nicht genannten IRIB-Hörers, dass Hörerpost nicht vors Mikrophon gehört. Für mich ist eine solche Meinung vollkommen unverständlich, sind es doch gerade die Hörerrubriken der einzelnen internationalen Radiostationen, die eine Brücke der Freundschaft zwischen Hörer und Station ermöglichen. Hörerpostsendungen sind akustische Feedbacks, welche gezielt auf Hörerwünsche, Meinungen und Kritiken eingehen. Lebendiger und hautnaher kann man eine Radiosendung nicht gestalten. Der nicht genannte Hörer sollte unbedingt seine etwas „verkorkste“ Meinung überdenken. Wenn Hörerpost nicht vors Mikrophon gehört, dann hätten wohl die meisten Auslandsdienste ihre deutschsprachigen Programme schon eingestellt, da es gerade diese Sendungen sind, die man als „Rückgrat“ eines jeden Auslandsdienstes bezeichnen kann. Die Lösung ist doch ganz einfach. Wer nicht genannt werden will, der sollte das mit einem entsprechenden Vermerk der Station deutlich machen.
Und weiter mit Michael Lindners Mail:
Nun zu der Neuerung, das iranische Musikstück erst am Ende der Hörerpostsendung zu bringen. Das ist wirklich eine gute Idee, da die meisten Hörerfreunde tatsächlich sonntags die Sendung nicht bis zum Schluss hören. Dass liegt daran, dass auf die Stimme Indonesiens umgeschaltet wird bzw. das TV Programm lockt. Insofern ist diese Entscheidung richtig und als großes Entgegenkommen seitens IRIB zu sehen. Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Nun aber einige grundsätzliche Gedanken zu Musikeinspielungen. Ich bin der Meinung, dass auf längere Musikstücke in der eh schon kurzen Sendezeit gänzlich verzichtet werden sollte, zu Gunsten der Wortbeiträge. Natürlich sollte man zwischen den Wortbeiträgen zur Auflockerung einige Takte Musik spielen, aber eben keine längeren Musikstücke. Diese gehören in eine spezielle Musikrubrik, wo dann der Hörer die Möglichkeit hat, sich an der vollen Länge der betreffenden Musik zu erfreuen. Wem dann die iranische Musik doch zu wenig ist, der hat in der Regel einige Möglichkeiten, iranische Musik 24 Stunden lang zu hören, z. B. mit einem Internetradio. Natürlich ist ein Internetanschluss vorausgesetzt, den aber die meisten Kurzwellenfreunde so oder so besitzen. Soweit also meine Gedanken. Sie können meine Ausführungen in Ihrer Sendung zur Diskussion stellen, meine Erlaubnis dazu erteile ich Ihnen hiermit. Nur mit Ehrlichkeit und Offenheit ist ein konstruktiver Meinungsaustausch möglich.
In Sinne der Freundschaft, Michael Lindner!“
Danke auch an Sie lieber Herr Lindner für Ihre Stellungnahmen zu den verschiedenen Themen.
Also die Hörerpost kommt bei uns nun auch weiter vors Mikrofon, da haben wir jetzt keine Zweifel mehr nach all den netten Zuschriften. Aber mit dem Musikstück sind wir nun noch im Unklaren. Vielleicht könnten sich auch dazu noch einige Hörerfreunde äußern. Heute werden wir aber wieder am Ende der Sendung ein Musikstück spielen.
Nicht nur der Herbst und der Moharram haben am 21. bzw. 22. September begonnen, sondern auch der ‚Internationale Tag des Friedens‘ war am 21. September. Die UNO hat diesen Tag 1981 ausgerufen.
Das die Weltlage derzeit alles andere als besonders friedlich ist, zeigen uns tagtäglich die Nachrichten und auch unsere Hörerfreunde reagieren darauf.
Hier zunächst ein Ausschnitt aus einer weiteren Mail von Michael Lindner:
„Die internationale Weltlage bereitet mir riesige Sorgen. Der Konflikt zwischen Nordkorea und den USA ist total explosiv. Dazu noch der verrückte Trump, dem ich nicht über den Weg traue. Hoffentlich schaffen es die Großmächte, mit Nordkorea in friedenserhaltende Gespräche zu kommen. Die Menschheit braucht keinen 3. Weltkrieg und schon gar keine nukleare Katastrophe. Gott möge uns beschützen!
