Nov 06, 2017 08:09 CET
  • Islam richtig kennenlernen (106 - kurz- und langfristige Voraussagen)

Sie lernen in diesem Beitrag eine weiteren erstaunlichen Aspekt des Korans kennen. Dieser hat mit der Geschichte zu tun.

 

In unseren Ausführungen zur Bekanntschaft mit dem Koran, haben wir im Laufe von mehreren Teilen über den Wundercharakter dieses Buches aus der Sicht der Wissenschaft gesprochen.  Nun wollen wir einen weiteren Aspekt behandeln, der ebenfalls beweist, dass der Koran das Ewige Wunder des Propheten ist. 

                           

Der Koran sagt einige Ereignisse voraus, die erst später eingetreten sind bzw. eintreten werden, und nach normalen Berechnungen gar nicht voraussehbar waren oder sind. Der Koran verkündet zukünftige Ereignisse, die genauso aussehen, wie er sie beschreibt.  Es gibt  zwei  Arten von Voraussagen im Koran. Eine Anzahl von Ereignissen wurden einige Zeit nach der Offenbarung der diesbezüglichen Verse Wirklichkeit und weitere Verheißungen werden in Zukunft eintreten wie die Verheißung, dass die Rechtschaffenen auf der Erde regieren werden und es eine weltweite gerechte Regierung geben wird. 

Eine der Voraussagen des Korans betrifft einen Triumph  des Islams über die Götzendiener von Mekka und den Einzug der Muslime in das Heiligtum der Kaaba in dieser Stadt bei vollständiger Sicherheit. In dem Vers 27 der Sure 48  (Fath) kündigt Gott den Gläubigen an, dass sie ungehindert das Pilgerritual durchführen werden können, denn es heißt: 

 "Allah hat ja Seinem Gesandten das Traumgesicht der Wahrheit entsprechend wahr gemacht: Ihr werdet ganz gewiss, wenn Allah will, die geschützte Gebetsstätte in Sicherheit betreten, sowohl mit geschorenem Kopf als auch (mit) gekürzt(em Fingernagel), und ohne euch zu fürchten. Er wusste doch, was ihr nicht wusstet, und so bestimmte Er (für euch) vorher einen nahen Sieg."

                              

Zur Erklärung des  obigen Vers heißt es in den Koranexegesen wie folgt:  Der Prophet (der Segen Gottes sei auf ihm und Friede seinem Hause) hatte in Medina geträumt, dass er zusammen mit seinen Anhängern in Mekka einzieht um die Zeremonien zum kleinen Hadsch (Umra) durchzuführen.  Die Freude bei seinen Anhängern war groß,als er ihnen diesen Traum mitteilte.  Einige Zeit darauf machten sich der Prophet und die Muslime auf den Weg nach Mekka, welches sie Jahre zuvor wegen der Verfolgung durch die Götzendiener hatten verlassen müssen.  Die Götzendiener von Mekka aber erfuhren , dass die Muslime auf dem Weg nach Mekka sind und deshalb versperrten sie ihnen bei Hudaibiya den Weg. Da überkamen einige, die gedacht hatten, dass der Traum des Propheten im gleichen Jahr in Erfüllung gehen müssen, Zweifel und sie dachten, nicht dass sich der Traum des Propheten als falsch herausstellt!  Ist uns denn nicht verheißen worden, dass wir zum Hause Gottes pilgern werden? Warum ist diese Verheißung nicht in Erfüllung gegangen? Der Prophet aber antwortete ihnen: Dieser Traum muss nicht unbedingt dieses Jahr in Erfüllung gehen." 

Auf dem Rückweg nach Medina  wurde dem Propheten obiger Vers offenbart. In diesem Vers bekräftigt Gott, dass dieser Traum wahr ist und mit Gewissheit Wirklichkeit werden wird.  Den Muslimen wird versprochen, dass sie ganz bestimmt die Heilige Moschee in Mekka   betreten werden und ohne Furcht das Pilgerritual durchführen können. 

                    

Auf diese Weise teilte Gott im Koran daher ein zukünftiges Ereignis mit, dass mit Sicherheit eintreten  würde. In der Tat wurde die Verkündung ein Jahr später, nämlich im Monat Dhu-l Qadeh im Jahre 7 nach der Hidschra wahr. In diesem Jahr konnte der Prophet zusammen mit den Gläubigen die Al-Haram-Moschee betreten und in Sicherheit die Umra durchführen, obwohl die Stadt noch in den Händen  der feindlichen Götzendiener war. 

