Sep 28, 2017 06:58 CET

Wir beenden die Besprechung der Sure 34, Sure Saba, mit ihren letzten  Versen 48 bis 54.

 (34: 48- 54)

 

In den Versen 48 und 49 heißt es:

 

قُلْ إِنَّ رَبِّي يَقْذِفُ بِالْحَقِّ عَلَّامُ الْغُيُوبِ
„Sag: Mein Herr kommt mit der Wahrheit (auf die Herzen) (Er,) der Allwisser der verborgenen Dinge (und ihrer Geheimnisse)“ (34: 48)

 

قُلْ جَاءَ الْحَقُّ وَمَا يُبْدِئُ الْبَاطِلُ وَمَا يُعِيدُ

„Sag: Die Wahrheit ist gekommen. Das Falsche kann weder (etwas) neu von Anfang an machen noch es wiederholen.“ (34: 49)

 

Während die vorherigen Verse die Aussendung des Propheten des Islams bestätigen, weist Gott in diesen Versen darauf hin, dass Er über den Menschen vollkommen im Bilde ist.  Gott weiß also auch, wer geeignet ist, die göttliche Offenbarung zu empfangen. Er hat Prophet Mohammad (Gottes Segen sei auf ihm und Friede seinem Hause)  zu Seinem Gesandten gewählt und die göttlichen Zeichen, die alle auf Recht und Wahrheit beruhen, auf sein Herz herabgeschickt, damit er sie den Menschen verkündet.

Der Prophet kam unter die Menschen und erfüllte seinen göttlichen Auftrag. Er teilte den Menschen die Wahrheit mit. Durch die Wahrheit wurde klar, dass alles andere außer der Aufruf des Propheten,  nicht richtig ist und keines von dem,  was den Menschen als Teilhaber Gottes oder anstatt von Gott  vorgestellt wurde, Macht besitzt etwas zu erschaffen, noch unvergänglich ist.  Es ist natürlich klar, dass das Falsche sein Unwesen getrieben hat, solange die Wahrheit noch nicht allen Menschen erschienen war, und dass es versucht, hat Macht und Beständigkeit  zu demonstrieren. Aber die Zeit  der Lüge ist knapp bemessen. Das Falsche geht schneller als erwartet, zugrunde.

Wir lernen:

Erstens: Gott ist Recht und Wahrheit, und alles was von Ihm kommt, ist wahr. Das Kriterium zur Unterscheidung von Wahrheit und Unwahrheit, sind daher das göttliche Wort und das göttliche Tun.

Zweitens: Die Wahrheit siegt über die Lüge. Insgesamt gesehen kann die Unwahrheit nichts erreichen.

Drittens:  Beginn und Ende der Welt liegen in Gottes Hand. Zwischen Beginn und Ende wird das Falsche aktiv, aber es verfliegt wie der Schaum auf den Wellen.

                          

Wir wenden uns dem Vers 50 der Sure Saba zu:

 

قُلْ إِن ضَلَلْتُ فَإِنَّمَا أَضِلُّ عَلَىٰ نَفْسِي ۖ وَإِنِ اهْتَدَيْتُ فَبِمَا يُوحِي إِلَيَّ رَبِّي ۚ إِنَّهُ سَمِيعٌ قَرِيبٌ 
„Sag: Wenn ich irregehe, gehe ich nur zu meinem eigenen Nachteil irre, und wenn ich rechtgeleitet bin, so ist es durch das, was mir mein Herr (als Offenbarung) eingibt. Gewiss, Er ist Allhörend und nahe.“ (34: 50)

 

In diesem Vers weist Gott Seinen Gesandten an zu verkünden,  dass er nur durch die göttliche Offenbarung rechtgeleitet wurde und ohne diese Rechtleitung wie die anderen auf den Irrweg geraten wäre.

Natürlich ist auch der Verstand  für uns Menschen ein Wegweiser. Doch wäre die göttliche Offenbarung nicht, so würde  auch der Verstand uns  oftmals bei der Wahl zwischen Wahrheit und Unwahrheit zu Fehlern verleiten und wir würden auf dem Irrweg bleiben.

 

Wir können uns merken:

Erstens:  Die Folgen des Irrtums und die Vorteile der Rechtleitung kommen erst auf den Menschen selber zurück bzw. erst ihm selber zugute, und dann erst betreffen sie andere.

Zweitens: Gott, der den Menschen erschaffen hat,  ist über seine Befindlichkeiten und seine Bedürfnisse im Bilde. Er ist Seinen Geschöpfen nahe.

 

In den nächsten beiden  Versen der Sure Saba, Verse 51 und 52, steht nun wie folgt:

 

وَلَوْ تَرَىٰ إِذْ فَزِعُوا فَلَا فَوْتَ وَأُخِذُوا مِن مَّكَانٍ قَرِيبٍ 

 „Könntest du nur sehen, wenn sie (die Gottesleugner und Gottverleumder) erschrecken! – Da gibt es kein Entrinnen –, und sie werden von einem nahen Ort aus weggenommen“ (34: 51)

 

وَقَالُوا آمَنَّا بِهِ وَأَنَّىٰ لَهُمُ التَّنَاوُشُ مِن مَّكَانٍ بَعِيدٍ

„Und sie sagen: `Wir glauben daran.` Aber wie könnten sie (den Glauben) von einem fernen Ort aus erlangen,“ (34: 52)

 

In diesen zwei Versen und den darauffolgenden beiden Abschlussversen der Sure Saba  teilt Gott Seinem Propheten und den Gläubigen mit, was die Leugner des Korans und des Jüngsten Tages, die nicht die Wahrheit akzeptieren wollten, einmal erwartet. An jenem  Tag werden sie laut schreien und jammern, aber es nützt nichts mehr. Sie werden sich sogar zum Glauben bekennen, aber da ein Glaube ohne gläubiges Handeln nichts wert ist, nützt es nichts, wenn er erst beim Anblick der Strafe am Jüngsten Tag bekundet wird. Der Mensch soll aus freien Stücken und aufgrund von Wissen glauben, und nicht aufgrund von Angst und in einer Zwangssituation.

