Oct 12, 2017 15:04 CET

Wir sprechen zurzeit über das Leben des Propheten Moses, wie Sie wissen.  Er wird auf Arabisch Musa genannt und sein Bruder Haarun (Aaron).  Moses hatte den Pharao versucht, durch zwei große Wunder von Gott zu überzeugen.

 

Aber der Pharao hatte diese Wunder als Zauberwerk abgetan. Auf Vorschlag seiner Berater schickte er seine Leute ins ganze Land aus, damit sie alle Zaubermeister herbeiholen und sie an einem bestimmten Tag gegen Moses antreten. Schließlich war es soweit.

Pharao versammelte eine riesige Menschenmenge . In der Sure 41 und 42 der Sure 26 heißt es:

Als die Zauberer kamen, sagten sie zum Pharao: „Wir bekommen doch sicher einen (hohen) Lohn, wenn wir es sind, die siegen?“

Er sagte: „Ja. Und ihr werdet dann also fürwahr zu den Nahegestellten (an meinem Hofe) gehören.“

 

Die Zauberer fragten Moses stolz, ob er beginnen möchte und Moses forderte sie auf:

„Werft hin was ihr zu werfen habt!“

Da warfen die Zauberer ihre Seile und Stäbe zu Boden, um mit ihren  Zauberstückchen das Volk zu blenden, Alle  dachten, dass sich diese Seile und Stäbe von selber bewegen. Das Publikum und Pharao und sein ganzer Hofstaat waren zutiefst beeindruckt.. Aber noch hatte Moses, , nicht sein Wunder vorgeführt. 

                                     

Moses spürte plötzlich ein wenig Angst und dachte: Nicht dass diese Abergläubigen siegen und das Volk sich  täuschen lässt!  Doch Gott gab ihm – wie es in den Versen 68 und 69 der Sure 20 steht -  ein:

…: „Fürchte dich nicht; du, ja gewiss du, wirst die Oberhand gewinnen.“

Wirf hin, was in deiner Rechten ist, so verschlingt es das, was sie gemacht haben.

 

Moses warf seinen Stab zu Boden und der verwandelte sich in eine furchterregende, Schlange die rasch alle Seile und Stäbe der Zauberer verschluckte.

In dem Moment wurden Recht und Wahrheit offensichtlich und Unrecht und Lüge waren besiegt.

. Es entstand ein Tumult unter dem Volke. Der Pharao und seine Leute waren zutiefst erschreckt.   Der Sieg Moses war ein schwerer Schlag für  sie.

Zugleich war den Zauberern sofort klar geworden, dass das Werk, welches Musa vorgeführt hatte, keine Zauberei war . Sie begriffen sofort, dass es  sich nur um ein göttliches Wunder handeln kann und Moses in der Tat ein Prophet Gottes ist.

Sie  waren so überwältigt, dass sie alle gemeinsam sich vor Gott, dem Einen Herrn der Welten, niederwarfen und bekannten: „Wir glauben an den Herrn des Aaron und Moses.“ Pharao drohte gemäß Vers 71 der Sure 20: „Ihr glaubt an ihn, bevor ich es euch erlaube? Er ist wahrlich euer Ältester, der euch die Zauberei gelehrt hat. So werde ich ganz gewiss eure Hände und eure Füße wechselseitig abhacken und euch ganz gewiss an Palmstämmen kreuzigen (lassen). Und ihr werdet ganz gewiss erfahren, wer von uns strenger im Strafen und beständiger ist.“

                                

Die Zauberer hatten ein Leben lang in Ignoranz verbracht. Aber nun waren ihnen die Augen aufgegangen. Die Drohung des Pharao erwiderten sie gemäß  Sure 20, Vers 72 und 73 wie folgt:  

„Wir werden dich nicht dem vorziehen, was an klaren Beweisen zu uns gekommen ist, und (vor) demjenigen, der uns erschaffen hat. So entscheide, was du entscheiden magst; du entscheidest nur über dieses irdische Leben.

                               

Nachdem Moses  gesiegt hatte, verbreitete sich die Kunde von seinem Aufruf zum Glauben im ganzen Land. Pharao fühlte sich machtlos gegenüber den Wundern dieses Propheten. Es vergingen einige Jahre. Moses warb in Ägypten für den Glauben an den Einen Gott, bis er schließlich eine neue göttliche Anweisung erhielt. Diese lautete gemäß dem Vers 52 der Sure 26  dass er die Gläubigen des Nachts aus Ägypten hinausführen sollen. 

 

Heimlich rief Moses die Israeliten herbei, damit sie aus dem Land ziehen.  Doch der Pharao erfuhr von diesem Vorhaben. Mit einem großen Heer wollte der Pharao dem Propheten Moses und den Israeliten in die Quere kommen .

