Oct 09, 2017 04:50 CET

Wir wollen das Thema „Wunder“ der Propheten wieder aufgreifen.  Die Wunder der Propheten weisen auf übernatürliche Beziehungen hin.  Die Propheten vollbringen sie,  weil Gott, der alles auf der Welt erschaffen und in ihr eine Ordnung gelten ließ,  es will.

  

 

Wir sagten beim letzten Mal dass sich Wunder nicht einüben und erlernen lassen. Die Propheten brauchen keinen Lehrmeister um Wunder zu vollbringen. Wunder sind nicht erlernbar und deshalb kann auch niemand das Gleiche vollbringen, selbst wenn er die modernste  Technologie anwendet und noch so viel übt.

Bei Wundern geschieht etwas Einmaliges und wenn die Menschen Wunder sehen, wird ihnen klar, dass kein Mensch diese von sich aus vollbringen kann. Wunder beweisen vielmehr, dass zwischen dem, der sich als Prophet Gottes vorstellt und der göttlichen Offenbarung und dem Schöpfer der Welt eine Beziehung besteht.  Es folgen nun noch weitere Erklärungen und Überlegungen zum Thema „Wunder“.

 

                                        

Einer der Beweise für die Aussendung eines wahrhaften Propheten sind also  Wunder. Ein Wunder ist ein Werk, welches über den Rahmen der allgemeinen  natürlichen Gesetze  hinausgeht. Dennoch ist es nicht etwas, was überhaupt nicht denkbar wäre. 

 

Nicht denkbar ist zum Beispiel, dass an einem Ort gleichzeitig Tag und Nacht herrschen  oder dass 2 plus 2 gleich 5 ergibt.  Dies ist rational nicht möglich.

Ein Wunder ist zwar etwas Außergewöhnliches und Einmaliges aber dennoch ist es mit der Vernunft vereinbar. Denn Gott tut nichts was irrational wäre.  Ein Wunder verstößt nicht gegen das Gesetz der Kausalität, nämlich das Gesetz, dass alles Folge einer Ursache ist. Wunder widersprechen nicht dieser Schöpfungstradition  Gottes.

Gott der Allwissende und Allmächtige hat die Welt mit ihrer Größe auf dem System von Ursache und Folge aufgebaut  und Er herrscht über das ganze Dasein. Also ist er auch fähig, aufgrund einer Kette von Ursachen,  die uns unbekannt sind, Wunder zu realisieren.  Daher vermag die menschliche Wissenschaft auch nicht diese Wunder zu erklären.  Wegen der Grenzen, die dem Menschen hinsichtlich der Erschließung und des Verstehens der Wahrheit gesetzt sind,  ist es möglich,  dass er niemals die Ursachen und Faktoren, die bei einigen Wundern mitwirken, aufdecken können wird.  Aber dennoch ist nicht anzunehmen, dass  diese ihm unbekannten Ursachen, außerhalb des Wirkungsbereiches des Kausalitätsgesetzes liegen.

 

                   

Wir haben uns im Leben daran gewöhnt, dass alles den üblichen Verlauf nimmt.  Wir wissen zum Beispiel, dass eine junge Schlange bei der Geburt klein ist und danach allmählich heranwächst, und dass  Grundwasser durch Anlegen eines Brunnens oder durch unterirdische Wasserkanäle an die Oberfläche geholt werden muss oder dass Krankheiten durch Arznei und besondere medizinischen Pflege  geheilt werden.  Aber wir haben auf die gewohnte Art und auch nicht beim Einsatz modernster Technologie niemals erlebt, dass ein trockenes Stück Holz in einer Sekunde in eine große Schlange verwandelt wird  und dass wenn jemand auf einen Felsen mit dem Stab schlägt, sogleich mehrere Quellen daraus hervorquellen, oder dass durch Bestreichen eines Kranken mit der Hand, dieser plötzlich geheilt wird.

Aber all dies ist auf der Welt passiert und es waren Wunder, die Propheten wie Moses und Jesus (gegrüßet seien sie) vollbrachten.  Uns ist das Geheimnis dieser Werke unbekannt.

Wäre ihre Ursache klar, wären es auch keine Wunder mehr, denn es würde sich nicht mehr um etwas handelt,  was von dem  normalen Verlauf der Dinge, den wir gewohnt sind, abweicht.  

 

Zur besseren Veranschaulichung sollten wir ein Beispiel anführen:

Dier Eroberung des Weltraumes und die Landung auf dem Mond ist rational gesehen möglich. So gelang es der Menschheit nach vielen Jahrhunderten sich diesen alten Wunsch zu erfüllen und den Mond zu erobern.  Dies war aber erst dank der gemeinsamen Bemühungen von Hunderten von Physikern, Technikern und Experten in der Raumfahrt  möglich.  Dieser große Erfolg wird aber dennoch nicht als „Wunder“ betrachtet, denn  es war das wertvolle Ergebnis  welches die Wissenschaftler aufgrund bekannter Ursachen und wissenschaftlicher Mittel die ihnen zur Verfügung standen, erzielten. Auch hätte jeder andere Wissenschaftler, wenn er die nötigen Mittel und das nötigen Fachwissen dazu gehabt hätte,  das gleiche Ergebnis erzielen können.

