Islam richtig kennenlernen (57)
Sie erinnern sich, dass wir aus dem Leben des zweiten Ulul-Azm Propheten berichteten, nämlich des Propheten Ibrahim (Friede sei ihm) und zwar hatten wir geschildert wie Ibrahim (Abraham) die Götzen im Tempel zerstört, und als die anderen ihn fragten ob er das gewesen war, gesagt hatte, dass sie doch die Götzen fragen sollen. Vielleicht sei es der große Götze, der noch heil war gewesen.
Sie erinnern sich, dass wir aus dem Leben des zweiten Ulul-Azm Propheten berichteten, nämlich des Propheten Ibrahim und zwar hatten wir geschildert wie Ibrahim (Abraham) die Götzen im Tempel zerstört, und als die anderen ihn fragten ob er das gewesen war, gesagt hatte, dass sie doch die Götzen fragen sollen. Vielleicht sei es der große Götze, der noch heil war gewesen. In dem Moment waren die Götzendiener zu sich gekommen und hatten begriffen, dass es falsch ist die Götzen anzubeten, die nichts ausrichten können.
Als den Götzendienern klar wurde, dass sie auf dem falschen Weg sind, schämten sie sich und sie antworteten Ibrahim: „Du weißt doch selber, dass die Götzen nicht reden können.“ Auf diese Weise gelang es Ibrahim eine entscheidende Phase seiner Verkündung zu verwirklichen, nämlich die schlummernden Gemüter wachzurütteln. Es ergab sich die die Möglichkeit für eine logische Argumentierung. Ibrahim hatte den anderen veranschaulicht, dass nur der Eine Gott etwas nützt und die falschen Götter weder nützen noch schaden, denn sie können nichts verstehen, nicht sprechen und noch nicht einmal sich selber verteidigen, geschweige denn andere. . Wem sollten sie da etwas nützen?
Ibrahim (F) hat mit verschiedenen Methoden versucht den Menschen die Wahrheit nahe zu bringen und sie von falschen Ansichten zu befreien. Aber die Ignoranz und der blinde Eifer hatten die Herzen dermaßen verkrustet, dass der lebensspendende Ruf des Propheten nicht in sie vordringen konnte. Auch wenn die klaren logischen Argumente Ibrahims eine Wirkung auf sie hatten, so ließen ihr blinder Eifer und ihre Starrsinnigkeit nicht zu, dass sie sich zur Wahrheit bekennen. Daher brachen sie die Debatte mit Ibrahim ab und beschlossen Gewalt gegen ihn anzuwenden.
Wir lesen im Vers 68 der Sure 21 (Anbiya), :
„Sie sagten: „Verbrennt ihn und helft euren Göttern, wenn ihr etwas tun wollt.“
Die Anführer der Götzendiener sagten zu der breiten Masse, um sie aufzuwiegeln: „Die Götzen sind eure Götter. Eure Heiligtümer und der Brauch eurer Vorfahren sind in Gefahr. Warum bleibt ihr tatenlos? Helft euren Göttern und bringt Ibrahim auf den Scheiterhaufen.“
Die Masse geriet in Bewegung. Die Menschen trugen Brennholz herbei und entfachten ein riesiges Feuer. Die Götzendiener wollten sich an Ibrahim dafür rächen, dass er ihre Götzenbilder zerstört hatte. Sie wollten das verletzte Ansehen ihrer Götter wieder herstellen.
Das Feuer war so groß dass sich keiner in die Nähe wagte um Abraham hineinzustoßen. Also benutzten sie ein großes Katapult, um Abraham ins Feuer zu schleudern.
Wie sowohl in schiitischen als auch sunnitischen Quellen steht, schrien Himmel , Erde und Engel auf, als die Götzendiener den Gottesanbeter Abraham ins Feuer schleudern wollten und flehten Gott an, diesen Helden zu retten. Es heißt auch, dass der Offenbarungsengel Dschibrail (Gabriel), dem Ibrahim erschien und fragte: „Brauchst du Hilfe?“ Und Ibrahim antwortete: „Ja, aber nicht deine, ich brauche den, der niemanden braucht und zu allen barmherzig ist!“ Da schlug Gabriel im vor: „Dann bitte Gott um das, was du brauchst!“ Ibrahim sagte: „Es genügt, dass er weiß in welcher Lage ich bin.“
Und Ibrahim sprach, als sie ihn auf das Katapult legten: „ Gott ist mir Genüge und auf ihn vertraue ich.“
Unter diesen Bedingungen, in denen kein Mensch etwas ausrichten konnte, vertraute Ibrahim ganz auf Gott und auf niemanden anderen. Imam Rida (Friede sei ihm) sagt über die Gesinnung des Abraham:
„Fürwahr hat Gott, der Höchsterhabene, Ibrahim zu seinem Freund gewählt, weil er sich niemals an einen anderen als Gott gerichtet hat und seine Bitten nur an Gott, den Allmächtigen, stellte.“
Die Masse frohlockte und dachte sie hätte für immer den Zerstörer der Götzen vernichtet. Aber Gott, dessen Befehl die ganze Welt unterliegt, wollte, dass sein gläubiger Diener Ibrahim, der nur Ihn anbetete, unversehrt wieder das Feuermeer verlässt.
