Islam richtig kennenlernen ( 101 - der Wissenschaft voraus)
Auch in diesem Beitrag geht es um die Aussage des Korans über Wahrheiten, die die menschliche Wissenschaft erst viel später aufdecken konnte.
Die heutige Menschheit ist Erbe des Wissens von Tausenden von Denkern, die wissenschaftliche Fragen untersucht haben und mühevoll einige Rätsel des Daseins aufdecken konnten. Aber der Mensch brachte in jener Zeit, als der Koran offenbart wurde, in großer Unwissenheit zu. Sein Wissen über die Gegebenheiten im Dasein war sehr geringfügig.
Wenn der Koran die Geheimnisse der Schöpfung darlegt, so manchmal ganz eindeutig und manchmal mit Hinweisen, letzteres besonders bei Dingen, die der Mensch von damals kaum nachvollziehen konnte. Im Laufe der Zeit und parallel zum wachsenden Wissen der Menschen werden diese Hinweise im Koran immer erhellender und verständlich. Der französische Arzt und Denker Dr. Maurice Bucaille, (1920 bis 1998) schreibt: „Das Bedeutendste ist vor allem, dass der Koran die Menschen ständig aufruft nach Wissen zu forschen. Der Koran enthält viele Stellungnahmen über die Erscheinungen in der Natur, die vollkommen mit den modernen wissenschaftlichen Angaben übereinstimmen. Diese außergewöhnlichen Wissensangaben im Koran haben mich gleich am Anfang sehr überrascht und erstaunt. Denn bis dahin konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass ein Text, der mehr als 13 Jahrhunderte alt ist, so zahlreiche Aussagen über verschiedene Themen machen kann, die vollständig mit dem neu endeckten Wissen übereinstimmen. Wir müssen eingestehen, dass es nicht nur tiefer Sprachkenntnisse sondern außerdem auch weitreichender wissenschaftlicher Kenntnisse bedarf, um die Verse des Korans zu verstehen.“
Doch nun sollten wir uns dem heutigen Beispiel für das im Koran verborgene große Wissen zuwenden. Gott hat im Koran auf die Meere und ihre Bedeutung hingewiesen. Bekanntlich sind circa 75 Prozent der Erdoberfläche von Wasser bedeckt. Die Meere spielen eine wichtige Rolle für den Niederschlag, den Temperaturausgleich und die Winde. Der Koran hat auf verschiedene Weise auf den großen Segen aufmerksam gemacht, den die Meere darstellen und den Menschen aufgefordert darüber nachzudenken.
Zum Beispiel spricht er in der Sure 16 (Nahl)im Vers 14
„Und Er ist es, Der euch das Meer dienstbar gemacht hat, damit ihr frisches Fleisch daraus esst und Schmuck aus ihm hervorholt, den ihr anlegt. Und du siehst die Schiffe es durchpflügen, damit ihr nach etwas von Seiner Huld trachtet und auf das ihr dankbar sein möget!“
Bekanntlich sind die Meere wichtige Quellen für den Fortbestand des Menschen und anderer Lebewesen auf der Erde. Der obige Vers verweist auf dreierlei großen Nutzen der Meere. Zum einen liefern sie frisches Fleisch. Die Meere sind eine große Ressource für Nahrungsstoffe, die der Mensch braucht. Sie enthalten Fische und weitere Lebewesen. Der Koran betont hier, dass diese Lebewesen eine Quelle für frisches Fleisch sind, was übrigens ein Hinweis darauf ist, dass das Fleisch, das der Mensch zu sich nimmt, frisch sein sollte. Trotz dem modernen Fortschritt der Menschheit, ist der Mensch immer noch von den Meeren als eine der wichtigen Nahrungsquellen abhängig. Angesichts des Bevölkerungswachstums auf der Erde werden die Meere in Zukunft zu den wichtigsten Nahrungsquellen für den Menschen werden.
Ein weiterer Vorzug der Meere sind kostbare Dinge, die in diesen Gewässern wachsen, wie die Perlen. Ein großer Nutzen des Meeres ist darüber hinaus die Möglichkeit, dass Schiffe sich auf ihm fortbewegen und Menschen und Güter von einem Ufer zum anderen transportieren können. Die Meere spielen eine wichtige Rolle für die Wirtschaft der Länder. Gott hat den Segen der Meere für die Menschen eingerichtet, damit sie für ihre Handelsgeschäfte Schiffe einsetzen. Die Wasserwege sind breiter als die Straßen auf dem Festland. Sie stehen zur Benutzung bereit und der Schiffstransport ist billiger. Die großen Passagierschiffe sind das größte Transportmittel für den Menschen. Daran ist zu sehen, welcher Segen die Meere mit sich bringen.
Wir sehen, dass der Koran auf sehr schöne Weise auf allen diesen Segen aufmerksam gemacht hat.