 

Wenn in dem obigen Vers von einem nahen Sieg die Rede ist, so kann dies nach Ansicht einiger Korankommentatoren ein Hinweis auf das Friedensabkommen sein,  welches der Prophet mit den Götzendienern von Mekka in Hudaibiya abschloss. Die Muslime  konnten sich  im darauffolgenden Jahr auf dieses Abkommen berufen und  zur Kaaba pilgern.  Andere Kommentatoren sind der Ansicht dass sich die Worte "naher Sieg" auf die Eroberung von Chaibar , der Hochburg feindlicher und angreiferischer Juden bezieht. Dieser Sieg ereignete sich  bald  nach dem Traum des Propheten.  

   

Wahre Propheten sind in der Lage aus dem Verborgenen von der Offenbarungsquelle genaue Nachrichten über die Zukunft zu erhalten, wie hier der Prophet über den zukünftigen Sieg über die ungläubigen Widersacher  trotz der schwierigen Umstände. 

Der Vers 27 der Sure 48 verheißt den Muslimen also die zukünftige erste Pilgerreise nach Mekka und außerdem einen nah bevorstehenden Sieg. Beide Voraussagen wurden wahr, und lieferten weitere Beispiele für den Wundercharakter des Korans. 

                                           

Auch die Verse 2 bis 4 der Sure 30 ( Rom) sind ein Beispiel für eine Voraussage des Korans. Dort wird der Sieg der Römer über das Perserheer vorausgesagt: 

 "غُلِبَتِ الرُّومُ  فِى أَدْنَى الْأَرْضِ وَ هُمْ مِنْ بَعْدِ غَلَبِهِمْ سَیَغْلِبُونَ فی بِضْعِ سِنِینَ لِلَّهِ الْأَمْرُ مِنْ قَبْلُ وَمِنْ بَعْدُ وَیَوْمَئِذٍ یَفْرَحُ الْمُؤْمِنُونَ"

...

"... Alif-Lām-Mīm.

Die Römer sind besiegt worden

im nächstliegenden Land. Aber sie werden nach ihrer Niederlage (selbst) siegen,

in einigen Jahren. Allah gehört der Befehl vorher und nachher. An jenem Tag werden die Gläubigen froh sein"

 

Als der Prophet (S) noch in Mekka war und die Gläubigen eine Minderheit bildeten, war ein Krieg zwischen den Persern und Römern ausgebrochen und die Perser hatten gesiegt. Darauf weisen die ersten Verse der Sure Rom hin. 

Die Götzendiener von Mekka betrachteten diesen Sieg als gutes Omen und fassten es als Bestätigung für die Richtigkeit ihrer Götzenanbetung auf. Sie sagten: Die Perser beten zwei Gottheiten an, aber die Römer sind Christen. Genauso wie die Perser über die Römer gesiegt haben, werden auch wir bald über die Muslime siegen und dem Islam ein Ende bereiten.  

Dieses Gerede der Polytheisten entbehrte zwar jeder Grundlage, dennoch waren die Muslime besorgt. Da wurden dem Propheten die obigen Verse  offenbart. Diese kündigten an,  dass bald die Römer wieder über die Perser siegen werden.  Der Koran erklärte sogar, dass dieser Sieg in ein paar Jahren - erfolgen  wird. 

Gemäß  Geschichtsschreibung  bewahrheitete sich die Verheißung des Korans ungefähr 9 Jahre später. Es kam zu einem schweren Gefecht zwischen Persien und dem Römischen Reich und  das Heer der Römer besiegte das Persische Heer.

Eigentlich gibt es keine Formeln, mit denen man voraussehen könnte, dass ein besiegtes Land, welches durch den Krieg geschwächt worden ist und große Schaden hingenommen und Städte und Land verloren hat, nach nur wenigen Jahren  seinen Sieger bezwingen wird. Es ist zudem keine einfache Sache für ein besiegtes Land in kurzer Zeit die Oberhand über den Feind zu gewinnen, insbesondere wenn dieser Feind mächtig ist.

Kann ein normaler Mensch ein solches einschneidendes Ereignis voraussagen?  Jedenfalls ist diese Nachricht über die verborgene Zukunft,  die  tatsächlich in der Form, wie der Koran es vorausgesagt hat, eintrat, ein weiterer Grund für den Wundercharakter (Idschaz) dieses Himmelsbuches.  Sie zeigt, dass der Prophet sich auf das endlose Wissen Gottes stützt.  

