Islam richtig kennenlernen (102)
Es gibt zahlreiche Aussagen im Koran über die Schöpfung, zu denen die Wissenschaftler erst viel später gelangt sind. Wir haben einige Beispiele für diesen Wundercharakter des Himmelsbuches Koran bereits angeführt. In den Versen des Korans, die auf die komplizierte Ordnung im Dasein hinweisen und auf die Erschaffung von Himmel und Erde und des Menschen und andere Lebewesen, wird ausdrücklich zum Nachdenken angeregt.
Der Koran macht den Menschen auf die Größe der Schöpfung aufmerksam und erinnert ihn daran, wie zahlreich die Zeichen für das göttliche Schöpfungswerk in der Welt sind. Wenn der Mensch richtig nachdenkt, wird er an den Ursprung des Daseins und die unendliche Macht Gottes zu glauben beginnen. In den Versen 190 und 191 der Sure 3 (Ale Imran) heißt es:
„In der Schöpfung der Himmel und der Erde und in dem Unterschied von Nacht und Tag liegen wahrlich Zeichen für diejenigen, die Verstand besitzen,"
„die Allahs stehend, sitzend und auf der Seite (liegend) gedenken und über die Schöpfung der Himmel und der Erde nachdenken: `Unser Herr, Du hast (all) dies nicht umsonst erschaffen. Preis sei Dir! Bewahre uns vor der Strafe des (Höllen)feuers.`“
Doch nun sollten wir wieder ein konkretes Beispiel für den Wundercharakter des Korans aus der Sicht der Wissenschaft nennen, und zwar enthält der Koran an mehreren Stellen den Hinweis auf die Anziehungskraft zwischen den Himmelskörpern. In dem Vers 2 der Sure 13 (Ra`ad) steht:
"اللَّهُ الَّذِی رَفَعَ السَّمَوَاتِ بِغَیْرِ عَمَدٍ تَرَوْنَهَا ثُمَّ اسْتَوَى عَلَى الْعَرْشِ وَ سَخَّرَ الشَّمْسَ وَالْقَمَرَ کُلٌّ یَجْرِی لِأَجَلٍ مُسَمًّى یُدَبِّرُ الْأَمْرَ یُفَصِّلُ الْآیَاتِ لَعَلَّکُمْ بِلِقَاءِ رَبِّکُمْ تُوقِنُونَ
„Allah ist es, Der die Himmel ohne Stützen, die ihr sehen könnt, emporgehoben und Sich hierauf über den Thron erhoben hat (um über die Angelegenheiten des Daseins zu herrschen). Er hat die Sonne und den Mond dienstbar gemacht – jedes läuft auf eine festgesetzte Frist zu. Er regelt die Angelegenheit (des Daseins), Er legt die Zeichen ausführlich dar, auf dass ihr von der Begegnung mit eurem Herrn überzeugt seiet.
In diesen Versen werden Zeichen Gottes und Beweise für Seine Einheit angeführt. Die Erdbewohner werden angespornt sich die Himmelsweiten anzuschauen, die Ordnung und Bewegungen im All zu betrachten und auf diese Weise sich klarzumachen, wie endlos die Macht Gottes ist. Es heißt in dem Vers, dass die Himmel ohne für uns sichtbare Stützen aufgerichtet wurden. Das bedeutet: Der Himmel hat Stützen, aber diese können wir nicht sehen. Dies ist ein interessanter Hinweis auf das Gesetz der Anziehung und Abstoßung, welches wie eine außerordentlich mächtige, jedoch unsichtbare Säule die Himmelskörper an ihrem Platz bzw. auf ihrer Bahn fixiert. Imam Ridha (Friede sei ihm) hat in Beantwortung einer Frage über eine Stelle im Koran auf diesen Satz in der Sure 13 hingewiesen, nämlich „Allah ist es, der die Himmel ohne Stützen, die ihr sehen könnt, emporgehoben hat, und gesagt: „Es gibt diese Säulen, aber ihr könnt sie nicht sehen.“
Dieser Vers im Koran enthüllt eine wissenschaftliche Tatsache, die noch viele Jahrhunderte nach der Offenbarung des Korans niemandem bekannt war. Es herrschte nämlich lange die astronomische Ansicht von Ptolemäus in den Gelehrtenkreisen. Ptolemäus stellte sich vor, dass die Himmelsphären wie übereinander liegende Schalen bei einer Zwiebel sich gegenseitig stützen. Circa 1000 Jahre nach der Offenbarung der obigen Koranverse im 7.Jahrhundert, hatte die Theorie von Ptolemäus ausgedient und die Astronomie stellte fest, dass jeder Himmelskörper sich aufgrund des Gleichgewichtes zwischen Zentrifugal- und Anziehungskraft auf einer eigenen Bahn befindet und bewegt.
