Islam richtig kennenlernen (103 - Ursprung von Welt und Leben )
Liebe Freunde! Wir freuen uns, ihnen auch heute Beispiele für den Wundercharakter des letzten Himmelsbuches, nämlich des Heiligen Korans, vorstellen zu dürfen. Wie Sie wissen sprechen wir zurzeit über den Wundercharakter des Korans aus der Sicht der wissenschaftlichen Kenntnisse. Wir haben schon eine ganze Reihe von Beispiele hierfür angeführt.
Imam Sadiq (Friede sei ihm) hat über den Koran gesagt:
"إنَّ القُرآنَ حَیٌّ لَم یَمُت، وَ إنَّهُ یَجری کَما یَجرِی اللَّیلُ وَ النَّهار، وَ کَما تَجرِی الشَّمسُ وَ القَمَر، وَ یَجری عَلی آخِرِنا کَما یَجری عَلی أوَّلِنا"
„Fürwahr, der Koran lebt und stirbt nicht und er gilt immer (zu allen Zeiten), solange es Nacht und Tag gibt und die Sonne und den Mond – und der Koran wird genauso wie er für den ersten von uns galt auch für den letzten von uns gelten.“
Dies bedeutet, dass das Wissen, welches der Koran über die Welt und über den Menschen kundgetan hat und seine Konzepte für das Wohl der Menschheit, den natürlichen Bedürfnissen des Menschen entsprechen und mit den Grundlagen von Wissenschaft und Logik übereinstimmen. Der Koran lebt deshalb weiter, ist ewig und eine Quelle, aus der auch in der Zukunft Wissen strömen wird.
Doch nun möchten wir ein weiteres Beispiel für den Idschaz (den Wundercharakter) des Korans bringen und zwar spricht Gott im Vers 30 der Sure 21 (Anbiya):
„Sehen denn diejenigen, die ungläubig sind, nicht, dass die Himmel und die Erde eine zusammenhängende Masse waren? Da haben Wir sie getrennt und aus dem Wasser alles Lebendige gemacht. Wollen sie denn (trotzdem sie diese Zeichen sehen immer noch) nicht glauben?
" أَوَلَمْ یَرَ الَّذِینَ کَفَرُوا أَنَّ السَّمَوَاتِ وَالْأَرْضَ کَانَتَا رَتْقًا فَفَتَقْنَاهُمَا وَجَعَلْنَا مِنَ الْمَاءِ کُلَّ شَیْءٍ حَیٍّ أَفَلَا یُؤْمِنُونَ" "
In Bezug auf diesen Hinweis im Koran auf das Zusammenhängen von Himmel und Erde haben die Koranexegeten sich unterschiedlich geäußert. Einige haben es damit gedeutet, dass Himmel und Erde zu Beginn eine zusammenhängende Masse bildeten. Es gibt in der Wissenschaft eine Theorie, gemäß der diese Welt zuerst eine riesige Masse von heißen Gasen war, und diese Masse u.a. infolge der Explosionen, die sich innerhalb von ihr ereigneten, auseinandergetrieben wurde und sich anschließend Sterne und die Galaxien daraus gebildet haben und unser Sonnensystem mit unserer Erde entstand. Andere Koranexegeten erklären zu diesem Vers, dass Himmel und Erde zunächst ein gemeinsames Ausgangsmaterial bildeten, aber im Laufe der Zeit eine Trennung erfolgte und neue Formen in Erscheinung traten und auf diese Weise die verschiedenen Daseinserscheinungen wie Pflanzen und Tiere entstanden, von denen jede einer bestimmten Regelordnung gehorcht und bestimmte Wirkungen und Eigenschaften hat. Dabei sind sie alle ein Zeichen für die Größe und das Wissen und die Allmacht Gottes.
Im obigen Vers steht auch, dass alle Lebewesen aus Wasser geschaffen wurden. In diesem Zusammenhang ist zu sagen, dass das Leben aller Lebewesen, d.h. Pflanzen, Tiere und Menschen, vom Wasser, das aus Niederschlägen stammt, abhängig ist. Aber in diesem Vers kann darüber hinaus auch der Samentropfen gemeint sein, aus dem nach Vereinigung mit der weiblichen Eizelle im Regelfall neue Lebewesen hervorgehen. Außerdem sind Wissenschaftler der Überzeugung, dass das Leben im Meer begonnen hat und dort zum ersten Mal lebende Zellen entstanden sind.
Darüber hinaus ist zu beachten, dass bei Tieren und Menschen Wasser den Hauptanteil des Körpers ausmacht und kein Lebewesen ohne Wasser überleben kann. Das Wasser ist auf jeden Fall die Quelle aller Lebewesen. Auf diesen Punkt hat der Koran vor 1400 Jahren hingewiesen.
