Wir und unsere Hörer- Teil 134
Hörerpostsendung am 22. Oktober 2017 - Bismillaher rahmaner rahim - "Paise oh Paiseh - barghe deracht miriseh hawa shode kami sard samin por as bargh!"
So beginnt ein iranisches Kindergedicht zum Herbstbeginn liebe Hörerfreunde. Auf Deutsch heißt es etwa
Herbst oh Herbst die Blätter der Bäume fallen
Es ist kälter geworden und der Boden ist voller Blätter
Sicher haben Sie liebe Hörerfreunde auch schon den ein oder anderen Herbstspaziergang gemacht und die Veränderungen in ihrer Umwelt zur Kenntnis genommen, in der bei uns eingegangenen Mailpost wird der Herbst auf jeden Fall des öfteren erwähnt.
Das zum Herbst nicht nur bunte Blätter und kältere Temperaturen gehören, sondern wohl auch eine Verschlechterung der Kurzwellen-Empfangsbedingungen, das wird ebenso aus einigen Empfangsberichten unserer Hörerfreunde deutlich.
So bunt gemischt wie die herbstliche Laubfärbung der Bäume wird auch heute die Hörerpostsendung werden.
Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall einen guten Empfang.
Da lesen wir doch gleich einmal die Mail von unserem Stammhörer Heinz-Dieter Hessenbruch vor, der uns schon vor einiger Zeit seine Septemberberichte geschickt hat:„Guten Morgen liebe Damen und Herren,der Herbstmonat Oktober ist angebrochen, der Sommer längst Geschichte. Wir freuen und sehnen uns nach Sonne und Wärme in den letzten Monaten des Jahres - vielleicht bekommen wir einen "Goldenen Oktober".Mit großem Interesse habe ich die Diskussion über die Einstellung unserer Hörerpostsendung verfolgt. Es wird von Hörerseite vorgeschlagen, dass der beliebte Beitrag "Wir und unsere Hörer" eingestellt werden soll? Die Töne kann und will ich nicht hören und verstehen!Es gibt keinen Grund, das Thema überhaupt zu erwähnen, denn Ihre Hörerpostsendung ist eine der beliebtesten überhaupt!Also, machen "Sie und Ihre Hörer" weiter so, so wie Sie es seit Jahrzehnten lieb und nett, verständnisvoll und herzlich tun.Mit den besten Grüßen, Ihr Stammhörer Heinz-Günter Hessenbruch, Remscheid.“
Unser Hörerfreund Alfred Albrecht hatte zu diesem Thema auch etwas zu sagen und schrieb am 4. Oktober zu seinem Empfangsbericht:
„Liebe Redaktion, ich möchte mich unbedingt der Meinung anderer Hörer anschliessen, dass die Hörerpostsendung "Wir und unsere Hörer" beibehalten werden soll, denn wie soll auch sonst der Kontakt von den Hörern zu IRIB und umgekehrt funktionieren? Herzliche Grüße nach Teheran Alfred Albrecht“
Danke lieber Herr Hessenbruch und lieber Herr Albrecht für diese nette Unterstützung. Natürlich hätten wir auch nicht auf die Forderung eines Hörerfreundes gehört ohne die anderen zu fragen. Seine Ansicht war halt, dass Hörerpost – insbesondere auch lange Zuschriften – nicht vors Mikrofon gehören. Dies ist halt seine Meinung, und es ist diesem Hörer freigestellt bei der Hörerpostsendung abzuschalten.
Aber Sie und viele andere Hörerfreunde haben ja mit Ihrer Meinung diese Forderung widerlegt und wir danken allen nochmal für diese freundlichen Bestätigungen unserer Arbeit.
Zurück zum Herbst: Unsere Hörerfreundin Martina Pohl hat ebenfalls einen kleinen Herbstbeitrag geschickt:
„Liebes Team von IRIB,zur Zeit haben wir, wenn der Nebel sich langsam auflöst, schönes und relativ warmes Herbstwetter. In dieser Jahreszeit schmeckt mir immer wieder eine Kürbissuppe oder ein Stück Zwiebelkuchen recht gut.Anbei wieder sechs Empfangsberichte.Viele Grüße Martina“
Danke für die kulinarischen Anregungen zum Herbst. Wir wünschen allen guten Appetit, wenn sie es unsrer Hörerfreundin nachtun. Und besten Dank auch für die 6 neuen Empfangsberichte liebe Frau Pohl aus der Zeit vom 25. September bis 8. Oktober. Leider waren die SINPO-Werte an den 3 Empfangstagen im Oktober bei Frau Pohl sehr schlecht.