Imam Ali (F) hat Jahrhunderte davor gesagt: „Diese Sterne im Himmel sind Städte, wie die Städte auf der Erde und jede Stadt (jeder Stern) ist mit einem anderen Stern durch ein Lichtsäule verbunden.“ Hier hat Imam Ali den Begriff einer Lichtsäule zwischen den Sternen verwendet um das Gleichgewicht zwischen Anziehung- und Abstoßungskräften zu beschreiben.“
Im obigen Vers 2 der Sure Raad heißt es weiter, dass Gott nach der Erschaffung der Himmel den Thron bestieg, was nichts anderes bedeutet, als dass er die Verwaltung der Daseinswelt in die Hand nahm. Daraufhin heißt es: Gott hat die Sonne und den Mond dienstbar gemacht. Das bedeutet, dass Sonne und Mond Gott unterworfen und untertan sind, und Er sie in den Dienst der Lebewesen gestellt hat. Die Sonne verstreut großzügig ihr Licht in alle Richtungen und erhellt am Tag die Welt und nachts den Mond. Sie hält den Lebensraum der Lebewesen warm und ist Quelle zahlreicher Entwicklungen und zahlreichen Segens. Aber die Sonne wird - und das steht auch in der obigen Koranstelle - nur bis zu einer bestimmten Frist sich im All bewegen.
Der Koran weist in der Sure 35 (Fatir) im Vers 41 auf die geregelte präzise Bewegung der Erde und Himmelskörper in ihrer Bahn hin, von der sie nicht abweichen so dass es nicht zu ihrem Zusammenprall kommt. Es heißt:
: "انَّ اللَّهَ یُمْسِکُ السَّمواتِ وَ الْأَرْضَ أَنْ تَزُولا وَ لَئِنْ زالَتا إِنْ أَمْسَکَهُما مِنْ أَحَدٍ مِنْ بَعْدِهِ إِنَّهُ کانَ حَلیماً غَفُورا"
Nämlich:
„Wahrlich, Allah hält die Himmel und die Erde, dass sie nicht (ihre Bahn verlassen und) vergehen. Und wenn sie vergehen würden, so könnte niemand nach Ihm sie halten. Gewiss, Er ist Nachsichtig und Allvergebend.“
Inzwischen weiß jeder, dass die Himmelskörper, ohne sich auf etwas zu stützen, seit Millionen von Jahren, wenn nicht mehrere Milliarden Jahre auf der Bahn, die für sie festgelegt wurde, bleiben , ohne im geringsten davon abzuweichen. Die Erde dreht sich seit mehreren Milliarden Jahren um sich selber und umläuft die Sonne mit großer Genauigkeit auf ihrer Bahn die Sonne, was auf dem Gleichgewicht der Kräfte von Abstoßung und Anziehung beruht. Sie befolgt auf diese Weise den Befehl des Schöpfers und Herrn. Der obige Vers bekräftigt, dass immer wenn die Himmelskörper und die Erde von ihrer Bahn abweichen wollen und die Gefahr besteht, dass sie vernichtet werden und abstürzen, Gott sie davon abhält und in Wahrheit niemand außer Ihm in der Lage ist, dies zu tun.
Diese Wahrheit wurde vom Koran in einer Zeit geoffenbart, wo die Menschen dachten, dass die Erde eine unbewegliche feste Platte ist und keiner auf den Gedanken gekommen wäre, dass sie rund ist. Sie glaubten, sie würden auf einer weiten flachen Ebene stehen und sie grübelten nicht darüber nach, worauf sich diese Ebene stützt. Aber die Worte: Allah hält die Himmel und die Erde, dass sie nicht (ihre Bahn verlassen und) abstürzen, waren ein Hinweis darauf, dass die Erde sich frei im Raum befindet, ohne sich auf etwas zu stützen oder mit etwas verbunden zu sein. Der Koran hat die Erde vor 14 Jahrhunderten auf diese Weise beschrieben.
Der Vers 41 der Sure 35 hebt auch hervor, dass Gott der Befehlshaber über die Himmel und Erde ist. Er ist also nicht nur der Schöpfer der Welt, sondern er erhält sie auch und verwaltet sie mit Seiner mächtigen Hand. So erhalten der Himmel und die Erde und alle Lebewesen jeden Augenblick, vom Beginn ihrer Erschaffung an, göttlichen Segen und wenn nur einen Moment lang ihre Verbindung zu ihrem Segensspender abbricht, werden sie vernichtet werden.
Auch im Vers 65 der Sure 22(Hadsch) heißt es:
„… Und Er (Gott) hält den Himmel, dass er nicht auf die Erde fällt, außer mit Seiner Erlaubnis. Gewiss, Allah ist zu den Menschen wahrlich Gnädig und Barmherzig.“
Dies ist also ein Hinweis darauf, dass die Bewegung der Himmelskörper koordiniert und geregelt ist und ein Zusammenprall mit der Erde verhindert wird.
Gott hat die Welt durchdacht und jeden Himmelskörper an seinen besonderen Platz und in seine besondere Bahn verwiesen und ihrer Abstoßkraft eine Anziehungskraft gegenübergestellt, damit jeder auf seiner Bahn bleibt und kein Zusammenstoß geschieht.
Auch hat der Schöpfer die Erde mit einer Atmosphäre versehen. Diese wirkt wie ein festes Schild gegenüber Meteoriten aus dem All, damit sie nicht die Lebewesen auf der Erde vernichten.
Nicht nur der Zusammenprall von Himmelskörpern mit der Erde wäre tragisch auch schon die geringste Abweichung eines Planeten aus seiner Bahn könnte zu einer großen Katastrophe führen. Ja es sind Zeichen für die Gnade und Barmherzigkeit Gottes, die er den Menschengeschöpfen erweist, dass er aus der Erde eine solche sichere Wiege gemacht hat, in der sie ein gutes und ruhiges Leben haben können.