Im Koran steht im Vers 69 der Sure 21 darüber:
„Wir sagten: „O Feuer, sei Kühlung und Unversehrtheit für Ibrāhīm.“
Als Gott dies sprach war es ein Befehl , der für einen Augenblick lang ein Gesetz, dass Er Selber in der Schöpfung hervorgerufen hat, aussetzte und gemäß den Überlieferungen wurde das Feuer, das der Abgott Namrud (Nimrod) hatte entfachen lassen, auf Gottes Geheiß zu einem Rosengarten.
Alle wurden sprachlos Zeuge, dass Ibrahim vom Feuer verschont geblieben war. Offen und hinter vorgehaltener Hand begannen sie über dieses verblüffende Ereignis zu sprechen. Die Geschichte von der Rettung Ibrahims und von der Macht seines Gottes machte die Runde und so geriet der Abgottherrscher Namrud mit seinem ganzen System in Gefahr. Doch nur eine kleine Minderheit bekannte sich zum Glauben an den Gott Ibrahims. Die große Mehrheit hielt stur am Unrecht fest.
Jedenfalls hat Ibrahim (Friede sei ihm) schon als Jüngling ganz alleine den aufrührerischen unterdrückerischen Herrscher seiner Zeit bekämpft und der Ignoranz und dem Aberglauben und dem Götzentum den Kampf angesagt. Er ließ sich auch nicht von der Rachelust und der Empörung der breiten Masse einschüchtern, denn sein Herz war angefüllt mit der Liebe zu Gott und er vertraute nur seinem Herrn.
Als Ibrahim ins Feuer katapultiert worden war, dachte Namrud, dass gewiss nichts mehr von ihm übrig bleiben wird außer ein Häufchen Asche. Doch als er genauer hinsah, war ihm, als ob Ibraham noch lebt. Erst hielt er es für eine optische Täuschung. Daher stieg er eine Anhöhe hoch um von oben aus sich zu vergewissern. Da sah er, dass Ibrahim lebte und rief:“ Ibrahim! Dein Gott ist wirklich groß und so mächtig dass er das Feuer von dir fernhält!... Wegen dieser Macht und Größe bin ich bereit ihm Opfer darzubringen!“
Namrud ließ 4 tausend Opfertiere vorbereiten. Aber Ibrahim erklärte ihm, dass kein einziges Opfer und keine gute Tat von ihm angenommen wird, solange er nicht an den Herrn der Welten glaubt.
Da sagte Namrud :“Wenn das so ist, werde ich nicht mehr herrschen können und das ist für mich unerträglich!“
Angesichts der erstaunlichen Rettung Ibrahims aus dem Feuer schlossen sich einige wenige wache Menschen dem Ibrahim an. Es ist gut möglich, dass Namrud infolge dieses Wunders nicht mehr hart gegen Ibrahim vorging und ihn lediglich aus Babylon verbannte. Denn wenn Ibrahim mit seiner einmaligen Kühnheit und seiner überzeugenden Logik im Land geblieben wäre, so wäre eine große Gefahr von ihm für die Gewaltherrschaft des Namrud ausgegangen. Außerdem hatte Ibrahim dem Götzenglauben einen schweren Schlag versetzt und die Saat des Glaubens und der Erkenntnis in Babylonien gestreut. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis diese Saat aufgehen und mit dem Götzentum aufgeräumt werden würde.
Ibrahim musste also aus Babylon in ein anderes Gebiet auswandern, um den Glauben an den einen Gott weiterzuverbreiten. Er entschloss sich für das damalige Syrien und machte sich zusammen mit seiner Gemahlin Sarah und seinem Verwandten Lut (Lot) und einer kleinen Schar von weiteren Gläubigen auf den Weg dorthin.
Viele Jahre lang hoffte Ibrahim auf einen Nachkommen. In der Sure 37 (Saffat) lesen wir, dass er Gott wie folgt bat:
„Mein Herr, schenke mir einen von den Rechtschaffenen.“
Gott erhörte schließlich sein Gebet und schenkte ihm erst den Ismael und dann den Ishaq(Isaac) die beide zu Propheten wurden.
Im nächsten Teil werden wir ein weiteres Kapitel in der erstaunlichen und bewegten Biografie von Prophet Ibrahim (Friede sei ihm)aufschlagen.