6 weitere Empfangsberichte erhielten wir auch wieder von Paul Gager in Wien, bei ihm gibt es durchgehend aber sehr gute SINPO-Werte von 4. Am letzten Sonntag hat Herrn Gager das Musikstück zum Abschluß unserer Hörerpostsendung gefallen, das freut uns. Herr Gager wäre aber nicht Herr Gager, wenn er uns und unseren Hörern nicht einen Fernsehtipp mit auf den Weg zu geben hätte. Er schrieb:
„und da ist er wieder: der allseits beliebte Programmbeitrag auf ARTE: "Der Basar in Teheran" am 28.10.2017 um 19 Uhr 30aus der Sendereihe: Basare der Welt
Die Kurzbeschreibung zu diesem Film lautet:
Der Grosse Basar im Süden Teherans hat sich im Laufe von Jahrhunderten zum Einkaufsmagneten der besonderen Art entwickelt: zu einer Stadt in der Stadt, einem Ort mit grosser Vergangenheit und fesselnder Gegenwart. Unzählige Händler bieten ihre Waren feil, das Angebot ist kaum überschaubar. Durch die Gassen ziehen der Duft der Gewürze und der Rauch der Kebab-Bratereien. Filmemacherin Stefanie Appel taucht in das merkantile Gewimmel in der iranischen Hauptstadt ein. (schade das es noch kein Geruchsfernsehen gibt) Mit Vorfreude auf die Sendung. und natürlich auch auf Ihre Sendungen. verbleibe ich mit sonnigen Grüßen mittendrin im Vollherbst.
Paul Gager“
Also liebe Hörerfreunde am Samstag den 28. Oktober können Sie um 19.Uhr 30 wieder ein Stück Iran kennenlernen, vielleicht berichten Sie uns auch wie Ihnen der Film gefallen hat.
Aber auch zum Herbst hat Herr Gager noch einige Anmerkungen zu machen, denn er wohnt ja nahe dem Botanischen Garten in Wien, und da schrieb er am 1. Oktober:„Laut Phänologie, also der Lehre von der Vegetationsentwicklung im Jahresablauf befinden wir uns nun im Vollherbst. Der Vollherbst setzt in der zweiten Septemberhälfte ein und ist durch die Fruchtreife der Rosskastanie gekennzeichnet. Schliesslich setzt im Mitte Oktober beginnenden Spätherbst die Laubfärbung der Bäume ein, wie ich auch immer wieder im nahen Wiener Botanischen Garten miterleben darf. Alles Gute! Paul Gager, Wien“
Herbstlich geht es auch in der nächsten Zuschrift zu, sie kommt aus dem Taunus von Hörerfreund Lutz Winkler. Sein Empfang unsrer Sendung vom 9. Oktober war den SINPO-Werten von 3-5-3-3-3 zufolge auch nicht besonders, wie wir gleich hören werden:
„Schmitten, den 11. Oktober 2017
Liebe Mitglieder der deutschen Redaktion in Teheran, seit dem ersten September ist es Herbst bei uns - und der vielbeschworene Goldene Oktober hat sich auch noch nicht blicken lassen. Die Tage werden kürzer und es ist durchgehend kühl und nass. Der Empfang von IRIB auf der Frequenz im 31m Band ist nicht so gut. Das Signal war schwach und das Zuhören machte doch einige Mühe.
Was mir an dieser Sendung gefallen hat: Die Nachrichten und die Beiträge wurden sehr gut und verständlich- das heißt in einer guten Geschwindigkeit verlesen. Vielen Dank ! War das ein neuer Sprecher bei IRIB?
Weiter schreibt Herr Winkler
In den letzten Septembertagen waren wir zu Besuch bei Freunden im sächsischen Vogtland. Dort haben wir die Göltzschtalbrücke besucht: Eine der größten Sehenswürdigkeiten des Vogtlandes überspannt den Fluß Göltzsch, die Göltzschtalbrücke. Sie ist die größte aus Ziegeln errichtete Brücke der Welt und sie entstand in einer Zeit, wo andernorts Brücken mit 30 m Höhe wegen fehlender Kenntnisse in der statischen Berechnung kurz vor ihrer Fertigstellung in sich zusammenbrachen. Durch den Bau der Eisenbahnstrecke Leipzig - Nürnberg musste sich das Sächsisch - Bayrische Eisenbahn - Unternehmen mit der Errichtung von zwei Brücken beschäftigen, die für die damalige Zeit beispiellos in ihrer geplanten Größe waren. Die Eisenbahnverwaltung veranstaltete damals ein Preisausschreiben - worauf es einige kuriose Entwürfe gab. Aber alle eingesandten Entwürfe hatten einen entscheidenden Mangel. Keine der Konstruktionen war wissenschaftlich berechnet. Die Entwürfe sind aus dem Gefühl heraus entstanden und keiner konnte sagen, wie viel die fertige Brücke tragen würde bzw. ob sie die entstehenden Vibrationen verkraften kann.