                      

Eine weitere Vorhersage des Korans betrifft die Zukunft der Menschheit. Viele glauben,die Zukunft der Welt sei düster und hoffnungslos. 

Die Vertreter dieser Ansicht beschreiben die Endzeit der Welt auf schreckliche Weise  in Filmen und Büchern und Kunstwerken. Aus ihrer Sicht werden sich in dieser Endzeit die Völker in furchtbare Kriege verwickeln und der menschlichen Zivilisation  durch den Einsatz von Massenvernichtungswaffen ein Ende bereiten.   Aber im Gegensatz zu diesem gängigen düsteren Bild, beschreibt der Koran sehr positiv das  zukünftige Schicksal der menschlichen Gesellschaft  und verkündet, dass sie eine sehr glänzende Zukunft erwartet. Gott hat in mehreren Koranversen darüber gesprochen.

Zum Beispiel in dem Vers   105 Sure 21 (Anbiya): 

"Und Wir haben bereits im Buch der Weisheit nach der Ermahnung geschrieben, dass Meine rechtschaffenen Diener das Land erben werden."

Auch steht in der Sure  24 (Nur), im Vers 55:

  

"Allah hat denjenigen von euch, die glauben und rechtschaffene Werke tun, versprochen, dass Er sie ganz gewiss als Statthalter auf der Erde einsetzen wird, so wie Er diejenigen, die vor ihnen waren, als Statthalter einsetzte, dass Er für sie ihrer Religion, der Er für sie zugestimmt hat, ganz gewiss eine feste Stellung verleihen wird, und dass Er ihnen nach ihrer Angst (, in der sie gelebt haben,) statt dessen ganz gewiss Sicherheit gewähren wird. Sie dienen Mir und gesellen Mir nichts bei. Wer aber danach ungläubig ist, jene sind die (wahren) Frevler."

           

Aus diesen Versen lassen sich mehrere Verheißungen für die Gläubigen und Rechtschaffenen entnehmen, nämlich über: ihre Regierung auf Erden,die Verbreitung der Wahrheit allerorts und die Beseitigung der Ursachen für Angst und Unsicherheit. 

Der Inhalt des obigen Verses kommt in der Regierung  des Verheißenen Weltenretters (Mahdi a.s.)  am besten zum Ausdruck.  Alle Muslime auf der Welt, Sunniten und Schiiten, glauben daran, dass er die Welt  mit Gerechtigkeit erfüllen wird, nachdem sich überall auf ihr großes Unrecht und Unterdrückung verbreitet haben.  Ein hohes Beispiel für die Herrschaft des Ein-Gott-Glaubens und für vollständige weltumfassende Sicherheit wird dann  realisiert worden sein,wenn Imam Mahdi aus der Nachkommenschaft des Propheten des Islams (S) in Erscheinung tritt.  Die ganze Welt wird von seiner Regierung umfasst. Überall  wird Gerechtigkeit  gelten und die Erde wird befreit werden von  Krieg, Schrecken und Unsicherheit.  Wenn die Rede von der Herrschaft der göttlichen Gerechtigkeit  und der Festigung der Religion Gottes und Verbreitung der Sicherheit ist, so ist in Wahrheit die Festigung der Grundlagen des Ein-Gott-Glaubens gemeint. Durch letztere ist es den Menschen möglich, frei Gott anzubeten , ohne ihm noch irgendjemand oder irgendetwas als Teilhaber zur Seite zu stellen. 

                      

Wir können also sagen, dass es gemäß dem Koran Gottes Wille ist, dass einmal die rechtschaffenen Gottesdiener die Erde erben und sie würdig und rechtschaffen verwalten. 

Mehrere wichtige Punkte fallen uns in  der hoffnungsvollen Kunde des Koran für die Zukunft der Welt auf nämlich: 

dass der Islam die zukünftige Religion der Welt  ist,

dass sich der Verlauf der  Geschichte zugunsten der Gläubigen ändern wird und zur Niederlage der Ungläubigen und Unrechtmäßigen führt

 dass eine weltumfassende Regierung aufgrund der Anbetung des Einen Gottes gebildet werden wird

dass Unrecht und Unterdrückung und Unsicherheit ausgemerzt werden

und dass sich Ruhe, Frieden und Sicherheit  auf der ganzen Welt ausbreiten.

  Dies gehört alles zu den Verheißungen des Korans, die dank Gottes Huld  bestimmt einmal Wirklichkeit werden