Jenseits unserer eigentlichen heutigen Debatte möchten wir an dieser Stelle kurz auf das Thema „Leben“ eingehen. Zweifelsohne ist die Phänomen Leben überhaupt eines der erstaunlichsten Erscheinungen in dieser Welt. Das Geheimnis des Lebens ist so kompliziert, dass es trotz all der Fortschritte der Wissenschaft noch immer viele Rätsel aufgibt. Die Wissenschaftler haben bisher zahlreiche Forschungen zu dieser Erscheinung durchgeführt, doch niemand weiß bisher richtig, wie aus einer toten Materie Lebewesen entstehen konnten und was der Mechanismus für diese sprunghafte Weiterentwicklung war. Erstaunlich ist auch, dass das Leben so viele verschiedene Erscheinungsformen annimmt. Obwohl alle Lebewesen auf Wasser zurückgehen, zeigen sie eine riesige bunte Vielfalt. Von den mikroskopisch kleinen Lebewesen bis zu den riesigen Walfischen in den Ozean, deren Länge bis zu 30 m erreichen kann; von den Hunderttausenden Insektenarten bis zu den wunderschönen Vögeln mit ihrem vielfältigen Aussehen. Zudem hat jedes Lebewesen für sich eine geheimnisvolle Welt. Es ist klar, dass die Macht, welche alle diese so komplizierten Lebewesen hervorgebracht hat, eine Macht ist, die über der Natur und der stofflichen Welt steht. Zweifelsohne lebt diese Macht. Sie erschafft und verleiht den anderen Wesen Leben.
In der Sure 21 (Anbiya) Vers 32 verweist Gott noch auf eine andere Wahrheit in der Schöpfungswelt. Dort heißt es
وَجَعَلْنَا السَّمَاءَ سَقْفًا مَحْفُوظًا وَهُمْ عَنْ آیَاتِهَا مُعْرِضُونَ
„Und Wir haben den Himmel zu einem wohlbehüteten Dach gemacht. Dennoch wenden sie sich von Seinen Zeichen ab (und denken nicht darüber nach).“
Das Wort Sama`Himmel erscheint im Koran zur Beschreibung verschiedener Phänomene und in dem genannten Vers ist der untere Abschnitt des Himmels mit der Atmosphäre gemeint, die rundherum die Erde umgibt und deren Mächtigkeit Hunderte von Kilometern erreicht. Diese scheinbar feine Hülle aus Luft und Gasen ist so fest, dass sie störende Elemente aus dem All abzuwehren vermag. Die transparente Gashülle schützt die Erdbewohner zum Beispiel vor der Bombardierung durch Sternschnuppenregen. Außerdem filtert die Erdatmosphäre einen Teil der schädlichen Strahlung der Sonne heraus und hemmt erheblich die gefährliche kosmische Strahlung aus dem Weltall, die von jenseits der Atmosphäre die Erde bedroht. Die Konzentrationen der Atmosphäre sind so geschaffen, dass nur so viele kosmische Strahlung die Erde erreicht, wie es für das Wachstum der Pflanzen nötig ist.
Dieses genaue System in der Schöpfung lässt auf eine höchst kluge Planung im Dasein schließen. Alles wurde angemessen und perfekt erschaffen und nimmt seinen geeigneten Platz in der Schöpfung ein.
Wir sollten an dieser Stelle noch etwas mehr über die Festigkeit des Himmelsdaches, mit dem hier die Atmosphäre beschrieben wird, aus dem Munde der Wissenschaftler hören.
Die Wissenschaftler haben festgestellt, dass es in der Atmosphäre Gase gibt, die das Leben auf der Erde bewahren. Sie sagen, dass die Atmosphäre so mächtig und konzentriert ist, dass sie die Erde wie ein Schild vor zahlreichen Gefahren schützt. Sie hält die Temperaturen auf der Erdoberfläche auf einem geeigneten Stand, damit das Leben auf der Erde erhalten bleibt. In der Atmosphäre wird außerdem der Wasserdunst aus den Ozean auf das Festland gebracht und wäre das nicht der Fall, würden alle Kontinente zu unbewohnbarem Wüstenland.
Die Atmosphäre wehrt zudem die Meteoriten ab, die laufend auf die Erde zurasen.
Einige Meteoriten sind noch kleiner als Sandkörner, aber wegen ihrer großen Geschwindigkeit besitzen sie eine mächtige Einschlagskraft. Jeden Tag gehen Millionen von solchen Meteoriten auf die Atmosphäre der Erde nieder, aber vor Erreichen der Erdoberfläche verbrennen sie und verwandeln sich zu Gas. Allerdings sind einige dieser Meteoriten so groß, dass sie sogar die Gasschichten um die Erde durchdringen und auf der Erde einschlagen können. Aber das kommt nur selten vor, so dass man nicht davon sprechen kann, dass sie das Leben der Menschen und Lebewesen auf der Erde schwermachen.
Die Wissenschaftler haben heute erkannt, dass die Gashülle um die Erde, falls sie nur ein wenig dünner wäre als jetzt, nicht mehr den notwendigen Schutz gegenüber den Bedrohungen aus dem Weltall besäße und täglich unzählige Körper aus dem All und Meteoriten auf die Erdkruste aufprallen würden. Diese würden angesichts ihrer großen Geschwindigkeit jeden Ort, an dem sie einschlagen, zerstören.
Selbst bei geringer Geschwindigkeit würden diese Gesteine aus dem All kein Lebewesen mehr auf der Erde übriglassen.
Obwohl die Erdatmosphäre wie ein stählernes Schild den Planeten, auf dem wir leben, schützt, ist sie dennoch so durchsichtig, dass der Mensch mit Teleskopen und astronomischen Geräten das All und weitentfernte Milchstraßen beobachten kann. Anhand der Erklärungen wird deutlich, weshalb der Heilige Koran im Vers 32 der Sure 21 den der Erde am nächsten liegenden Abschnitt des Himmels, nämlich die Atmosphäre als ein schützendes Dach bezeichnet hat.