Erst wenn  der Mensch ohne diese Mittel und ohne komplizierte wissenschaftliche Anstrengungen und nur  aufgrund eines Entschlusses in den Himmel fliegen kann, sprechen wir von einem Wunder. 

Dabei ist im Grunde in beiden Fällen das gleiche geschehen – d.h. der Mensch hat das All betreten. Aber  in dem einen Fall sind die üblichen Mittel der Wissenschaft eingesetzt worden  und in dem anderen hat eine Reihe von unsichtbaren Faktoren mitgewirkt, über die die Menschheit nichts weiß.

 

                                 

Der Mensch hat viele Ursachen für Ereignisse auf der Welt aufgedeckt. Dennoch kann er, aufgrund der  Grenzen, an die sein Denken und Wissen  stoßen, viele Erscheinungen nicht erklären.  Deshalb darf er aber nicht, gestützt auf seine begrenzten Kenntnisse, Dinge ablehnen, deren wahre Ursache er nicht kennt.  Das Problem liegt darin, dass der Mensch denkt, er wisse alles  und wenn er eine Sache nicht erfassen kann, leugnet er sie. Dies ist aber keine angemessene  und vernünftige Methode.

 

Zudem  beschränken sich  die Ursachen und Faktoren für Phänomene nicht auf diejenigen, die wir kennen. In Wahrheit ist unser Wissensbereich begrenzt und kommt unser Denken an den Grenzen zu dem übernatürlichen ins Stocken und wir sind nicht fähig die unbekannten Bereiche des Daseins zu betreten. Warum sollten wir denken, dass die Ursachen für Ereignisse, die wir heute kennen, immer gelten und dass Ereignisse nur durch die gewohnten Mittel und Ursachen zustande kommen können? Inzwischen erklären einige Wissenschaftler, dass man nicht einige Ereignisse leugnen kann, nur weil sie nicht mit natürlichen Ursachen erklärbar sind.

Der französische Biologie Alexis Carrel (gest. 1944), Verfasser des Buches „Der Mensch das unbekannte Wesen“ schreibt:  In den verschiedenen Ländern und verschiedenen Epochen haben die Menschen  an Wunder und die mehr oder weniger schnelle Heilung von Kranken in Pilgerstätten und heiligen Stätten geglaubt.  Aber heute haben diese Überzeugungen nachgelassen und eine Reihe von Ärzte erkennt die Existenz von Wundern nicht an. Dennoch  muss diese Angelegenheit angesichts der Beobachtungen, die wir vorliegen haben, untersucht und ernsthaft betrachtet werden, denn diese Beobachtungen zeugen von etwas anderem. “

Alexis Carrel weiter: „Viele Fälle dieser Art von Beobachtungen wurden von dem Lourdes Medizininstitut gesammelt. Wir haben bereits jetzt viele Informationen über die rasche Wirkung von Bitt- und Lobpreisgebeten auf die Heilung von Kranken mit verschiedenen Leiden in der Hand, wie Knochentuberkulose und Hauttuberkulose, eitrige Wunden, Krebs und weitere Leiden. In den meisten Fällen trat nach heftigen Schmerzen die völlige Genesung ein. Nach einiger Zeit sind Wunden abgeheilt und verschwanden die Krankheitssymptome.“

Alexis Carrel verweist auf die Tatsache,  dass eine Reihe von Dingen auf der Welt passieren, ohne dass der Mensch die Ursachen kennt. Es sind Dinge,  die sich nicht durch die natürlichen Ursachen erklären lassen. Dennoch existieren diese Ursachen und üben einen starken Einfluss auf das Leben des Menschen aus.

                                     

Insgesamt können wir den Schluss ziehen, dass die Wunder der Propheten kein Ding der Unmöglichkeit sind und dem allgemeinen Gesetz der Kausalität gehorchen. Der Unterschied zu anderen Dingen besteht darin, dass  sie   komplizierteren Gesetzen folgen  und auf uns unbekannte Ursachen zurückgehen, so dass wir sie nicht erklären können.  Also ist festzustellen, dass die Wunder, welche die Propheten mit Gottes Erlaubnis vollbrachten, nicht jenseits  der Schöpfungsordnung liegen.

Allerdings  sei daran erinnert, dass die Propheten nicht nur an ihren Wundern zu erkennen sind.  Inzwischen hat der Mensch geistig und vom Wissen her einen großen Fortschritt gemacht und kann zum Beispiel anhand der Biografie der Propheten erkennen, von welcher Bedeutung deren Lehre ist.   Durch gewissenhaftes Studium der einmaligen Moral der Propheten und ihrer hohen Lehren kann begreifbar gemacht werden, welchem Ziel ihre Aussendung galt und wie tiefgreifend  ihre Himmelsbotschaft ist.