So beauftragte man Prof. Andreas Schubert mit der statischen Berechnung. Er war gleichzeitig der Leiter einer Bausachverständigengruppe, die für den Brückenbau eingesetzt war und hatte sich schon seit längerem mit der Berechnung von Brücken beschäftigt. Die Eisenbahnverwaltung stellte ihm daraufhin die benötigten Mittel zur Verfügung. 1846 war dann Baubeginn. Die Baupläne mussten aber noch einmal geändert werden, da man bei der Pfeilergründung an der Talsohle nicht auf festen Boden stieß, ein weiteres Graben zu aufwendig wurde und auf technische Schwierigkeiten stieß. So erfolgte eine Auflockerung der anfangs gleichförmig geplanten Bögen durch zwei große. 1851 konnte die Brücke der Öffentlichkeit übergeben werden. Am Bau waren durchschnittlich 770 Arbeiter beschäftigt. Die Dimension dieser Brücke ist wirklich beeindruckend und zeigt, was schon mit damaligen Mitteln an Werten geschaffen wurde. Und diese Werte halten immer noch. Die Bahn nutzt diese Brücke bis zum heutigen Tag. Neben den vielen Informationen aus dem Iran möchte ich Sie natürlich auch über besondere Bauwerke aus Deutschland informieren. Gibt es im Iran auch ähnliche Bauwerke? Ich wünsche Ihnen alles Gute und einen schönen Oktober. Viele Grüße an alle in der Redaktion. Ihr Hörer Lutz Winkler“
Besten Dank Herr Winkler für die interessanten Informationen und das Foto der Brücke die Sie besichtigt haben. Ein beeindruckender Bau mit mehreren Etagen und 98 Bögen. Wir empfehlen unseren Hörerfreunden ebenfalls einen Besuch dieser 78 Meter hohen Bogenbrücke.
Herr Winkler fragte, ob es auch ähnliche Bauwerke in Iran gebe.
Also wir hätten da die Veresk-Brücke, die ebenfalls eine steinerne Bogenbrücke ist, sie dient der transiranischen Eisenbahn als Überbrückung einer 110 m tiefen Schlucht in der Nähe des Ortes Veresk in der nordiranischen Provinz Mazanderan, woher sie ihren Namen hat.
Die 273 Meter lange Brücke mit einer Spannweite von 66 Metern wurde 1936 eröffnet, Bauleiter war der österreichische Ingenieur Walter Aigner, der als Subunternehmer für die dänische Firma Kamsax arbeitete, welche zwischen 1933 und 1938 den nördlichen Teil der transiranischen Eisenbahn zwischen Teheran und Qaem-Schahr in Nordiran baute.
Interessant bei dieser Brücke in Iran ist auch, dass noch immer das hölzerne Lehrgerüst unter der Brücke in den Felsen steht.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke übrigens Pole Piruzi genannt, also Brücke des Sieges, denn sie diente seinerzeit - als Teil der transiranischen Eisenbahn vom Persischen Golf bis zum Kaspischen Meer -, der Versorgung der damaligen Sowjetunion durch die USA mit militärischer Ausrüstung. In dieser Zeit wurden mehr als 5 Millionen Tonnen militärisches Gerät vom Persischen Golf über die transiranische Eisenbahn in die Sowjetunion befördert. Diese Strecke wurde seinerzeit als „Persischer Korridor“ bezeichnet.
Auch heute noch dient diese historische Brücke der iranischen Eisenbahn, und 2014 wurde die Veresk-Brücke nach einer ausführlichen Inspektion und einer Belastungsprobe als sicher befunden.
Eine Brücke ganz anderer Art hat unser Hörerfreund in Leipzig, Dieter Leupold, besucht. Mehr dazu im Anhang seiner Mail. In seiner Mail geht er zunächst aber auf ein anderes Thema ein:
„Hallo liebe IRIB- Redaktion
Am letzten Sonntag dem 15.Oktober 2017 habe ich, wie auch jede Woche, ihren Hörerbriefkasten gehört.
Der Empfang war recht gut mit etwas Rauschen und Fading.
Nun waren vor einigen Wochen in Deutschland Wahlen und jeder kennt die Ergebnisse und die Prozentwerte der einzeln Parteien.
Jetzt wird vor allem Ostdeutschland angeprangert weil dort die Alternative gewählt wurde. Aber keiner der 4 Hauptparteien CDU / SPD / FDP und Linke, stellt die Frage warum im Osten, vor allem in Sachsen, die Wahlergebnisse der Alternative so hoch waren und sind.