Das Meer selber ist eine erstaunliche Erscheinung. Im Meer leben die kleinsten Tiere wie Plankton und die größten Tiere wie der Wal. Besonders erstaunlich sind die Lebewesen tief unten am Meeresboden, wo es völlig dunkel ist . Einige der Lebewesen geben dort von sich selber Licht ab. Ihre Nahrung resultiert aus einem besonderen Prozess, der sich an der Oberfläche des Wassers abspielt. Was sich daraufhin am Boden absetzt, kommt den dortigen Lebewesen zugute. Die Lebewesen in den Meerestiefen haben einen so starken Körper, dass sie dem schweren Druck des Wassers standhalten können. Unterdessen würde dem Menschen, wenn er ohne eine geeignete Ausrüstung sich in diese Tiefen begeben würde, die Knochen zerdrückt. Das sind alles erstaunliche Erscheinungen der Schöpfung, die dem Menschen ein Lob abzwingen über den weisen Erschaffer dieser Welt.
Wir sollten uns auch die Verse 19 bis 21 der Sure 55 (Rahman) anhören. In diesen Versen weist Gott auf ein erstaunliches Phänomen in der Daseinswelt hin:
مَرَجَ الْبَحْرَیْنِ یَلْتَقِیَانِ/ بَیْنَهُمَا بَرْزَخٌ لَّا یَبْغِیَانِ/ فَبِای آلاءِ رَبِکُما تُکذِبان
„Er hat den beiden Meeren (dem mit Salz und dem mit Süßwaser) freien Lauf gelassen; sie treffen aufeinander,
zwischen ihnen ist (aber) ein trennendes Hindernis, (das)s sie (ihre Grenzen) nicht überschreiten (und sich nicht miteinander vermengen).
Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide denn leugnen?“
Es ist ein Zeichen für die Macht Gottes, dass er das Süßwasser nicht mit dem Salzwasser vermengt. Sie liegen nebeneinander aber vermischen sich nicht.
Auch im Vers 53 der Sure 25 (Furqan) heißt es:
„Und Er ist es, Der den beiden Meeren freien Lauf lässt: Das eine ist süß und erfrischend, das andere salzig und (auf der Zunge) brennend. Und Er hat zwischen ihnen beiden ein trennendes Hindernis und eine verwehrte Absperrung errichtet.“
Auch dieser Vers zeigt wie mit Gottes Macht zwischen den Meeresregionen mit Süßwasser und denen mit Salzwasser eine unsichtbare Trennung vorgenommen hat, die nicht zulässt, dass sie sich vermischen. Inzwischen hat der Mensch festgestellt, dass diese unsichtbare Wand, die auf lange Zeit verhindert, dass sich Süß- und Salzwasser vermischen durch den Unterschied des spezifischen Gewichtes und der Dichte von Süß- und Salzwasser zustande kommt. Sie haben sicher schon davon gehört, dass sich vor der Mündung eines großen Flusses ins Meer, entlang der Küste eine Süßwasserströmung bildet, die das Salzwasser verdrängt. Dieses Süßwasser vermengt sich längere Zeit wegen dem Unterschied in der Dichte nicht mit dem umgebenden Salzwasser, als bestünde eine dünne Wand zwischen ihnen. Vom Flugzeug aus sind an diesen Flussmündungen das Süß- und Salzwasser nebeneinander und zugleich getrennt voneinander zu beobachten. Aufgrund der Anziehungskraft des Mondes entstehen im Meer Gezeiten und der Meeresspiegel steigt an und nimmt wieder ab. Bei der Flut rückt das Meer in der Nähe der Flussmündungen, in dem sich Süßwasser befindet zum Festland vor, was sich die Bauern zu Nutzen machen. Sie legen künstliche Kanäle an der Küste an und verwenden das bei Flut einströmende Süßwasser zur Bewässerung ihrer Äcker in Küstennähe.
Einige Korankommentatoren haben die Koranverse, in denen von einem Meer mit Süß- und einem Meer mit Salzwasser die Rede ist auf die Strömungen in den Ozeanen bezogen. In allen Ozeanen sind große Ströme in Bewegung. Einer der größten ist der Golfstrom. Diese große Meeresströmung beginnt vor der Küste von Mittelamerika und durchquert den Atlantik bis sie an den Küsten Nordeuropas angelangt. Dieses Wasser das aus den Gebieten nahe des Äquators kommt, ist warm. Auch unterscheidet sich seine Farbe manchmal von den umgebenden Wassermassen. Der Golfstrom ist fast 150 km breit und manchmal teilweise mehrere 100 m tief. In einigen Gebieten bewegt er sich so schnell, dass er 160 km am Tag zurücklegt. Der Temperaturunterschied zu den umgebenden Wassermassen beträgt circa 10 bis 15 Grad. Aber es gibt wie gesagt in allen Ozeanen solche Meeresströmungen und die wichtigste Ursache für ihre Entstehung sind die Temperaturunterschiede der äquatorialen Gebiete der Erde zu den polaren Gebieten.
Diese riesigen Meeresströmungen vermischen sich kaum mit den anderen Wassermassen, wobei sie mehrere tausend Kilometer zurücklegen. Diese großen Meeresströmungen bestätigen die Aussage des Korans, dass zwischen den Meeren eine Trennung vorliegt, damit sie sich nicht miteinander vermischen.