Weder im Leben noch im Jenseits kann ein Übeltäter vor der Macht Gottes fliehen. Genauso wie Gott nahe ist, so ist auch Seine Liebe zu den rechtschaffenen Dienern und der Zorn auf die sündigen Menschengeschöpfe nahe.

                    

Wir können uns merken:

Erstens: Die reuevolle Umkehr und Abkehr von abwegigem Denken und Tun ist nur im Diesseits möglich. Im Jenseits besteht keine Möglichkeit mehr zur Rückkehr.

Zweitens: Jeder Gott-Ungläubige wird angesichts der drohenden Strafe sich zum Glauben bekennen. Aber nur ein bewusster, selbst gewählter Glaube ist etwas wert, ein Glaube, der in der Not und aufgrund von Angst und Zwängen geschieht jedoch nicht.

Drittens: Gottes Strafe ist nicht fern. Immer wenn Gott es will – an jedem Ort und zu jeder Zeit  - kann sie von Ihm   geltend gemacht werden.

 

Die Sure 34, Sure Saba, schließt mit folgenden zwei Versen 53 und 54:

 

وَقَدْ كَفَرُوا بِهِ مِن قَبْلُ ۖ وَيَقْذِفُونَ بِالْغَيْبِ مِن مَّكَانٍ بَعِيدٍ 

 „wo sie ihn doch zuvor verleugnet haben? Und sie schleuderten (Vermutungen) auf das Verborgene von einem fernen Ort aus.“ (34: 53)

 

وَحِيلَ بَيْنَهُمْ وَبَيْنَ مَا يَشْتَهُونَ كَمَا فُعِلَ بِأَشْيَاعِهِم مِّن قَبْلُ ۚ إِنَّهُمْ كَانُوا فِي شَكٍّ مُّرِيبٍ

„Und es wird eine Trennung vorgenommen zwischen ihnen und dem, was sie begehren, so wie es zuvor mit ihresgleichen gemacht wurde; sie waren ja in starkem Zweifel.“ (34: 54)

 

In Fortführung der Verse 51 und 52  heißt es nun im Vers 53: Die Leute, die sich erst am Jüngsten Tag angesichts der göttlichen Strafe zum Glauben bekennen, haben auf Erden die Wahrheit des Korans und die Aussendung des Propheten geleugnet. Sie habe haltlose Vermutungen über das Verborgene angestellt und die wahre Herkunft des Daseins und das Jenseits geleugnet. Den Propheten haben sie bezichtigt, er sei nicht bei Sinnen oder er sei ein Magier und sie waren nicht bereit, über seine Worte und sein Verhalten nachzudenken.

Es liegt auf der Hand, dass die Leugner des Jüngsten Gerichts und Jenseits im Leben als erstes an die Erfüllung ihrer  eigenen Wünsche und Neigungen und die Freuden des Lebens gedacht haben und deshalb nicht auf die Mahnungen der Propheten hören wollten. Aber sie wünschten sich Vergängliches und der Tod hat zwischen ihnen und ihren Wünschen getrennt.  Genauso wenig konnten vor ihnen andere Ungläubige und Leugner des Jenseits an viele ihrer Wünsche gelangen und haben unglücklich die Welt verlassen.

Zum Schluss des letzten Verses der Sure Saba nennt Gott die Ursache für alle diese Probleme und zwar besteht sie in unangemessenen Zweifeln.  Zweifel sind eigentlich eine natürliche Sache und sie tauchen für den Menschen bei verschiedenen Angelegenheiten auf. Doch der Mensch soll Glaubenszweifel mit Hilfe seiner geistigen Kräfte überwinden, damit er an die Gewissheit gelangt.  Gott akzeptiert es nicht als Entschuldigung, wenn jemand sagt: Ich hatte Zweifel daran, dass dieser Mensch der Prophet Gottes ist und dass es sich bei dem, was er verkündete, um himmlische Offenbarung handelt. Der Mensch kann ja durch Nachdenken weiterkommen und sich von der Skepsis befreien.

                  

Wir möchten noch wie folgt sagen:

Erstens:  Unglauben und Leugnung des Ursprungs und der Rückkehr zu Gott beruhen auf reiner  Vermutung und lassen sich nicht durch Wissen oder Logik untermauern. Sie sind wie einen Pfeil, den man ins ungewisse Dunkel  abschießt.

Zweitens: Die Vergnügen des Lebens sind vergänglich. Lasst uns für die unvergänglichen Freuden im Jenseits planen.

Drittens: Wir sollten ein für alle Mal klarstehen, wie wir zu der Wahrheit des Korans und des Jenseits stehen und nicht bis ans Lebensende in Zweifel und Skepsis verbringen, denn dies hat einen gewaltigen Schaden zur Folge.