In meiner Stadt Leipzig leben sehr viele Ausländer aus vielen Nationen der Welt, so gibt es auch eine sehr bekannte Straße im Leipziger Osten wo viele Nationen zusammen leben.
Natürlich gibt es an manchen Tagen in dieser Gegend Unruhen unter den Immigranten.
Viele haben dort ihre Geschäfte und zahlen an den Staat die dazugehörigen Steuern.
Wie auch überall gibt es dort Kriminelle die zum Beispiel am Bahnhof herumlungern und auf "Beute " warten. Ich meine zum Beispiel die Raubüberfalle die hier in Leipzig sehr hoch sind.
Und weil das schon zu lange geht und die gewisse Sicherheit fehlt, haben die Menschen u.a. die Alternative Partei gewählt.
Ob sich nun was daran ändert steht in den "Sternen" da muss ich das Schreiben in der Sendung " Wir und unsere Hörer " von Dietmar Wolf in Schutz nehmen.
Er hat das Thema recht gut angesprochen. Wir haben ja in Deutschland eine frei Meinung.
Sonst halte ich mich persönlich aus der Politik heraus.
Mit freundlichen Grüßen, Dieter Leupold aus Leipzig “
Herr Leupold schreibt aus der Praxis und kann dadurch sicher die Lage gut beurteilen. Wir danken ihm für seine Zuschrift und unser Hörerfreund Dietmar Wolff wird sich sicher auch über das Verständnis seines Hobbykollegen freuen.
Jetzt aber zur Brücke, die Herr Leupold in der letzten Woche besucht hat, es ist die im Frühjahr diesen Jahres eröffnete, mit 458 Metern weltweit längste Seilhängebrücke Titan RT. Wer möchte kann es Herrn Leupold nachtun und diese Hängebrücke an der Rappbode-Talsperre im Harz besuchen. Herr Leupold empfiehlt es auf jeden Fall:
„Es lohnt sich wirklich, ist täglich geöffnet und der Eintritt pro Person kostet 6 Euro.
Es gibt dort auch ein Stahlseil wo man sich für 39 Euro mit hoher Geschwindigkeit über der Talsperre auf einer Seilrolle ins Tal treiben lassen kann.“
Damit haben wir heute schon den zweiten Brücken-Reisetipp liebe Hörerfreunde, wenn wir die Veresk-Brücke in Iran nicht miteinrechnen. Wir hoffen Sie sind schwindelfrei.
Ein Tipp noch aus dem Internet zur Brücke im Harz: Festes Schuhwerk und ein bisschen Mut reichen aus, um ein ganz besonderes Abenteuer in 75m Höhe zu erleben.
Viel Zeit bleibt uns nicht mehr, wir wollen abschließend noch auf die neuen Winterfrequenzen aufmerksam machen, es sind die gleichen wie im letzten Winter, also die 6025 und die 7425 kHz im 49 beziehungsweise im 41 m-Band. Ab nächsten Sonntag ist es dann soweit.
Von unserem lieben OM Bernd Seiser mussten wir erfahren, dass ein gerade wiedergefundener Hörerfreund am 24. September verstorben ist. Wir meinen Herrn Bernhard oder Benno Klink, der den Hobbyfreunden ja bestens bekannt sein dürfte.
Nach jahrelanger „Funkstille“ hatte sich Herr Klink in diesem Sommer erst wieder bei uns gemeldet. Am 16. Juli haben wir seine lange Mail in der Hörerpostsendung vorgelesen. Darin schrieb er unter anderem:
„Leider erst heute durch Zufall erfuhr ich vom Jubiläum und Ihrem Aufruf, Erinnerungen der Hörer einzusenden. Das will ich gerne kurz tun. In früheren Jahrzehnten war unser Brief-Kontakt, besonders ab 1980, wesentlich intensiver als im letzten Jahrzehnt, aber wenn ich auch nicht mehr so regelmäßig schrieb und Empfangsberichte angefertigt habe, so blieb ich Ihren Sendungen doch immer treu und hörte immer mal wieder
rein, auf KW wie im Internet, um Ihren Standpunkt kennenzulernen, als alternative Berichterstattung zu unseren Medien.“
Leider wissen wir nichts über die Umstände des Todes von Herrn Klink. Wir wünschen ihm, der nun nicht mehr unter uns weilt, den Segen Gottes: Möge er in Frieden ruhen.
Wir lassen unsere heutige Sendung mit einem zum Herbst passenden Musikstück ausklingen.
Herrn Joachim Thiel danken wir noch für viele weitere Empfangsberichte aus der letzten Zeit, und hoffen dass die registrierten Empfangsstörungen sich dann mit den neuen Frequenzen wieder bessern.
Khoda hafez – Gott schütze Sie.