Alles Liebe aus Gera“
Die Besorgnisse Herrn Lindners teilen sicher die meisten von uns und unseren Hörerfreunden und mit dem US-Präsidenten haben sie auch noch „ein Hühnchen zu rupfen“, wie z.B. die Kuhns in Hamburg:
„Sehr geehrte Damen und Herren von der deutschen Redaktion,
hier unsere Meinung:
Das nicht respektierte Atomabkommen der USA gegenüber dem Iran - wie kann ein US-Präsident Trump so ungezogen auf bestehende Verträge reagieren? Ungezogen sagt man zu einem Kind wenn es trotzig und frech zu den Eltern ist. Leider haben wir auf der Welt zu viele Politiker die ihr Amt nicht verstehen und zur Selbstdarstellung neigen! Unser Außenminister Gabriel hat in dieser Atomfrage schon die USA kritisiert. Glücklicherweise haben Deutschland und Europa eine andere Meinung, als der Herr Trump uns vorleben will!Präsident Rohani hat ruhig und besonnen reagiert und seinen Standpunkt dargestellt. Die USA zählen den Iran immer zu der Achse des Bösen, sie sollten vielleicht mal vor der eigenen Haustür suchen. Frage: Wer ist denn nun der Böse ?
Mit den besten Grüßen aus Hamburg Horst und Monika Kuhn“
Ganz toll liebe Kuhns in Hamburg, dass Sie ihre Meinung geäußert haben und weiter so aktiv bei uns dabei sind. Vielen Dank.
Aktiv dabei ist auch immer wieder unser Hörerfreund Andreas Pawelczyk aus Mannheim. Sein Beitrag von Anfang September zeigt, dass das was Michael Lindner gesagt hat zutrifft: Wir brauchen keinen 3. Weltkrieg.
Hier nun der Beitrag aus Mannheim:
„Guten Tag werte Redaktion von "Wir und unsere Hörer“,
hoch interessant fand ich Ihr "Tagesthema" vom 27.August. Es ging dabei um die Forderungen für Reparationszahlungen der Polen. Da hatte sich auch dazu der Verteidigungsminister Polens geäußert. Dass diese Forderungen der Polen aufgekommen sind, hat auch seinen guten Grund. Berechtigt sind sie schon allemal.
Was war hier die Vorgeschichte? Die Nazideutschen überfielen am 1. September 1939 das Land Polen und lösten damit den zweiten brutalen Weltkrieg aus. Das Land Polen hatte hier auch Morde an Priestern zu erleiden. Unfaßbar so etwas. Die Polen wurden bis zu ihrer Befreiung wie Minderwertige behandelt und dies im deutschen Größenwahn. Nach mehreren Jahren Okkupationszeit war Polen total zerstört und es waren 6 Millionen Polen ermordet worden, auch in Konzentrationslagern. Nach dem Kriege mußte Polen mit großen Opfern mühevoll wieder in der kommunistischen Zeit aufgebaut werden. – Das mußte alles nicht sein.
Dies zu erwähnen sehe ich als einen Beitrag zur Völker-verständigung an, denn die vielen Opfer wollen erwähnt und nicht verschwiegen werden. Mir kommen die Tränen bei diesem netten Volk. Entschuldigen möchte ich mich bei den Polen auch. Noch ist Polen nicht verloren!
In diesem Sinne alles Beste nach Teheran von Andreas Pawelczyk, Mannheim“
Vielen Dank lieber Herr Pawelczyk für Ihren Beitrag, der uns alle an die unheilvolle Geschichte erinnert und wir wünschen, dass die sich nicht wiederholen wird.
Passend zum Herbstbeginn bringen wir heute nun zum Ausklang der Hörerpostsendung das Musikstück ‚Paeiz injast‘ – „Der Herbst ist da“. Es wird von Masoud Emami gesungen.
Bis zum nächsten Sonntag wünschen wir eine gute Zeit und Khoda hafez – Gott schütze Sie.