Das Heer des Pharaos  setzte rasch den Flüchtigen nach und bei Sonnenaufgang hatten sie Moses und seine Anhänger fast erreicht. Da sagten die Israeliten: „Wir werden Pharao und seinen Leuten in die Hände fallen, denn sie sind schon ganz nah und schwer bewaffnet und wir stehen vor dem wogenden Meer und können nicht weiter.“  Aber Moses blieb zuversichtlich. Er sagte gemäß Vers 62 der Sure 26 : „Nein! Mein Herr steht mir bei, und er wird mich rechtleiten.“

 

                    

Es waren schicksalshafte Augenblicke in der Geschichte. Der Pharao gab seinen Befehl zum Angriff und Gott gab Moses ein, dass er mit seinem Stab auf die Fluten schlagen soll. Moses tat es und da geschah etwas Unglaubliches.  Die Fluten spalteten sich und türmten sich zu beiden Seiten eines Pfades auf.   Die Israeliten gelangten über diesen Pfad heil an das andere Ufer.

Pharao und seine Soldaten  waren völlig verblüfft. Dennoch konnte auch dieses Wunder den Pharao nicht überzeugen. Dafür war er viel zu stolz. Also galoppierte er mit seinem Heer hinter Moses und seine Anhänger her.

 

Als der letzte der Israeliten das andere Ufer erreicht hatte und inzwischen der Pharao und alle seine Leute sich auf dem trocken gelegten Pfad befanden, ließ Gott die Wassermassen wieder an ihre erste Stelle zurückkehren. Die Wellen schlugen über Pharao und seinen Soldaten  zusammen und sie ertranken sämtlich.

Nach dem Sturz des Pharaos und der Rettung der Israeliten kamen noch zahlreiche Ereignisse auf dieses Volk zu. Zum Beispiel als Moses sich an den Berg von Tur zurückzog, um dort 30 Tage Gott eingedenk zu sein und von dort die Tafeln mit der Thora zu bringen.   Moses hatte zuvor seinen Bruder Harun zum  Stellvertreter während seiner Abwesenheit bestimmt.

                        

Nach 30 Tagen, die Moses am Berg Tur verbracht hatte, blieb er auf Geheiß Gottes noch 10 Tage länger. Nach insgesamt 40 Tagen hat Gott ihm an jenem Ort Seine Gebote herabgesandt. Im Vers 144 der Koransure  8 steht:

 

„Er (Gott) sprach: `Musa! Ich habe dich vor allen Menschen deiner Zeit durch meine Botschaft und meine unmittelbaren Worte auserkoren. Nimm, was Ich dir gewährt habe (die Thora)  und sei dankbar!“

 

Unterdessen  meinten die Israeliten, nachdem Moses nach 30 Tage nicht zurückgekehrt war, er habe sein Versprechen nicht gehalten. Samiri nützte die Abwesenheit Moses aus, um das Volk zur Götzenanbetung zu verleiten. Er fertigte ein Kalb an und lud die Israeliten ein, es anzubeten. Noch am Berg Tur erfuhr Moses  von Gott davon.

Im Vers 86 der Sure 20 lesen wir, was danach geschah:

 

„So ging Moses zornig und vergrämt zu seinem Volk zurück. Er sagte: `O mein Volk! Hat euch euer Herr nicht eine gute Verheißung gegeben (dass er die Thora herabsenden wird)? War euch die Zeit (die ich nicht unter euch war) zu lang? Oder wolltet ihr, dass der Zorn eures Herrn über euch hereinbricht, indem ihr euer Versprechen mir gegenüber brecht?`“  

 

                                     

Aaron,  Moses Bruder, der wie er ein Prophet war und ihn in seiner Abwesenheit vertrat, hatte alles versucht, um die Israeliten von der Götzenanbetung abzuhalten. Doch sie hörten nicht auf ihn und beteten das Kalb an, bis Moses zurückkam.

 

Als Moses zurückkehrte, verlangte er von seinem Bruder eine Erklärung. Er fragte ihn,  wie es im Vers 93 und 94  der Sure 20 steht:

„…Was hat dich davon abgehalten, sie zurechtzuweisen, als du sahst, dass sie irregingen? Warum bist du meinen Anweisungen nicht gefolgt? …`“  

 

Und gemäß dem darauffolgenden Vers 94 der gleichen Sure antwortete Aaron:

„…`O Sohn meiner Mutter! Pack mich nicht am Bart und am Kopf (um mich zu tadeln)! Ich fürchtete du würdest sagen: Du hast Zwietracht unter den Kindern Israels gesät und hast meine Anweisungen nicht beachtet`.“

 

Aaron meinte damit: Wenn ich mich mit ihnen gestritten hätte, dann hätte ich gegen deine Anordnung verstoßen. Er sagte: „Diese Menschen hätten mich beinahe getötet.“ Auf diese Weise konnte er seine Unschuld beweisen.